Baan Ja Bo

Baan Ja Bo - Zu Besuch bei den Lahu

Baan Ja Bo

Zu Besuch bei den Lahu

Baan Ja Bo ist ein Lahu Dorf, das auf einem Bergkamm nur rund 10 Kilometer von der Hauptverkehrsader nach Mae Hong Son liegt – und doch ist die Bergstraße nicht ganz so einfach zu finden. Und das liegt nicht daran, dass die Lahu sich nicht über Besuch freuen würden. Bei den Lahu handelt es sich um ein Bergvolk in Thailand, das seine Ursprünge wohl im Bereich von China oder Tibet hat. Hinter dem Dorf der Lahu steigt eine Kalksteinklippe senkrecht in den Himmel, in der sich viele Höhlen finden lassen, die als wichtige prähistorische, archäologische Stätten in Thailand gelten. Wenn Sie also Interesse an Kultur, Archäologie und der Geschichte der Bergvölker Thailands haben, sind Sie bei Ihrer Thailand Reise hier genau richtig! Und nicht weniger richtig liegen Sie dann, wenn Sie es darüber hinaus noch spannend finden, sich mit Geistergeschichten zu befassen – denn davon wissen die Lahu mit ihrem ausgeprägten Glauben an die Geister viele zu erzählen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Sie in den Höhlen rund um Ja Bo Höhlen aufsuchen können, in denen Sie geheimnisvolle, prähistorische Särge vorfinden, die von den Einheimischen als die Heimat von ‚Pee Men‘ und anderen mächtigen Dorfgeistern angesehen werden.

Alle Lahu Dörfer in Thailand finden sich generell in Höhen über 1.000 Meter und das spannende Element daran ist, dass ihre Häuser, die sie aus Bambus bauen, in der Regel auf Pfähle gesetzt werden. Die Wasserversorgung wird mittels Leitungssystemen aus Bambus sichergestellt und bieten so auch großen Häusern mit mehreren Schlafplätzen optimale Bedingungen. Und das Gute ist, die Tiere, welche die Lahu halten, werden zumeist in Stallungen sofort unter den Gebäuden gehalten – die Politik der kurzen Wege zum Arbeitsplatz.

Was erwartet Sie in Baan Ja Bo?

Ja Bo ist ein sehr traditionelles und urtümliches Dorf der Lahu. In der Umgebung können Sie viele nahezu unberührte Naturpfade und natürlich die heilige Höhle mit lokalen Führern erkunden. Nach den Entdeckungstouren ins Hinterland lohnt es sich, das traditionelle Food der Lahu zu genießen – Sie werden überrascht sein, wie fantastisch sie kochen können! Die Lahu von Ja Bo gelten auf eine gewisse Art als extravagant unter den Bergvölkern Thailands – was nicht heißt, dass sie nicht gastfreundlich seien. Im Gegenteil! Hier in Ja Bo könnte die Gastfreundschaft ihren Ursprung gefunden haben.  Wenn Sie das Glück haben, Ja Bo während des Lahu-Neujahrs oder anderen wichtigen Festivals zu besuchen, haben Sie die Chance, mit den Lahu traditionelle Tänze zu erlernen – nicht auf der Bühne, sondern im heiligen Tanzkreis.

Ja Bo als Gemeinde der Lahu ist für seine tiefen Kenntnisse um die traditionelle Medizin bekannt. Der Dorfarzt verlangt von Ihnen übrigens keine Bezahlung für seine Dienste. Er versorgt jeden Patienten kostenlos – ganz gleich, ob der Patient reich oder arm ist. Nachdem die Krankheit geheilt worden ist, kann der Patient eine Gegenleistung in Form von Bargeld, Tauschgütern oder Arbeiten für den Arzt erbringen. In Zeiten steigender Krankenkassenbeiträge sicher ein Weg, den auch wir als spannend ansehen könnten.  Doch nicht nur die kostenfreie medizinische Versorgung macht Ja Bo zu einem wunderbaren Ziel auf Ihrer Thailand Reise. Die Küche der Lahu ist weit über die Region bekannt! Dabei ist die Basis der Küche sehr ausgewogen und gesund: Pilze, Bambussprossen, junge Blätter, die Sie als Gast Ihren Gastgebern helfen können im Wald zu sammeln oder auch in den Dorfgärten selbst gezogenes und kultiviertes Gemüse wie Gurke, Kürbis und Bohnen finden sich in den schmackhaften Gerichten wieder. Während der Festivals sollten sie ‚Khao Puk‘, einen weichen, klebrig-süßen Reiskuchen unbedingt versuchen. Genießen Sie hier auch das gemeinsame Kochen, denn über Stunden wird diese Süßspeise von vielen Leuten zusammen zubereitet. Kneten, stampfen, drücken und natürlich oft abschmecken. Eindrücke, die Sie wohl nie vergessen werden!

Was Sie in Baan Ja Bo erleben müssen!

Selbst wenn Ihre Routenplanung nur einen Kurzaufenthalt in Ja Bo zulässt, so können Sie in rund vier Stunden das Dorf und seine  Sehenswürdigkeiten in direkte Dorfnähe erkunden. Einheimische Guide werden Ihnen gerne den heiligen Tanzplatzahu, den ‚Ran Ja Kueh‘ zeigen. Sie können auch den lokalen Handwerkern über die Schulter schauen, die im Dorf Kleidung oder Bambus-Möbel herstellen. Natürlich reicht die kurze Zeit auch dazu, den Dorfarzt zu treffen.

Die Frauen der Lahu sind berechtigt stolz auf ihre Näh- und Weberei-Künste. Sie brennen darauf, den Gästen zu zeigen, wie sie traditionelle Kleidung der Lahu nähen und diese Kleidungsstücke abschließend noch dekorieren. Die Bedeutung der vielen verschiedenen Farben ihrer Kleidung werden die Damen und Näherinnen Ihnen natürlich nur zu gerne erklären.

Und natürlich ist da noch die Pee Man Höhle, die Tham Pee Man. Das bedeutet übersetzt übrigens nichts Unanständiges oder Anrüchiges, sondern ‚Höhle des großen Geistes‘. Um diese Höhle bei Ja Bo zu besuchen, müssen Sie den Berg hinauf, was sich aber durch eine in den Felsen gearbeitete Holztreppe sehr bequem und sicher bewerkstelligen lässt. In der Höhle selbst wird Ihnen der Atem stocken, denn hier finden Sie zahlreiche prähistorische Särge – einige davon auf dem Boden liegend und andere Särge oben auf hohen Stangen drapiert. Hier ist für Gänsehaut sicherlich gesorgt. Abgerundet wird dieser atemberaubende Aufenthalt durch die riesige Menge an glitzernden Stalaktiten und Stalagmiten. Wenn Sie mehr Zeit mitbringen, sollten Sie sich auch die Taw Kaw Cave und die Sacred Pond Cave nicht entgehen lassen, die Sie auf einer längeren Wanderungstour besuchen können.

Experten der Jagd

Lahu bedeutet ins Deutsche über setzt ‚Jäger‘ und auf diesen Namen sind die Lahu sehr stolz, denn hier haben sie, die sie heute von der Landwirtschaft und Viehhaltung leben, ihren Ursprung in China. Heute bauen die Lahu in Thailand bevorzugt Mais, Reis, Süßkartoffeln, Hirse, Paprika und Bohnen an. Diese landwirtschaftlichen Einkunftsmöglichkeiten haben den illegalen Handel mit Rohopium, dem die Lahu lange nachgingen, ins Hintertreffen gedrückt.

Religion

Die Lahu von Ja Bo gehen dem Ahnenkult nach und sind bekennende Animisten – also Personen, die daran glauben, dass in allem eine Seele lebt. Auch in Pflanzen und Tieren, die darum besonders verehrt werden. Der Schamane des Dorfes, der den Kontakt zwischen der Geisterwelt und dem Dorf aufrecht hält, genießt einen besonderen Status und regelmäßige Opfergaben gehören für die Lahu zum Religionsalltag. Lahu lassen sich leicht an ihrer Kleidung erkennen: die Schwarzen Lahu tragen bevorzugt schwarze Kleidung und die Kleidung der Roten Lahu ist mit roten Elementen besetzt.