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    Das Goldene Dreieck – Legenden, Mythen und Touristenabzocke
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Legenden, Mythen und Touristenabzocke

Das Goldene Dreieck

Es gibt kaum einen Ort in Thailand, dem ein solcher Ruf vorauseilt wie das Goldene Dreieck, den Punkt im hohen Norden, wo Thailand am Mekong Fluss auf Laos und Myanmar trifft. Einst war dies  hier wildes Gebiet, bekannt für den Anbau von Klatschmohn, der später zu Drogen verarbeitet und in die ganze Welt geschmuggelt wird.

Hier gab es keine Touristenbuden, sondern erbitterte Gefechte zwischen Sicherheitskräften und Schmugglern und den armen Einheimischen blieb nichts anderes übrig, als sich das Wenige was sie hatten, durch den Klatschmohn zu verdienen. Den Namen „das Goldene Dreieck“ verdankt diese Ecke den Amerikanern, die während des Vietnamkriegs kräftig von der Produktion und dem Schmuggel profitierten, beispielsweise um verbündete Armeen wie die Hmong in Laos zu unterstützen.

Mit dem Tourismus kam die Wende

Wenn man sagt, dass der Drogenhandel heute im Goldenen Dreieck keine Rolle mehr spiele, lügt man. Gerade in Laos und Myanmar blüht der Handel nach wie vor, auch wenn die Nachfrage gesunken und mit Afghanistan ein neuer Produzent auf dem Weltmarkt aufgetaucht ist. Aber in Thailand konnte die Regierung den Klatschmohnanbau fast komplett ausmerzen. Wie? Zum einen in dem sie den Anbau verboten hat. Doch diesmal dachte man weiter und brachte Alternativen mit. So wurde besonders der Tee- und Kaffeeanbau gefördert, neue Straßen und Flughäfen gebaut und der Tourismus gestärkt.

Der Tourismus hat neue Einnahmequellen gebracht, beispielsweise Trekkingtouren, Homestay-Aufenthalte bei den Bergvölkern und natürlich vor allem das Kunsthandwerk in Form von Schnitzereien, handgewebten Textilien, Töpfereien und Schmuck.

Ein Besuch im Goldenen Dreieck

Die Landschaft hier ist bergig und mit sanften grünen Hügeln überzogen. Die Thailänder geben an, das ursprüngliche Goldene Dreieck sei genau dort, wo am Dorf Sop Ruak der Fluss Ruak in den Mekong mündet. Andere Quellen besagen, dass sich das Gebiet sehr viel weiter, bis ins südchinesische Grenzgebiet zu Myanmar und Nordvietnam ziehen soll – dem Gebiet, in welchem sich auch die Bergvölker Südostasiens finden.

Heute spielt sich die „touristische Seite“ größtenteils an den Ufern auf der thailändischen Seite ab. Da es hier aber eigentlich gar nichts „Aufregendes“ zu sehen gab, haben die findigen Thai einige riesige goldene Buddha-Statuen – eine davon auf einem fest verankerten Schiff direkt am Ufer –, Elefantenstatuen auf denen man posieren kann, einige Schreine für die königliche Familie und mehr aufgestellt. Und natürlich Souvenir-Shops. So! Viele! Souvenirshops!

Aber natürlich bedeutet das nicht, dass es hier nicht doch einige äußerst interessante Plätzchen zu erkunden gäbe.

Die Hall of Opium im Golden Triangle Park

Ein Themenpark über Opium? Gibt’s nicht? Gibt’s doch! Rund zwei Kilometer vom Zentrum entfernt, auf der Straße nach Mae Sai, liegt die Hall of Opium, eines der wahrscheinlich besten Musen in ganz Thailand. Hier gibt es „Edutainment“ – also keine trockene Ausstellung von Fakten, sondern spannende Geschichten aus einer turbulenten Zeit. Sogar ein Mini-Schlafmohn-Feld gibt es, um anschaulich zu zeigen, wie aus den Pflanzen die gefährliche Droge wird.

Eingebettet in eine wundervolle Landschaft mit Gärten und Seen ist ein Besuch hier tatsächlich äußerst unterhaltsam – auch wenn die Message „Drogen sind böse“ nicht allzu subtil herübergebracht wird.

Ein Vorteil? Die 200 Baht Eintritt gehen gemeinnützigen Projekten zu!

Mini-Trip nach Laos auf den Grenzmarkt

Nur einen kurzen Bootstrip entfernt liegt das kleine Inselchen Don Sao im Mekong – und rein technisch gesehen gehört es zu Laos. Allerdings brauchen Sie für einen Besuch auf der Insel kein Visum – aber kriegen einen Stempel in Ihren Pass, der beweist, dass Sie dort waren.

Am bekanntesten ist Don Sao für seinen Grenzmarkt, auf dem Sie wirklich alles finden können. Von gebrannten CDs über kunstvoll gefertigte Buddha-Statuen, von „Schlangen-Whiskey“ bis hin zu Tigerzähnen. Es versteht sich wahrscheinlich von selbst, dass Sie tunlichst nichts kaufen sollten, was unter thailändische oder europäische Tierschutzgesetze fällt – mal ganz abgesehen von der moralischen Seite.

Aber wenn Sie auf der Suche nach kunterbunten Schals und Taschen, außergewöhnlichem Schmuck oder anderen uniquen Mitbringseln sind, werden Sie hier garantiert fündig!

Anreise

So kommen Sie hin

Das Goldene Dreieck liegt hoch oben im Norden Thailands. Am besten können Sie das Gebiet über Chiang Rai erreichen. Von hier starten täglich zahlreiche Busse ins Goldene Dreieck – allerdings können Sie bei einer solchen Tour sicher sein, dass Sie nur die „üblichen“ Touristenabzocken sehen werden.

Wenn Sie mehr von der Gegend abseits der Souvenirstände sehen möchten, sollten Sie sich einen privaten PKW mit Fahrer gönnen, im besten Fall einem, der die Gegend gut kennt und Ihnen die schönsten Ecken zeigen kann.

Ein absolutes Muss: ein Foto am Marker des Goldenen Dreiecks auf der thailändischen Seite. Das gehört einfach zu einem Besuch hier dazu!

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