Thailand – wie ist es um das Bildungswesen im „Land des Lächelns“ bestellt?
Thailand – das Bildungssystem im Wandel der Zeiten
Aber natürlich sind die Schulen in Thailand nicht konfessionslos. Dazu hat der Buddhismus einen zu hohen Stellenwert. Die Grundlagen der Religion werden selbstverständlich auch in den staatlichen Schulen als Religionsunterricht gelehrt. Ausnahme davon bildet Südthailand, wo man in einigen wenigen Provinzen eher auf eine muslimisch geprägte Bevölkerung trifft.
Sechs Jahre Grundschule als Kernausbildung in Thailand
Doch wenn Sie nun glauben, Sie bei Ihrem Urlaub in Thailand nur ältere Kinder in den Schulen, dann werden Sie massiv überrascht sein. Die Thai schicken Ihre Kinder schon mit drei oder vier Jahren in sogenannte Vorschulen und wenn sie in die Schule kommen, also die Grundschule, beherrschen Sie im Regelfall schon das Lesen und Schreiben. Zumindest die Grundlagen sind ausreichend vorhanden. Den Thai ist bekannt, wie wichtig eine gute Bildung für das spätere Leben ist. Und das machen Sie auch Kindern mit einem Handikap zugängig, denn es gibt ebenso – wenn auch eher wenige – Schulen, die speziell auf Kinder mit Behinderungen zugeschnitten sind. Blinde oder taube Kinder, Kinder mit geistigen Behinderungen oder gar mit Mehrfachbehinderungen sind nicht vom Schulbesuch ausgenommen.
Die herausragende – und größte – Universität Thailands ist die Ramkhamheng-Universität. Wenn Sie nun erwarten, hier auf ein alt-ehrwürdiges Gemäuer zu treffen und das nach englischem oder deutschem Vorbild, dann werden Sie sich getäuscht sehen. 1971 wurde das Bildungsinstitut gegründet. Die Chulalongkorn-Universität, die im Jahr 1917 gegründet wurde, gilt derzeit als die Uni mit dem besten Ruf in Thailand. Das erklärt es dann auch, dass die Abschlüssen an den Thai-Unis mit denen vergleichbar sind, die das amerikanische Modell – den Bachelor – darstellen. Hier gibt es in Thailand prinzipiell zwei generelle Stoßrichtungen: der Bachelor der Geisteswissenschaften (Bachelor of Arts) und den Bachelor der Naturwissenschaften (Bachelor of Science). Ganz wie nach dem amerikanischen Vorbild dauert es zwischen vier und fünf Jahren, bis die Thai den Abschluss in Händen halten. Doch schon zwei oder drei Jahren gibt es das (Vor)Diplom, mit dem sie sich als Assistenten in ihrem Studiengang ausweisen können. Ein sehr spannendes Modell.
Vom Bachelor zum Master oder Doktor in Thailand
Thailand – die Berufsausbildung steht im Fokus
Das Certificate of Vocational Education bescheinigt, man hat für drei Jahre eine Berufsschule absolviert. Das ist die Basisstufe. Ein Higher Certificate of Vocational Education bescheinigt, dass insgesamt fünf Jahre absolviert wurden – also drei Jahre der Basisausbildung plus additionale zwei Jahre. Die „Krönung“ stellt dann das Advanced Certificate of Vocational Educationdar. Grundvoraussetzung: Man studiert als Schüler zwei oder drei Jahre und besucht im Anschluss daran die Berufsschule! Doch damit stehen beruflich viele, viele Türen offen.
Sonderstellung der reichen Thai
Sprechen wir von „Sonderstellungen“, dann gilt es nicht die Inder in Thailand zu erwähnen. Von drei bis circa sechs oder sieben durchlaufen indische Staatsangehörige das Schulsystem der Thai, um dann zu Verwandten nach Indien geschickt zu werden, wo sie auf den eher englisch geprägten Schulen Indiens auf Privatschulen gehen. Wenn sie ihren Abschluss haben, meist so um das 20. Lebensjahr, kehren sie dann bestens ausgebildet nach Thailand zurück – stets sofern sich die Eltern das in dieser Form auch erlauben können.
Thailand – ausländische Schulen im „Land des Lächelns“
Thailand – woran sind Kinder in staatlichen Schulen zu erkennen?
Wenn Sie erstmals in Thailand Ihren Urlaub verbringen, werden Ihnen sicherlich die Schuluniformen auffallen. Die sind, ganz anders als man denken könnte, nicht wirklich langweilig, sondern durch die Bank optisch ansprechend. Und Sie können an den Farbkombinationen erkennen, in welchem Alter befindet sich das Kind ungefähr, denn mit den Schuljahren wechseln auch die Uniformierungen. In der Form geht es dann auch weiter, denn selbst die Haarlängen sind in den staatlichen Schulen vorgeschrieben: für Mädchen bis zum Kinn, die Jungen müssen Kurzhaarfrisuren tragen. Einheitslook und das vom Scheitel bis zur Sohle, denn natürlich sind auch Schuhe und Socken vorgeschrieben. Da fällt das Singen der Hymne bei Hissen der Flagge kaum noch auf – aber auch das ist asiatischer Standard.