Entschleunigung in Thailand
Ein weltweites Thema
Je mehr der Arbeitsalltag in einen Kriegsschauplatz der Hektik ausartet und zu einem Energiefresser mutiert, desto wichtiger ist es, sich selbst zu entschleunigen. Dabei ist es extrem wichtig, dass das Privatleben, der Urlaub und das Reisen aus privaten wie auch beruflichen Gründen nicht zum Stressfaktor geraten. Doch wie steht es überhaupt in anderen Ländern mit der Entschleunigung? Andere Länder, andere Sitten bei der Entschleunigung? Schauen wir uns einmal an, wie die Welt mit dem Thema umgeht.
Leben und erleben oder komprimierter Leistungsdruck?
Urlaub ist die Zeit des Entspannens! Ja, wirklich? Nein, so ist es längst nicht mehr. Leider. Das Reisen soll natürlich ein Erlebnis sein, aber es besteht ein gravierender Unterschied, ob Sie sich eine endlos lange Liste an Must-Sees aufhalsen oder ob Sie vor Ort sind, um das dortige Leben zu erleben. Der Trend geht leider da hin, dass im Regelfall einmal im Jahr „geurlaubt“ wird. Sie werden es kennen, dass Sie das Land X möglicherweise nur einmal in Ihrem Leben besuchen werden. Der Gedanke, dass Sie all das gesehen haben wollen, was das Land bietet, ist nachvollziehbar. Doch müssen Sie wirklich alles gesehen haben? Nein, denn wer mit der Grundvoraussetzung anreist – wir haben bezahlt, wir wollen alles sehen und müssen alles erleben – der bringt sich um die eigentliche Essenz des Verreisens.
Vor dem Reiseantritt liegt er auf dem Tisch: der Reiseführer. Penibel wird abgearbeitet oder aufgeschrieben, was zu besichtigen ist. Durchgetimt und minutiös getrimmt. Das ist in Barcelona zu besichtigen, das in Rom, das in London, das in Istanbul. Ja, kann man schaffen. Und doch bringen Sie sich, wenn Sie sich nicht entschleunigen, um das eigentliche Reisegefühl: die Zeit erleben. Passen und gleichen Sie sich den Entschleunigungen der neuen Länder an. Lassen Sie den Lifestyle zu. Und nehmen Sie den Kontrollverlust dankbar an. Dadurch erst erleben Sie die Gelassenheit des Reisens. Dafür ist auf den Reiseführer zu verzichten, auf die Vorgaben hinsichtlich des Besuchstaktzahlen und dafür müssen Sie die minutiöse Planung ablegen. Die Reise und das Land geben Ihnen die Taktungen vor.
Wie entschleunigen Sie in Thailand?
Thailand bietet Ihnen als Besucher viele versteckte Naturparadiese, welche auf Ihre Entdeckungstouren warten. Einen lückenlosen Mobiltelefon- oder Internetempfang dürfen Sie abseits der Touristenpfade nicht erwarten und schon werden Sie über die fehlende Technik an die Hand genommen, sich selbst zu entschleunigen – sofern Sie in Betracht ziehen, auch einmal abseits der touristischen Hotspots Ihren Thailandurlaub zu begehen. Hier in Thailand kann für Sie gelten, sich auf die wesentlichen Dingen des Lebens (zurück) zu besinnen. Die Wahrnehmungen mit all Ihren Sinnen: Gerüche, Geräusche, optische Eindrücke, kulinarische Leckerbissen, Temperaturunterschiede zwischen den Regionen am Meer und in den Bergen. Die Sinne werden durch das Abschalten der Geräte wieder geschärft. Sie betreten eine Welt, in welcher die Zeit vor vielen Jahren stehen geblieben ist – oder es macht zumindest den Eindruck, als wäre dem so. Tauchen Sie ein in die kulturelle Welt der Einheimischen und lassen Sie dabei Ihre Heimat zurück.
Erwartungshaltungen – weniger ist mehr
Reisen macht glücklich, wenn wir uns nicht von dem beeindrucken lassen, was um uns herum passiert. Wer auf Reisen viel will und das möglichst schnell, der schafft es nicht, sich auf die wesentlichen Dinge zu fokussieren. Die Tage verstreichen lassen und das, was an Eindrücken auf uns einströmt, sich setzen lassen. Es in sich aufnehmen. Ja, ein Urlaubstag ist verstrichen – na und? Dafür hat man jedoch Einblicke ins Land bekommen, wenn man sitzt und beobachtet, die weit wichtiger als die größten Sehenswürdigkeiten sind.
Schauen wir uns das Leben in der Südsee an. Ein Traum für viele Menschen im Westen. Ist es wirklich ein Traum oder ist es eher so, dass man damit nicht zurechtkommen würde? In der Südsee zählt nicht die Zeit, sich an den Schönheiten erfreuen ist das Ziel. Es geht nicht um Besitz, es geht dort um Gelassenheit. Und um pure Lebensfreude. Nur wer sich vor Ort auf die „Riten der Wahrnehmung“ einlässt, wird auch einen Gewinn für sich erzielen. Nur wer seine eigene Mute- und Pausetaste drücken kann, wird die Reise auch als Auszeit wahrnehmen, um die Akkus frisch aufzuladen. Und diese Eindrücke lassen sich mitnehmen – mitnehmen als Lehre, wie man den Weg zu Zufriedenheit und Glück für sich finden kann. Das lässt sich perfekt auf die eigene Work-Life-Balance übertragen. Die eigenen Prioritäten werden neu getaktet. Das geht aber nur, wenn man nicht unbedingt damit beschäftigt ist, Punkt 20 bis 25 auf der Liste mit den Must-Sees verkrampft abzuarbeiten.