Flashpacking
Vier spannende Touren für Flashpacker
Flashpacking in Thailand
Wer Thailand einmal als klassischer Backpacker bereist hat, weiß: Es gibt vielleicht kein anderes Reiseziel auf der Welt, das sich derart perfekt dieser individuellen und sparsamen Art zu Reisen erschließt.
An anderen Orten der Welt mag Backpacking eher Mittel zum Zweck sein, um mit wenig Geld überhaupt reisen zu können. In Thailand bedeutet es, dem Land und seiner Kultur so nahe zu kommen wie nur möglich, abseits ausgetretener Wege faszinierende Orte und Menschen kennenzulernen und wirklich in das Reiseabenteuer Thailand einzutauchen, mit Haut, Haar und Rucksack. Dieser südostasiatische Winkel der Welt hat sich zudem auf Backpacker eingestellt wie kaum ein anderes Urlaubsland, nicht zuletzt, weil man auch alleine und als Frau mit dem Rucksack unterwegs sein kann.
Allerdings, auch wenn es natürlich vielfältige Ausnahmen zu dieser Regel gibt: Oft ist das traditionelle Backpacking mit kleinstem Budget eins der Dinge, die man in seinen Zwanzigern macht – wenn es noch möglich ist, Wochen am Stück unterwegs zu sein, Rückflüge auch mal zu verschieben, Nächte spurenlos durchzumachen und auch Matratzen auf dem Boden ohne schmerzenden Rücken zu überleben.
Irgendwann aber verändert sich das Leben und mit ihm die Umstände. Jetzt stehen nur noch ein paar Wochen Urlaub zur Verfügung, dafür die Finanzen aber besser dar; und ob man mit einer Kakerlakenfamilie die kompletten Ferien verbringen möchte, wird plötzlich fragwürdig.
Doch deshalb gleich das Backpacking-Feeling aufgeben? Thailand plötzlich nicht mehr aus der Perspektive des spontanen Travellers sehen, der Winkel und Ecken entdeckt, die in Hochglanzprospekten nie auftauchen? Keinesfalls! Wem der Gedanke, den Rucksack gegen einen Trolley einzutauschen, extremen Trennungsschmerz verursacht; wer sich beim Durchblättern von All-Inklusive-Katalogen vorkommt, als stünde er neben sich; für wen sich die Vorstellung, im Hotel nicht mehr selbst mit zehn anderen kochen zu können, mehr nach Spaß-Verlust als Luxus-Zugewinn anfühlt – der wird eben einfach Flashpacker!
Kurz gesagt, versteht man unter Flashpacking Backpacking mit einem kleinen Extra an Budget und Bequemlichkeit. Flashpacking bedeutet, dass die ganze Thailand Reise komfortabler wird. Strecken von A nach B werden schneller zurückgelegt. Preisbewusst darf der Urlaub immer noch sein, aber die Laken in den Hostels dürfen ruhig nach Waschmittel duften und das Mehrbettzimmer muss es auch nicht mehr sein – dafür aber die netten Unterhaltungen in den gemeinsam genutzten Küchen und Chill Out Areas.
Flashpacker freuen sich immer noch sehr über Schnäppchen, stellen das Sparen an ausgewählten Momenten aber nicht mehr an erste Stelle. Vor allem sind sie technisch oft besser ausgestattet als der durchschnittliche Backpacker, mit Notebook, Tablet, GoPro etc. unterwegs und achten deshalb nochmal extra auf Sicherheit. Hostels dürfen es immer noch sein, aber solche mit Klimaanlage, Highspeed-WIFI, Frühstücksoption und eigenem Zimmer.
Flashpacking in Thailand bedeutet eigentlich, all die wunderbaren Details des Backpacking zu bewahren, exzellentes Street Food statt teurer Restaurants zu genießen, in Hütten am Strand zu nächtigen, die Overnights im Zug mit vorbei ziehender Landschaft und spannenden Begegnungen zu verbringen – aber im richtigen Moment etwas mehr auszugeben, um Zeitersparnis und manchmal einen Hauch von Luxus einzuhandeln.
Flashpacking heißt auch, die eigene Reise relativ detailliert zu planen. Denn nun steht die Reisedauer wirklich fest und orientiert sich an Urlaubszeiten und Schulferien (Flashpacking eignet sich übrigens auch perfekt für die Ferien in Thailand mit Kindern). Wer will da auf der Suche nach einem Hostel vier Stunden mit einem ultra-schweren Rucksack auf dem Rücken durch Bangkok traben, wenn er dasselbe von Zuhause aus easy online bestellen und sich dann direkt vom Flughafen dorthin bringen lassen kann?
Wir haben in diesem Flashpacking in Thailand-Special vier faszinierende Flashpacking-Touren zusammengestellt – für alle, die Thailand auf diese wunderbar freie, unbeschwerte Art genießen wollen, ohne dabei auf das nötige Quentchen Komfort und Effizienz in Sachen Fortbewegung, Speisen und Schlafen verzichten zu müssen.
Über Flashpacking
Einfach auf den Punkt gebracht sind dies wohlhabende Backpacker bzw. Rucksackreisende. Während Backpacker ihre Reise unter dem Aspekt planen das die Reise möglichst preiswert ist und auch der Aufenthalt im Reiseziel möglichst wenig kostet sind Flashpacker mit einem höheren Einkommen ausgestattet. Man könnte Flashpacking auch als eine Rucksackreise mit Luxus bezeichnen. So weit das allgemeine Verständnis zum Flashpacking.
Wissenschaftlich gesehen verbirgt sich hinter dem Flashpacker ein gesellschaftlicher Wandel.
Seit 2010 findet das Phänomen des Flashpackers immer mehr Beachtung in der Wissenschaft und Tourismusindustrie und wird als wichtiges Teilsegment des Rucksacktourismus angesehen. Der Flashpacker wurde als Schlüsselbestandteil der modernen Gesellschaft angesehen, die sich aus dem wirtschaftlichen, demografischen, technologischen und sozialen Wandel in der Welt entwickelt hat. Flashpacker verkörpern scheinbar sowohl die Backpacker-Kultur als auch die der digitalen Nomaden, die oft einen ortsunabhängigen Lebensstil führen.
Flashpacker könnten auch als Teil einer neuen globalen Elite betrachtet werden. Diese Eliten sind mental, körperlich und virtuell hypermobil. Sie haben die Mittel, sich fließend durch die verschiedenen Reiselandschaften zu bewegen, indem sie die nomadische institutionelle Struktur nutzen, und sind in der Lage, sich sofort mit mehreren Netzwerken von praktisch überall her über eine Reihe von mobilen Technologien zu verbinden.
Quelle: Flashpacking: Eine Diskussion über unabhängiges Reisen in einer digitalen Welt