Zika
Infektionen mit dem Zika-Virus – auch in Thailand ein Thema?
Die Boulevardblätter überschlagen sich damit, ein Schreckensszenario zum Zika-Virus zu zeichnen. Die kompletten Olympischen Spiele in Brasilien des Jahres 2016 stehen unter dem Schlagwort „Zika-Gefahr“ und die Angst treibt abenteuerliche Blüten. Doch wie sieht es mit Zika und Thailand aus? Müssen Sie sich Sorgen machen, bevor Sie Ihren Thailandurlaub antreten? Wir klären auf!
Zika – seit 40 Jahren in Thailand bekannt
Der Zika-Virus – der durch Mückenstiche übertragen wird, aber nach neusten Untersuchungen ebenso auf sexuellem Weg übertragen werden kann – hat in Thailand eine Historie von rund 40 Jahren. Schauen wir uns die letzten 15 Jahre an, dann gab es zwar Einzelfälle von Infektionen und Erkrankungen, aber das Ganze ohne große Ausbrüche oder gar „Epidemien“. Und das ist der entscheidende Faktor. Nur dann, wenn wir von einer größeren Ausbruchssituation sprechen können, sind die Mücken auch in der Lage, nach dem Blutsaugen die Krankheit zu übertragen. Kein Ausbruch, keine Übertragung.
Damit soll das Zika-Risiko nicht heruntergespielt werden, welches gerade für das ungeborene Leben bei einer Schwangeren ein Risiko der Fehlbildung des Kopfes darstellt. Und doch sind die Risiken überschaubar. Der eigentliche Virus zieht einen Krankheitsverlauf nach sich, der dem einer Grippe oder dem Denguefieber ähnlich ist. Das bedeutet, wer sich infiziert – abgesehen von Schwangeren – der hat kurzfristige Beeinträchtigungen und sollte, siehe sexuelle Übertragbarkeit, auf Geschlechtsverkehr ohne Schutz durch Kondome verzichten. Ist die Krankheit ausgeheilt, besteht kein Ansteckungsrisiko mehr. Doch Vorsicht: wer denkt, dass ein einmalig durchgestandener Zika-Virus immunisiert, der irrt nach medizinischer Facheinschätzung. Wie die Grippe kann und soll man sich immer wieder infizieren können.
Gegenmaßnahmen gegen den Zika-Virus
Wie schon bei der Malaria, beim Denguefieber und vielen weiteren Krankheiten in Südostasien gilt: halten Sie sich die Mückenstiche vom Leib! Arbeiten Sie mit einem effizienten Schutz gegen die Mücken – Kleidung, Raumbehandlung, Raumabsicherung, Körperlotionen – dann kann Ihnen auch die Mücke nichts anhaben, wird Sie davor bewahren, sich zu infizieren. Und nein, geraten Sie bitte nicht in Panik, wenn Sie doch einmal von einer Mücke gestochen werden, denn nicht jede Mücke ist tatsächlich auch ein Krankheitsüberträger. Wichtig ist, wenn es denn passiert und Sie gestochen werden, dass Sie die Einstichstelle desinfizieren und behandeln. Teils hilft schon das Desinfizieren, mögliche Viren und Bakterien abzutöten. Sie müssen also nicht wegen eines Mückenstiches den Arzt rufen oder Ihren letzten Willen niederschreiben. Selbst wenn es hart auf hart kommt, müssen Sie sich zum Beispiel bei Zika mit dem Gedanken an eine Art Grippe anfreunden und beim Sex schützen – oder sich abstinent verhalten.