Nachhaltig übernachten in Thailand

In Thailand gibt es immer mehr spezialisierte, „grüne“ Hotels, die sich der Einhaltung eines Umwelt-Kodex verpflichten. Manche durchlaufen ein strenges Zertifizierungsprogramm, andere erarbeiten sich eigene, nachhaltige Maßstäbe. In diesem „Öko Hotels in Thailand“ – Special sagen wir, worauf der umweltbewusste Thailand-Reisende bei der Hotelauswahl achten sollte, um im Land des Lächelns nachhaltig zu nächtigen und stellen einige exemplarische Resorts vor, die auf der ganzen Linie nach ökologischen Kriterien wirtschaften und dabei Top-Gästeservice bieten.

Wer auf Nummer sicher gehen will, hält nach einer Öko-Lizenz Ausschau

Green-LeafEs gibt verschiedene Möglichkeiten, sich in Thailand als Hotel umweltfreundlich lizensieren zu lassen. Die thailändische Regierung hat ein entsprechendes Programm aufgelegt. Wenn ein Hotel sich als „GREEN Hotel or Resort“ bezeichnen möchte, muss es zuvor von der „Green Leaf Foundation“ geprüft und für nachhaltig befunden worden sein.
Die Green Leaf Foundation ist ein Zusammenschluss aus der Tourism Authority of Thailand, der Thai Hotels Association, dem United Nations Environment Program, der Demand Side Management Office of Electricity Generating Authority of Thailand, der Association for the Developmentof Environmental Quality und der Metropolitan Water Works Authority und kümmert sich generell um die Entwicklung des umweltfreundlichen Tourismus in Thailand. Auf der Webseite der Organisation findet sich auch ein ständig aktualisiertes Hotelverzeichnis der zertifizierten Öko-Hotels: http://www.greenleafthai.org/en/green_hotel/.

Neben diesen staatlich geprüften Ökohotels gibt es eine Reihe von Online-Anbietern, die ihrerseits die besten Ökohotels der Welt filtern und auflisten, darunter auch thailändische. Wir haben hier die grünen Hotels aus Thailand aufgeführt.

Aber auch nicht zertifizierte Hotels und vor allem Hostels können sich dem Umwelterhalt in besonderem Maße verpflichtet fühlen. Ist dem so, werden die konkreten Umweltschutzmaßnahmen eines Hotels meist auf dessen Internet-Seite gelistet. Wem das noch nicht genügt, der schreibt einfach ein E-Mail und fragt nach – nachhaltig operierende Hotels sind stolz darauf und geben gerne vor der Reservierung Auskunft.

Will man beim Thailand Urlaub ganz sicher gehen, nachhaltig zu nächtigen, sollte man auf die folgenden Kriterien achten.

• Fügt sich das Hotel in seine natürliche Umgebung ein?
• Trägt es nachweislich zur Erhaltung der Natur bei?
• Ist seine ganze Unternehmensführung auf ökologische Nachhaltigkeit ausgerichtet?
• Bietet es seinen Angestellten entsprechende Weiterbildungsprogramme an?
• Nimmt es auf die lokalen kulturellen Gegebenheiten Rücksicht?
• Investiert es sich in Anliegen der Kommune, entweder durch Spenden oder eigene Projekte?

ClownfischViele Eco-Hotels in Thailand investieren in Tierschutzprojekte, an denen auch ihre Gäste teilhaben können.
Das nachhaltig geführte The Pimalai Resort & Spa auf Krabi etwa sponsort ein Clown-Fisch-Zuchtprogramm mit einem jährlichen Event, bei dem die Fische rund um die unbewohnte Insel Ko Haa in die Freiheit abgesetzt werden. So hofft das Hotel, die radikal dezimierte Clown-Fisch-Population wieder regenerieren zu helfen.

Ganz praktisch lässt sich die ökologische Selbstverpflichtung von Hotels an vielen kleinen Details ablesen:

• Werden nur nicht-toxische, biologisch abbaubare Reinigungsmittel und Waschmittel benutzt?
• Sind alle Textilien aus biologischer Baumwolle und Fair-Trade?
• Ist das Hotel rauchfrei bzw. trennt Raucher- und Nichtraucherbereiche streng voneinander ab?
• Werden erneuerbare Energiequellen wie das in Thailand großzügig bemessene Sonnenlicht genutzt?
• Gibt es in der Lobby und in den Gästezimmern Mülltrennungsmöglichkeiten?
• Wird elektrisches Licht sparsam und individuell regulierbar eingesetzt?
• Können Gäste selbst entscheiden, wie oft sie neue Handtücher und Bettzeug erhalten möchten?
• Stehen vor Ort Fahrzeuge ohne fossile Treibstoffe bereit (auch wenn es nur Fahrräder sind)?
• Wird lokal gewachsenes, organisch angebautes Essen serviert, mit rein pflanzlichen Optionen?
• Wird genutztes Wasser aufgearbeitet und in einen geschlossenen Kreislauf eingeführt?
• Werden viele recycelte und wiederverwendbare Materialien genutzt, z.B. Seifenspender statt Minifläschchen?
• Sind besonders sensible Lebensmittel wie Kaffee, Tee oder Kakao aus gerechtem Handel bezogen?

BaumIn jedem Land stehen einige dieser Punkte besonders im Vordergrund, abhängig von seinen Umweltbedingungen, kulturellen Eigenheiten und der Entwicklung der Tourismusbranche. Auch in Thailand gibt es bei der Wahl des Hotels oder Resorts ein paar Kriterien, die besonders wichtig sind und die dem Thailand Urlauber sofort zu erkennen geben, ob es sich um eine wirklich nachhaltig geführte Anlage handelt.

Die erste Frage ist immer: Harmoniert der Bau mit seiner Umgebung? Ist die unmittelbar umgebende Natur intakt geblieben? Findet sich im und um das Resort offensichtlich alter Baumbestand?

Thailand bietet einer beeindruckenden Vielzahl an tropischen Baumarten ein Zuhause, benötigt diese aber auch dringend für sei ökologisches Gleichgewicht und zur Bodenerhaltung. Mehr noch: Bäume nehmen in der buddhistischen Perspektive auf die Natur einen hohen Rang ein. In Thailand werden Bäume nach überschreiten ihres Hundertjährigen Geburtstages von Mönchen mit vielfarbigen Bändern geschmückt, um auf ihre Einzigartigkeit hinzuweisen.

Nachhaltig denkende Hoteliers respektieren den ökologischen und kulturellen Stellenwert der Bäume und versuchen schon bei Konzeption und Bau des Hotels, so wenig Bäume wie möglich zu fällen und sich auch sonst den natürlichen geophysischen Gegebenheiten anzupassen.

Bei Strand Hotels in Thailand ist der visuelle Check am einfachsten: Passt es sich vom Meer aus gesehen perfekt in die Natur ein? Kann man das Resort vor Grünzeug fast nicht sehen? Wurden die Bäume bewusst zu einem Teil der Gesamtgestaltung?

Ein herausragendes Beispiel für diesen Ansatz ist das auf der Insel Yao Noi zwischen Phuket und Krabi gelegene Luxus-Resort „Six Senses“. Es wurde auf einer ehemaligen Gummiplantage errichtet; die einzelnen Bungalows stehen zwischen erhaltenen Kautschukbäumen, die Schatten spenden und Erosion verhindern. Die langfristige Öko-Philosophie des Resorts ist es, die tropische Flora um die Gebäude herum in ihren Originalzustand zurückzuversetzen. Hierfür wurden lokale Pflanzen und Obstbäume angepflanzt, die besonders beliebt bei Vögeln sind.

Auch das schon erwähnte Pimalai Resort auf Ko Lanta in Krabi passt sich organisch in die hügelige Landschaft ein. Es gehört zum Öko-Konzept des Hotels, dass auf seinem Grund keine Bäume gefällt werden dürfen. Auch für den Bau wurden die einzelnen, frei stehenden Villen zwischen die Fauna des Bergwaldes gesetzt. Wichtig ist auch, ob, wie hier im Pimalai Resort, wilden Tieren ihre biologische Nische offen gehalten wird. Rund um das Resort schwingen sich Affen von Ast zu Ast und statten den Gästen hin und wieder Kurzbesuche ab; tropische Vögel nisten direkt oberhalb der Villen in den Bäumen.

Das nächste wichtige Öko-Kriterium für Thailands Hotels: Wurden sie mit lokalen Materialien und Bauweisen errichtet? Nutzt die Architektur vorhandenes Licht optimal aus? Wurden Baustoffe verwendet, die die Natur bestmöglich schützen? Nicht immer heißt dies in Thailand, mit rein natürlichen Materialien zu arbeiten, da diese Ressourcen oft bereits stark begrenzt sind.

Das fast mit der Natur verschmelzende Design des 5-Sterne Resorts Keemala auf Phuket etwa reduziert den Verbrauch von Holz durch große Glasflächen. Sie steigern den Anteil an natürlichem Tageslicht und helfen durch die Reduzierung synthetischer Beleuchtung Strom zu sparen. Außerdem wird das Holz durch umweltfreundlichem Kunststoff ergänzt, der weitere Abholzungen in der Gegend verhindert. Die einzelnen Gebäude sind niedrig gehalten, um das Landschaftsbild intakt zu halten.

Ebenfalls vorbildlich geht das Keemala mit einer der wertvollsten Rohstoffe Thailands um, dem Wasser. Ein ebenfalls essnezielles Kriterium für ein nachhaltiges Hotel ist nämlich sein Umgang mit Wasser. Leider stellt sich in Thailand oft immer noch die simple Frage: Hat das Hotel ein eigenes Abfallwasserreinigungsprogramm oder wird das Abwasser, wie an vielen Orten weiterhin üblich, einfach in den nächsten Fluss oder sogar ins Meer geleitet?

Keemala, eingebettet in ein sich selbst erneuerndes Ökosystem

Im Keemala etwa wird das im Hotel entstandene Abwasser vor Ort gereinigt, gespeichert und dann genutzt, um die hoteleigenen Plantagen zu bewässern. Die Reinigung erfolgt hauptsächlich organisch über Wasserpflanzen, die für den hoteleigenen Bach und Wasserfall als Wasserfilterungssystem und Sauerstofflieferant fungieren. Das spart Chemikalien und Frischwasser.
Auch im Sanitärbereich zeigt sich, wie viel Wert ein Hotel auf seinen Wasserhaushalt legt. Sowohl Duschen, als auch Toiletten sollten mit Wassersparsystemen ausgestattet sein, ohne das dadurch der Komfort leiden müsste.

Um ein grünes Hotel zu sein, das auf Wassersparmaßnahmen achtet, muss man übrigens keinesfalls mitten in üppiger Natur gelegen sein. Besucher in Thailand finden auch in Städten Hotels, die absoluten Komfort mit Umweltbewusstsein verbinden.

Das Amari Watergate in Bangkok zum Beispiel hat in allen Räumen Wasser sparende Armaturen und Möglichkeiten für Gäste, ihren Wasserverbrauch zu regulieren; in jedem Zimmer finden sich Karten mit der Bitte, Wasser zu sparen. Das Amari Watergate verwendet das hauseigene „Schmutzwasser“ zur Reinigung. Im Amari wird der Wasserverbrauch täglich aufgezeichnet und neu ausgesteuert; Wasch- und Spülmaschinen arbeiten nur bei Vollauslastung. Alle Pflanzen werden nur morgens und abends bewässert, um eine übermäßige Eindampfung zu heißen Tageszeiten zu verhindern. Die Hotelleitung veranstaltet regelmäßig Weiterbildungen für sein Personal zur Ressourcenschonung.

Das Zeavola Resort auf Ko Phi Phi geht sogar noch einen Schritt weiter. Je kleiner eine Insel, desto wertvoller ihre natürlichen Ressourcen – zu denen Süßwasser primär gehört. Das Resort verfügt über vier Brunnen. Sie werden durch das von den Hügeln herab strömende Wasser gefüllt. Allerdings steigt während der trockenen Jahreszeit der Salzgehalt des Wassers. Ein großes Rück-Osmose Werk sorgt im Zeavola Resort dafür, dass es dennoch zu gut trinkbarem Wasser in ausreichender Menge wird, um die 150 Bewohner des Hotels und seine ebenso vielen Angestellten zu versorgen. Für zusätzliche Wassergewinnung, und damit kein auf der Insel kostbares Süßwasser zugeführt werden muss, sind auf vielen Häusern des Resort-Dorfes Dachdachrinnen installiert und mit einem Leitungssystem verbunden. So können bei starkem Regen bis zu 9.000 Liter Regenwasser pro Stunde gesammelt und gelagert werden. Verwendet wird das Wasser in drei Stufen, zunächst für die Gäste, dann zum bewässern und putzen, danach wird es wieder gesäubert und aufgewertet und dem immer durstigen Dschungel verfügbar gemacht.

Was bei Stadthotels ebenfalls besonders wichtig ist: Die Frage der Energieeffizienz und der Umgang mit Strom. Hotels können eine Vielzahl an Maßnahmen einleiten, um Energie zu sparen, von bedarfsgeregelten Geräten wie Klimaanlagen oder Kühlschränken mit programmierbaren Thermostaten, regelmäßigen Wartungsprogrammen, Energiesparlampen, Zeituhren für die Beleuchtung und andere elektrische Systeme, Hitzeaustauschsystemen bis hin zu unsichtbaren aber innovativen Ideen, wie etwa umweltfreundlichem Gras, das nicht sooft gemäht werden muss.

Fast ebenso wichtig: Die Frage des Müllmanagements und Recyclings. Hier sollte man als Gast darauf achten, dass der Müll des Hotels schon bei der Entstehung richtig sortiert wird und auch dem Gast Möglichkeiten zur Mülltrennung im Zimmer zur Verfügung stehen. Eine nachhaltige Abfallwirtschaft hängt auch an der Auswahl der Partner, etwa in der Gastronomie. Das Hotel sollte solche Zulieferer auswählen, die Produkte in Glas statt Plastik anliefern, ihre Verpackungen minimieren und nach der Lieferung wieder abholen und selber nur wiederverwendbares Besteck und Geschirr verwenden – gute Öko-Hotels setzen deshalb etwa auf Stoffservietten als auch Plastik!

Fragen Sie ruhig nach, was mit den Essensresten geschieht. In Thailand ist es relativ leicht, diese an die Kommune oder an Projekte zu spenden, wenn man sich entsprechend organisiert – dies sollte das Hotel in jedem Fall tun! Nachhaltige Hotels produzieren auch weniger Müll, indem sie etwa gepflanzte statt geschnittene Blumen zur Deko verwenden, Seife im Spender statt als Minipäckchen anbieten etc.

Das Faasai Eco-Resort und Spa in Chanthaburi ist eines der persönlichsten Öko-Hotels in Thailand, das Nachhaltigkeit zu einer Herzensangelegenheit gemacht hat. Hier wird Abfallbeseitigung vom ersten Moment an durchdacht, nicht erst dann, wenn der Müll entsteht. Das Faasai hat eine eigene Kompostieranlage und recycelt alle wiederverwendbaren Materialien wie Metalle, Kunststoffe, Glas, Papier und Batterien bis zum letzten, in dem sie per Hand aussortiert werden. Der verbleibende Restmüll ist minimal, da fast nur recycelbare Stoffe das Resort überhaupt „betreten“.

Der ganze Hotelbetrieb ist auf eine ressourcensparenden Ablauf ausgelegt. Wer auf der Suche ist nach einem preiswerten, wunderhübschen Öko-Hotel abseits des offensichtlichen Luxus, das bis ins letzte Detail die eigene Verantwortung für die Umwelt, Natur und den Tierbestand lebt, sollte eine Weile im Faasai Resort und Spa nächtigen. Das Resort ist in einen intakten Hügelwald eingebettet, 400 Meter von der ruhigen Kung Wiman Bucht entfernt.

Der riesengroße tropische Garten des Faasai Resort und Spa, nach Feng Shui Prinzipien angelegt, beherbergt viele seltene thailändische Kräuter und einen eigenen organisch angebauten Früchte- und Gemüsegarten. Die Anlage wird mit Solarstrom betrieben, ist beschattet und bedarf so lediglich Ventilatoren, keiner Klimaanlage. Es werden nur Energiesparlampen im Innen- und Außenbereich verwendet. Das Wasser stammt von einer hoteleigenen Quelle und durchläuft multiple Nutzungscyclen. Wasser und Boden werden kontinuierlich mit effektiven Mikroorganismen versorgt. Der Insektenschutz ist rein organisch, ebenso wie die Reinigungsmittel.

Besonderen Wert legt das Hotel auf die Umweltbildung seiner Mitarbeiter. In Thailand ist Umweltbewusstsein für viele Menschen kulturell fremd; manchmal bedarf es einiger Durchsetzungskraft, um dieses Konzept im täglichen Handeln zu verankern. Das Fasai unterstützt Naturschutzprojekte in der Umgebung und hat selbst Land aufgekauft, um die biologische Vielfalt rund um die Anlage zu erhalten. Vor allem unterstützen die Hotelbesitzer das lokal angesiedelte Fischerdorf mit sanftem Tourismus.

Diese Bereitschaft, sich unmittelbar in die Umgebung zu investieren, sei es durch Naturerhaltungsprojekte oder durch Unterstützung der Kommune, ist ein essenzieller Bestandteil eines nachhaltig denkenden Hotelbetriebes. Wer unterscheiden möchte zwischen Resorts, die sich die Nachhaltigkeit nur auf die Marketingfahne schreiben und solche, die sie aus Überzeugung kultivieren, braucht sich eigentlich nur zu fragen: Was gibt das Hotel seiner Umgebung zurück? Wie verantwortungsvoll geht das Hotel mit den natürlichen Ressourcen seiner Umgebung um? Das gilt ganz besonders für Hotels auf Inseln, die viel Wassersport, vor allem Tauchen, anbieten.

Das Zeavola Resort auf Ko Phi Phi wurde für sein Projekt zur Erhaltung der Korallen als grünes Resort vom Meeresbiologischen Institut ausgezeichnet – und das, während es Luxusurlaube mit einigen der spannendsten Tauchabenteuer in der ganzen Andaman See anbietet. Während ihres Urlaubs können Thailand Urlauber neben dem eigenen Tauchvergnügen durch ihre vom Hotel organisierte Teilnahme an dem Korallenprojekt oder anderen Projekten aktiv etwas für den Erhalt der umwerfend schönen, aber auch extrem sensiblen Korallenbänke Thailands tun.

Das Zeavola bietet seinen Gästen Seminare an, in denen sie mehr über die Korallenriffe, ihre Fragilität und ihren Zweck für das Ökosystem erfahren. Ein spezieller Ausflug führt zur vom Hotel mitgetragenen Aufzuchtstation von Korallen und einem künstliches Riff, dass es seit sieben Jahren gibt und das glücklicherweise zu halten scheint. Das Seminar ist kostenlos, nur der anschließende Tauchgang wird bezahlt.

Generell werden Gäste vom Hotel pro-aktiv, aber nie aufdringlich, inspiriert, umweltschützende Aktivitäten vorzuziehen – wie etwa Mountainbiking oder Kanufahren, statt Motorräder oder Speedboote zu mieten.

Auch Kulinarik kann nachhaltig sein

Thailand bietet eine Fülle an Möglichkeiten, köstlichstes Obst und Gemüse organisch anzubauen. Das tropische Klima und der fruchtbare Boden bieten schon auf kleinen Flächen gute Erträge. Was liegt also näher als ein hoteleigener Biogarten? Hotelrestaurants, die ihre Zutaten direkt vom eigenen Grund und Boden beziehen, sind immer ein Zeichen für ein nachhaltig denkendes Management.

In jedem Fall aber sollte in Hotel auf seiner Menu-Karte kenntlich machen, dass alle Zutaten aus verantwortlichem Anbau stammen und bestenfalls in Bio-Qualität erzeugt wurden. Denn auch in Thailand wird konventionelle Landwirtschaft inzwischen leider unter Einsatz von Pestiziden und Chemiedünger „optimiert“. Umweltbewusste Hotels achten zudem darauf, dass die Ingredienzien ihrer Küchen so lokal wie möglich angebaut sind, so dass beim Transport kein CO2 produziert wird, Verpackungen unnötig sind und Frische garantiert ist. Für Gäste bedeutet dies, dass das Essen so nährstoffreich und aromatisch wie möglich bleibt.

Viele Okö-Urlauber suchen sich auch in Thailand Restaurants mit eigenen Gärtnereien – nicht nur aus oben genannten Gründen, sondern weil ein Besuch dort immer auch ein kulturelles Erlebnis ist.

So verwendet zum Beispiel die Küche des auch ansonsten vorbildlich nachhaltig geführten Aleenta Resort auf Hua Hin nur selbst angebaute Zutaten von der eigenen Farm, die vom Personal des Hotels eigenhändig bestellt wird. Gäste sind auf der Farm jederzeit gern gesehen, um sich selbst einen Eindruck zu verschaffen.

Doch nicht nur das: Das Aleenta hat neben der eigenen Farm noch einen Gemeinschaftsgarten angelegt, der durch das Aleenta Personal und die Gemeinde gepflegt wird. Dort können die Kinder und Jugendlichen der Nachbarschaftsschule von Baan Nong Bua und der Gemeinde sowohl in nachhaltiger Landwirtschaft als auch im Tourismusgewerbe ausgebildet werden. Außerdem lernen sie an vier Stunden jede Woche, wie man Getreide anbaut; die von ihnen erzeugten und nicht selbst gebrauchten Produkte werden vom Resort gekauft und in der dortigen Küche verwendet. Dies ist ein wichtiger Faktor in einem Land, dass sich stark auf seine Tourismus verlässt und in dem darüber in den letzten Jahren traditionell weitergegebene Methoden zur Selbstversorgung ein wenig in Vergessenheit geraten sind.

Sorge und Pflege von Fauna und Flora

Viele der schönsten Resorts Thailands befinden sich mitten in hochsensiblen, fragilen Ökosystemen. Wirklich nachhaltig denkende Hotels nutznießen jedoch nicht nur von ihrer natürlich gegebenen, perfekten Umgebung, sondern kümmern sich selbst um deren Schutz. Wo immer ein Hotel von sich aus Gäste zu einem behutsamen Umgang mit Fauna und Flora auffordert und detaillierte Informationen hierzu auslegt, ist das ein gutes Zeichen.

Das Tongsay Bai auf Ko Samui etwa machte es sich schon beim Bau der Anlage Mitte der 1980er zur Philosophie, keinen einzigen Baum zu fällen, sondern die Architektur an die vorhandene Fauna und örtliche Topographie anzupassen. So wachsen manche Bäume eben durch die Balkone hindurch und Felsblöcken wurden in die Innenarchitektur integriert.

Dieses ganzheitliche Denken erstreckt sich auch auf die vorhandene Tierwelt, die sowohl beim Bau als auch Betrieb absolut zu schützen war und ist; das Personal erhält hierfür eigene Schulungen. Versterben Tier auf dem Grundstück des Resorts, werden sie zur Autopsie zum Tierarzt gebracht, um jedwede Fremdeinwirkung durch den Hotelbetrieb auszuschließen. Inzwischen lassen sich sogar „Exilanten“ aus anderen, für die Tiere zu anstrengend gewordenen Gebieten rings um das Hotel nieder.

2012 gründete die Leitung von Tongsai Bay die Animal & Nature Protection Group zum Schutz von Tieren und Natur. Diese pflanzt unter Mithilfe der Mitarbeiter neue Bäume auf benachbarten Grundstücken, darunter Kokosnussbäume, Mangobäume, Tamarinde, Mahok-Kanee und Jack-Fruitbäume. Gedüngt werden die Neuankömmlinge genauso wie der hauseigene Garten mit effektiven Mikroorgansimen (EM), gewonnen aus organischen Seetang von der Tongsai Bucht, angesetzt mit Fruchtstücken und braunem Zucker.

Biogarten Tongsai Bay

Der hoteleigene Biogarten von Tonsay Bay

Nachhaltig nächtigen heißt auch: Selbstinitiative zeigen

Übrigens: Natürlich kann jeder Gast auch selbst etwas dafür tun, dass sein Hotelaufenthalt in Thailand so nachhaltig wie möglich abläuft

Wer seine eigenen Toilettenartikel mitbringt, also Duschgel oder Seife, Shampoo und Körperpflege, muss nicht auf die verpackungsintensiven Miniportionen an Hygieneartikeln des Hotels zurückgreifen.

Auch wenn ein täglich komplett frisch bezogenes Bett und automatisch ausgetauschte Handtücher sich frisch und luxuriös anfühlen, ihre Reinigung stellt einen riesige Wasserbelastung und einen hohen Energieverbrauch da. In grünen Hotels entscheidet der Gast, ob er noch etwas länger mit dergleichen Bettwäsche und den bereits einmal gebrauchten Handtüchern leben kann.

Und braucht es wirklich französische Küche mitten in Asien? Wer sich auf Hotels konzentriert, die nur ausgezeichnetes Thai Food kredenzen, kann sicher sein, dass die Zutaten nicht über tausende von Kilometern auf Kosten der Umwelt herbei geschafft werden mussten.

Thailand

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