Der Pha Taem Nationalpark
Die Wiege des Isaan
Tief im Osten des Isaans liegt der Nationalpark Pha Taem, am besten bekannt für die weltweit größte Ansammlung prähistorischer Felszeichnungen. Aber der Park hält für seine Besucher noch viel mehr in petto: Bizarre Felsformationen, steile Klippen, imposante Wasserfälle und natürlich den Mekong, der auf 63 km die Grenze zu Laos bildet.
Der Pha Taem Nationalpark gilt als die Wiege des Isaan, denn erst kürzlich wurden Anzeichen dafür gefunden, dass hier schon vor bis zu 16.000 Jahren erste menschliche Siedlungen gestanden haben sollen. Machen Sie sich auf Entdeckungstour und genießen Sie nicht nur die prächtige Natur, sondern auch einen Einblick in eine faszinierende Vergangenheit!
Lage und Umgebung
Der Nationalpark Pha Taem liegt in der Provinz Ubon Ratchathani, ganz im Osten des Isaan. Das Gebiet erstreckt sich über 340 km² und ist meist hügelig, mit einer Maximalhöhe der Erhebungen von 600 m. Das bedeutet allerdings nicht, dass Sie im Park keine steilen Anstiege oder schwindelerregenden Klippen erwarten würden!
Das Gebiet ist durchzogen von kleinen Flussläufen, die meist im Osten in den Mekong fließen. Die Felsen, die sich überall im Park gen Himmel recken, sind aus Sandstein und „Leinwand“ für die berühmten Felszeichnungen von Pha Taem und Pha Kam.
Die Wandmalereien von Pha Taem
Die Hauptattraktion des Nationalparks sind natürlich die über 300 Felszeichnungen von Pha Taem, die sich über eine Felswand von 180 m Länge erstrecken. Die roten und ockerfarbenen Zeichnungen zeigen Ausschnitte des Lebens am Mekong von vor 3.000 – 4.000 Jahren. Man sieht verschiedene Tiere, vornehmlich Fische wie den gigantischen Mekong-Wels, Werkzeuge und Angeln, geometrische Formen und menschenähnliche Figuren.
Interessant dabei ist, dass auch landwirtschaftliche Techniken, z. B. der Reisanbau, gezeigt werden. Daraus lässt sich schließen, dass man es hier nicht mit „Jägern und Sammlern“ zu tun hatte, sondern mit Siedlern.
Doch wie haben die erstaunlich gut erhaltenen Felszeichnungen die Jahrtausende von Wind und Wetter ungeschützt überstanden? Die Farbe wurde allem Anschein nach aus einer Mischung aus Tierblut, Lehm und entweder Tierfett oder einer Art Gummi hergestellt, die sich als überraschend robust herausgestellt hat.
Die Felszeichnungen liegen in der Nähe der Parkverwaltung, Sie sollten sich allerdings trotzdem auf eine kleine Wanderung einstellen. Es führen zwei Wege zu den Felszeichnungen, der eine etwas länger, aber dafür flacher, der andere steil und kürzer.
Nachdem es Ende 2015 zu einigen Felsrutschen in der Nähe kam, befürchtet man, dass ähnliches auch in Pha Taem passieren könnte. Ein Teil der Felsen wurde deshalb nun gestützt. So kann es passieren, dass Sie einige Bereiche der Zeichnungen bei Ihrem Besuch nicht in voller Pracht aufnehmen können.