Buddhismus in Thailand

Buddhismus in Thailand

Thailand und der Buddhismus

Dem Glauben wird in Thailand eine große Wichtigkeit beigemessen und er spielt eine recht zentrale Rolle im „Land des Lächelns“. 99,6 Prozent aller Thai bezeichnen sich selbst als Angehörige einer bestimmten Religion. Der „Löwenanteil“ der gläubigen Menschen Thailands entfällt dabei auf die Glaubensrichtung des Theravada Buddhismus , der auf eine lange Geschichte zurückblicken kann. Diese Ausrichtung kann somit als der thai-typische und traditionelle Glaube angesehen werden. Wenn Sie nun jedoch glauben, damit wäre der Theravada Buddhismus  die Staatsreligion in Thailand, dann irren Sie, denn trotz der Dominanz in der einheimischen Bevölkerung, 94 Prozent der Thai gehören dieser Glaubensrichtung nach eigenen Angaben an, ist dieser Richtung die Erhebung zur Staatsreligion bisher versagt geblieben. Aber im Grunde ist es eher die Frage, wann der Theravada Buddhismus  auch offiziell zur Staatsreligion erhoben wird und nicht die Frage, ob das so geschehen wird. Das liegt nicht zuletzt auch daran, dass diese Form des Buddhismus landesweit auf dem Schullehrplan steht – abgesehen vom Süden des Landes, der muslimisch geprägt ist.


Dhamma Prüfung

Dhamma Prüfung

Dhamma-Prüfung Mönch Thailand

Dhamma-Prüfung Mönch


Die tiefen Wurzeln des Buddhismus in Thailand

Wenn Sie Ihren Urlaub in Thailand verbringen, werden Sie immer wieder darauf stoßen, wie tief die Wurzeln des Buddhismus in Thailand gehen. Da wäre beispielsweise der Stupa – ein kreisförmig aufgeschütteter Grabhügel – in Nakhon Pathom. Jüngste Untersuchungen zeigen, dass dieses Bauwerk auf eine Geschichte von mehr als 2.200 Jahren zurückblickt. Schon damals war der Theravada Buddhismus zentrales Element.


Rangfeier thailändischen buddhistischen Mönchs

Ehrerbietung Mönch Thailand


Für die Thai ist es sehr wichtig, dass sie die Gepflogenheiten, die in Ihrer Religion begründet liegen, pflegen, kultivieren und bewahren. Das werden Sie in Ihrem Thailand Urlaub daran erkennen, dass in den Alltag der Thai häufig traditionelles Brauchtum einfließt, welches seine Wurzeln im Theravada Buddhismus hat. So ist es für die Thai vollkommen selbstverständlich, dass sie einen Tempel in der Nähe aufsuchen, um dort zu beten, die innere Ruhe zu finden oder zu suchen und um Opfergaben zu hinterlassen. Und diese Besuche im Tempel sind vollkommen unabhängig von der tatsächlichen Religiosität der Thai. Sie werden bei Ihrem Urlaub in Thailand erstaunt feststellen, wie viele Facetten der Buddhismus haben kann und Sie werden auch in Bereichen auf ihn stoßen, in denen Sie das gar nicht vermutet hätten.

Buddhismus – der Weg von der philosophischen Lehre zur Religion

Wenn Sie Ihren Urlaub in Thailand verbringen, wird sehr schnell deutlich, wie einfach sich der Theravada buddhismus ThailandBuddhismus mit dem privaten und auch geschäftlichen Alltag der Thai verbinden lässt. Doch woran liegt das? Die Ursachen dafür finden sich schnell im Ursprung des Buddhismus. Schauen wir uns vergleichend das Christentum als unsere Religion an, so werden wir sehen, im Ursprung des Buddhismus ging es um philosophische Themen, um eine Art Heilverfahren, welches der Seele helfen sollte. Buddhismus war von der Grundanlage her eher ein „spirituelles Ding“ und hatte stets einen Bezug zur Natur. Wie soll der Mensch sich in seinem natürlichen Umfeld bewegen und welche Möglichkeiten gibt es, die Seele und den Körper auf natürlichem Wege zu kurieren – das sind zentrale Elemente im Buddhismus.

Somit ist es eher wenig verwunderlich, dass sich der Alltag und der Glaube Hand in Hand bewegen können. Darauf gründen eben auch die Unterteilungen des Ganzen in Nirwana und Samsara. Ist das Nirwana das außer- oder überweltliche Element und die Übersinnlichkeit, so ist Samsara die geerdete Sicht auf das Leben: pragmatisch und sehr weltlich. Der Theravada Buddhismus hat es geschafft, diese beiden unterschiedlichen Komponenten zu verknüpfen und eng aneinander zu binden. Da diese enge Verkettung die Kernaussage der Religion darstellt, dürfte es Sie mit dem Wissen in Thailand nicht mehr wundern, wie einfach es die Thai schaffen, den eher westlich ausgerichteten Alltag in Einklang mit der traditionellen Religion zu bringen. Es gibt eben für jedes Ding eine Lösung.


Buddhismus in Thailand

Buddhismus tief verwurzelt


Buddhismus – wenn die Glocken der Tempel den Tag einläuten

Der Glaube der Thai, ähnlich wie das Christentum in Europa, allgegenwärtig und das auch auf recht pragmatische Weise. War es zum Beispiel früher in Deutschland noch üblich, dass das Läuten der Kirchenglocken den Tag starten ließ, sind es in Thailand die Glocken der Tempel, die den Startschuss in das Leben und Tagesgeschäft der Thai einläuten.

buddhismus thailandWie weit die Tradition des Theravada Buddhismus geht, verrät auch der Umgang der jungen Männer mit der Religion. Es ist gar nicht unüblich, dass junge Männer des Landes einen gewissen Abschnitt ihres Lebens in einem Wat verbringen. Dabei kann es sich um einige Tage, aber auch mal einige Monate handeln. Sinn dahinter: die Thai wollen dem traditionellen Theravada Buddhismus ihren Respekt zeigen und sich in Demut vor dem Leben üben.

Doch der Buddhismus hat noch weitere Komponenten, die recht weltlicher Natur sind: das Feiern. Und eines werden Sie bei Ihrem Thailand Urlaub schnell feststellen: in Thailand wird gerne und viel gefeiert! Thai sind echte „Feier-Biester“. Und bei der Vielzahl der Feiern, die es in Thailand zu zelebrieren gilt, steht sehr häufig der Theravada Buddhismus als die Instanz dahinter, welche diese Tage ins Leben gerufen hat. So gehen auch an dieser Stelle wieder die traditionelle Religion und das überschäumende Leben der Feierwütigen Hand in Hand. Unterhaltung und trotzdem religiös motiviert – das wird in Thailand nahezu perfekt verknüpft.


Zeremonie

Mönche beim Gebet


Aus dieser Tatsache, also dem religiösen Hintergrund vieler Festivitäten, erwächst aber auch für Sie als Thailand Urlauber eine gewisse „Pflicht“ – wenn auch nicht juristisch, so doch moralisch. Hierbei geht es um den respektvollen Umgang mit derartigen Festen. Die Thai haben es sich zu Eigen gemacht, dass Sie, egal wie ausgelassen auch gefeiert wird, immer das religiöse Element im Hinterkopf behalten. Das sollten auch Sie als Urlauber in Thailand tun. Seien Sie, wenn Sie eingeladen werden, einfach pünktlich, achten Sie auf Ihr äußeres Erscheinungsbild (keine Strandkleidung, denn es könnte zu einem Tempel gehen) und respektieren Sie das religiöse Element der Feier. Schon haben Sie sich die Hochachtung der Thai redlich verdient.

Mönche in Thailand – Hüter der buddhistischen Traditionen

Mönch läutet GlockenSprechen wir über den „Theravada Buddhismus „, so dauert es nicht zu lange und wir landen bei den Mönchen, den bekanntesten Vertretern der Religion. Wenn Sie in Thailand Urlaub machen, werden Sie den Mönchen früher oder später „über den Weg laufen“ – oder die Mönche Ihnen. Und eines sollte Ihnen schon vor Ihrem Thailand Urlaub klar sein: die Mönche sind im Lande extrem respektiert und sind angesehene Mitglieder der thailändischen Gesellschaft! Das werden Sie daran erkennen, dass es für die Thai eine Selbstverständlichkeit ist, die Mönche mit Spenden und anderen Gaben (nicht nur finanziell) zu unterstützen. Und seien Sie nicht verwirrt, wenn die Mönche sich gegenüber Frauen nicht offen zeigen, denn es ist ein Element Ihres Glaubens, dass Sie den Umgang mit Frauen zu meiden haben. Kommen Sie doch mit der holden Weiblichkeit in Berührung, so gibt Ihnen als Mönche des Theravada Buddhismus vor, dass Sie sich einer traditionellen Zeremonie unterziehen müssen, welche den Geist wieder reinigen soll. Es ist also eine Frage des Respekts, dass man als Frau auf beliebte Selfies mit Mönchen eher verzichten sollte.


Gemeinsames Essen

Buddhismus von jugend an


Welchen Stellenwert Mönche in Thailand haben, wird auch an der Tradition der „Speisung der Mönche“ deutlich. Dabei stehen die Bewohner einer Stadt oder eines Dorfes noch vor dem ersten Schlagen der Glocke auf, um den Mönchen ein Mahl zu bereiten. Wird die Glocke geschlagen, pilgern die Mönche durch die Stadt oder das Dorf, um die Speisen dankend entgegen zu nehmen. Auf Thai heißt das „Tambun“ und versteht sich als gute Tat und dass man den Mönchen hiermit seinen Respekt zollt. Und auch für die Mönche ist diese Speisung ein ganz wesentlicher Teil ihres Tages: als Mönch darf man nur einmal am Tag Nahrung zu sich nehmen. Das Ganze exakt um 11 Uhr Thaizeit. Somit ist diese „Speisung der Mönche“ auch für die Mönche zentrales Element in ihrem Tagesablauf.

Wie bereits zuvor erwähnt, teilt der Theravada Buddhismus sich in das weltliche Element, Samsara und das übersinnliche Element, Nirwana. Für die Mönche ist das Samasara fremd, bzw. sie befassen sich nicht damit, sondern beschränken sich auf das Nirwana. Und um den Kontakt mit dem Weltlichen, dem Samsara, vollkommen vermeiden zu können, wurde eine Einrichtung geschaffen, welche den Mönchen diese Belange abnimmt: das Department of Religious Affairs. Sie sind die „weltlichen Vertreter“ der Mönche, die ihnen bei allen rechtlichen und „weltlichen“ Problemen zur Seite stehen. Doch diese Institution ist so weit gewachsen, dass sie auch den Tagesablauf sowie die Arbeiten rund im die Tempelanlagen planen. Das reicht von der Restaurierung der Wats bis hin zum Bau neuer Tempelanlagen. Wer nun denkt, da schiebt diese Behörde eine recht ruhige Kugel, wer wird schnell umdenken müssen: die Wats sind eine gute Einnahmequelle und von ihnen gibt es weit über 30.000 über ganz Thailand verteilt. Zumindest offiziell, denn dass im Dschungel noch alte Wats verborgen sind, ist als faktisch anzusehen.

Sie sehen, die Mönchen haben in Thailand den Status der Kulturvertreter und Kulturbewahrer sowie die Trägerschaft über den buddhistischen Glauben. Als solche sind sie respektiert und hoch angesehen. Wenn Sie das als Tourist in Thailand berücksichtigen und auch eine Spende für die mit großem materiellen Aufwand verbundene Instandhaltung der Tempel hinterlassen, wird Ihr Aufenthalt in Thailand problemlos laufen.


Buddhismus

Buddhistische Feier


Die Säulen des Theravada Buddhismus – die vier edlen Wahrheiten

Quasi jede Religion hat ihre sogenannten Grundpfeiler. Das gilt selbstverständlich auch für den „Theravada Buddhismus „. Hierbei handelt sich um eine Art der Anleitung für den Menschen, wie er sich seiner Leiden entledigen kann. Im Buddhismus sind es die vier Wahrheiten, die Erlösung in vielerlei Hinsicht bieten sollen. Und die wollen wir Ihnen kurz vorstellen.

Die Existenz des Leidens

Nach der Lehre des Theravada Buddhismus ist es unumstößlich, dass jedes Wesen dem Leiden unterworfen ist. Das Leid bezieht sich dabei auf die psychische und die physische Ebene der Wesen. Kurz beschrieben kann man sagen, dass hiermit Wut oder Trauer als Leid gesehen werden, wie auch die Krankheiten, die wir als Mensch durchlaufen müssen. Im Buddhismus ist das Leben das Meistern all dieser Leiden. Sinn dahinter: sich an den positiven Elementen erfreuen, aber nie vergessen, es kann Leid folgen und das Leben währt nie endlos.

Begierde führt zu Leid

In der zweiten Wahrheit geht es darum, dass die Ursachen für das Leid erkannt werden, nachdem man das Leiden als unumgänglich akzeptiert hat. Dabei ist die Begierde im Theravada Buddhismus von Dualität geprägt. Hier sind es ganz einfach greifbare Dinge, die Leiden verursachen: Gier nach Reichtum, Geld, Häusern und Co. Aber eben auch die geistige Ebene wie die Gier nach Ansehen oder Geltung. Der Kern dahinter sagt aus, dass die, die sich nur über das Dasein definieren, unglücklich sein werden und somit leiden. Man kann es auch mit „das letzte Hemd hat keine Taschen“ definieren. Wer nur rafft und das ohne Freude am Leben und den Kleinigkeiten, der kann nicht glücklich sein. Pragmatischer Buddhismus.

Die Beseitigung der Ursache beseitigt auch das Leiden

Als dritte Wahrheit wird gelehrt, dass die Leiden des Menschen abstellbar sind. Man kann sich als Mensch derer entledigen. Im Theravada Buddhismus ist das der „Nirodha“ Status, die Abkehr von der Gier auf weltliche Dinge. Das ist der Pfad, der dann ins Nirwana führen soll und uns Menschen von den Sorgen und dem Leid befreien, die durch das Samsara entstehen.

Der achtfache Pfad – so enden die Leiden

Wer sich aller Leiden entledigen will, muss nach dem Buddhismus den achtfachen Pfad beschreiten. Hierbei ist der Verzicht ein Element, um sich von der Erdung zu lösen. Da im Buddhismus die Wiedergeburt ein Thema ist, kann der Zyklus aber aufs Neue entstehen und manchmal muss man eben den Pfad mehrfach durchlaufen – acht Male. Und jeder Schritt hilft dabei, sich vom Leid loszusagen.

Ja, der Buddhismus ist faszinierend – aber noch faszinierender sind die Thai und ihr Weg, die Religion in den Tagesablauf zu integrieren. Das sollen und dürfen Sie sich auf keinen Fall entgehen lassen. Und vielleicht nehmen Sie aus Ihrem Urlaub in Thailand die eine oder andere Anregung mit, wie Sie Ihr Leben ein klein wenig „buddhistischer“ gestalten können, um so der Tageshektik zu entgehen. Oder die Auswirkungen zu mildern und vom Burn-Out verschont zu bleiben. Wie sagen wir so schön „Versuch macht klug“ und es wird Ihnen sicher nicht schwer fallen, mit dem Buddhismus als Thailand Urlauber umzugehen. Zumal das Element des Feierns immer wieder für willkommene Abwechslung sorgt.