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Der verfluchte Schrein?

Der Erawan-Schrein in Bangkok

Um den Erawan-Schrein ranken sich unzählige Legenden und Mythen und ein Hauch von Unglück schwebt über dem viergesichtigen Gott Brahma, einer hohen Gottheit aus dem Hinduismus. Und dabei ist der Schrein noch relativ jung – er wurde gerade einmal 1956 erbaut – und wurde extra für ein Hotel gebaut. Aber nicht, um den Gästen eine Rückzugsstätte zum Beten zu geben, sondern aus viel mysteriöseren Gründen.

Während der Bauphase des Erawan-Hotels in Bangkok im Jahr 1956 kam es immer wieder zu tödlichen Unfällen. Viele Arbeiter verunglückten unter ungeklärten Umständen und als dann auch noch ein Schiff, das kostbaren Marmor aus Italien für das Hotel nach Thailand bringen sollte, auf hoher See sank, traten die Arbeiter in den Streik. Keinen Handschlag wollten sie mehr tun, bevor nicht etwas geschah, um die „bösen Geister“, die diesen Ort angeblich heimsuchten, zu verjagen.

Es steht in den Sternen

Wütende Geister schien es auf dem Gelände reichlich zu geben. Nicht gerade verwunderlich, wenn man bedenkt, dass auf der Ratchaprasong Kreuzung, an der das Hotel erbaut werden sollte, früher Kriminelle von der thailändischen Regierung öffentlich hingerichtet wurden. (Da darf man sich schon fragen, warum man überhaupt auf die Idee kommt, dort ein Hotel zu erbauen, oder?).

Doch was konnte man nun nach all diesen Unglücksfällen tun? Man fragte einen angesehen Experten für Astrologie, Luang Suwicharnpat, der mit einem Blick erkannte: schon die Grundsteinlegung fiel auf einen ungünstigen Tag!

Die Lösung: ein Schrein, der dem Hindu-Gott Brahma geweiht war. Und warum gerade dem? Nun, da der Name für das geplante Hotel mit „Erawan“ schon feststand, war das naheliegend. Immerhin ist Erawan der weiße Elefant aus der Mythologie, der den Gott Brahma auf seinem Rücken trug! Brahma, der in Thailand Thao Maha Phrom oder auch nur Phra Phrom genannt wird, soll dem Hinduismus nach sich selbst, die Welt, den Himmel und den Mensch erschaffen haben.

Zusätzlich zu dem Schrein sollte ein „Geisterhäuschen“ dafür sorgen, die wütenden Geister zu besänftigen und „im Zaum“ zu halten.

Die Brahma Statue und der Erawan-Schrein

Man reagierte schnell und das Fine Arts Department gab bei dem Architekten und Bildhauer Jitr Mipkowit eine riesige vergoldete Gipsstatue von der Gottheit Brahma mit vier Gesichtern anfertigen. Die Statue hat acht Arme und hält in den Händen verschiedene Objekte. Alle seine Gesichter blicken freundlich, aber wachsam drein. Auf dem Kopf trägt Brahma eine mit Lotusblüten geschmückte Krone.

Und jetzt kommen wir zur nächsten Legende: die Statue soll Wünsche erfüllen! Wenn man hier hin kommt und nach Geld, Erfolg, Liebe, Gesundheit und Co. fragen – und wenn Brahma einem den Wunsch erfüllt, muss man wiederkommen, und sein Versprechen einlösen, was man Brahma gegeben hat. Für besonders große Wünsche kann man sogar eine eigene Tanztruppe engagieren, die dem Wunsch „Nachdruck“ verleihen soll.

Übrigens: die beste Zeit, um Brahma seinen Wunsch vorzutragen, soll zwischen 19.00 – 20.00 Uhr sein, kurz, bevor der Gott Brahma zurück in den Himmel begibt, um zu ruhen.

Weiterere Unglücksfälle am Erawan Schrein

50 Jahre konnte Brahma und der Erawan Schrein weiteres Unglück erfolgreich abhalten (mal abgesehen davon, dass das Erawan Hotel 1987 abgerissen und an seiner Stelle 1991 das Grand Hyatt Erawan Hotel errichtet wurde).

Doch in 2006 griff ein geistig Verwirrter die Statue mit einem Hammer an und schlug wie wild darauf ein. Daraufhin wurde der Mann von einem wütenden Mob gelyncht, aber nur zwei Angestellte der Straßenreinigung dafür verurteilt.

In 2015 explodierte eine Bombe vor dem Schrein, die 20 Menschen in den Tode riss und 125 weitere verwundete. Seitdem gelten hier relativ hohe Sicherheitsvorkehrungen, da der Schrein auch ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen darstellt.

Lage und Öffnungszeiten

Der Erawan-Schrein steht neben dem Grand Hyatt erawan Hotel an der Ratchaprason Kreuzung der Rathadamri Road im Pathum Wan Distrikt. Um zum Schrein zu gelangen, bietet sich der Skytrain an, wo Sie an der Chitlom Station aussteigen müssen. Von hier aus führt ein Skywalk zum Schrein hinüber und bietet schon auf dem Weg einen tollen Ausblick auf die Brahma-Statue.

Die Öffnungszeiten sind täglich von 6.00 Uhr morgens bis 23.00 Uhr abends, der Eintritt ist kostenlos.

In direkter Nähe zu dem Schrein finden sich einige interessante Malls, wie beispielsweise die Central World, Gaysorn und die Amarin Plaza.