Phimai Thailand Reiseführer
Urlaub in Phimai
Die Khmer-Ruinen des Geschichtsparks von Phimai erinnern an die einst so mächtigen Herrscher von Angkor. Die Ruinen von Phimai sind neben dem Elefantenfest in Surin und dem Phu Kradung Nationalpark eine der touristischen Hauptattraktionen des Nordostens. Reisende die eine Tour durch den Isaan machen, sollten in jedem Fall einen Abstecher nach Phirmai einplanen.
Phimai – das Angkor Wat des Isaan
Phimai ist ein Landkreis im Isaan, rund 50 km von der Provinzhauptstadt Nakhon Ratchasima entfernt, der insgesamt über 200 kleinere Dörfer umfasst. Aber wer hier hin kommt, hat zunächst nur ein Ziel im Sinn: den Phimai Historical Park – auch besser und etwas überschwänglich bekannt als das Angkor Wat Thailands.
Das eigentliche Städtchen Phimai hingegen ist ein ruhiger Ort mit dem „typischen Isaan-Feeling“. Nichts ist hier eilig, nichts wert, darüber zu streiten. Ein paar Tempel, einige Shops, Restaurants und Märkte und einige Karaoke-Bars – und das war es auch schon. Trotzdem lockt Phimai immer mehr Besucher an, die hier bei einem Tagesausflug die Sehenswürdigkeiten „abklappern“. Und wenn Sie auf der Suche nach außergewöhnlichen Foto-Motiven sind, sollten auch Sie sich einen Abstecher hier nicht entgehen lassen, denn neben dem (im Gegensatz zu Angkor Wat) meist fast leeren Geschichtspark können Sie hier unglaubliche Aufnahmen des größten und ältesten Banyan-Baum-Geflechts machen – eine fast schon mystische und bizarre Welt!
Der Phimai Historical Park
Einst stand dort, wo der Mae Nam Mun eine scharfe Biegung nach Süden nimmt, um in den Chakrai-Kanal zu münden, Vimai (oder auch Vimayapura), eine Khmer-Stadt unter Angkor Wat. Erbaut im 11. Jahrhundert wurde sie nicht einmal 100 Jahre später zu einem der bedeutendsten Zentren der Khmer, komplett mit Siedlung, Tempelkomplex und allem drum und dran. Die Position war von größter Bedeutung, da Vimai von drei Seiten durch den Fluss geschützt war und zudem auch noch auf einer kleinen Anhöhe lag.
Im Gegensatz zu vielen Khmer-Tempeln, die fast immer nach Osten ausgerichtet sind, zeigen die Tempel von Phimai nach Süden, dorthin wo Angkor Wat liegt. In der Vergangenheit soll sogar eine Straße direkt bis in das kambodschanische Nationalheiligtum geführt haben.
Einer der Gründe, warum der Phimai Geschichtspark bei Besuchern so beliebt ist, liegt in der Tatsache, dass er im Vergleich zu Angkor Wat viel leerer ist. Hier können Sie tatsächlich – vor allem, wenn Sie den Geschichtspark unter der Woche besuchen – Fotos schießen ohne „Fotobombs“ von anderen Touristen auf dem Bild. Der Eintritt kostet übrigens für westliche Besucher 100 Baht (ca. 2,50 Euro) und für Thai 20 Baht – aber dafür bekommen Sie am Parkeingang eine Karte, auf der alle Sehenswürdigkeiten verzeichnet sind. Vor seiner Eröffnung im Jahr 1989 durch Prinzessin Maha Chakri Sirindhorn wurde die Anlage fast 40 Jahre lang restauriert und wieder Instand gesetzt – und das merkt man dem Tempelkomplex an! Überall finden sich Schilder mit ausführlichen Erklärungen (in Thai und Englisch) und insgesamt ist alles sehr gepflegt.
Wie die meisten Khmer-anlagen ist auch Phimai konzentrisch angelegt – das bedeutet mehrere Galerien umgeben das Zentralheiligtum im Mittelpunkt – und soll so das Weltbild Angkors darstellen: der heilige Berg Meru im Mittelpunkt, der von Bergketten (die Stadtmauern) und Ozeanen (die Wassergräben) umgeben ist.
Dabei ist Phimai keine rein buddhistische Anlage, sondern bot Buddhisten wie Hinduisten eine gemeinsame Gebetsstätte – wie man an den Wandmalereien und kunstvollen Steinmetzarbeiten erkennen kann.
Die Öffnungszeiten des Parks sind täglich von 7.30 Uhr morgens bis 18 Uhr abends. Für besonders stimmungsvolle Bilder bieten sich der frühe Morgen und der späte Nachmittag an, da es dann zum einen nicht so heiß ist (es gibt wenig Schatten in der Anlage!) und zum anderen die Lichtspiele besonders intensiv wirken.
Der Sai Ngam Banyan-Hain
Nur wenige Kilometer vom Phimai Historical Park (und mit dem Fahrrad aus dem Städtchen Phimai in 20 Minuten zu erreichen) liegt die andere Attraktion der Gegend: der Sai Ngam Banyan-Hain. Und wenn Sie auf eine fast schon gruselige Atmosphäre stehen, dann werden Sie sich den Besuch hier nicht entgehen lassen wollen.
Der Banyan-Baum ist eigentlich ein pflanzlicher Parasit, der von seinen Ästen aus Wurzeln in den Boden schlägt. Man kann eigentlich fast kaum unterscheiden, was nun Ast und was Wurzel ist und so entsteht ein dichtes Geflecht aus knorrigen Fingern, die aussehen, als ob sie nur darauf warten würden, uns zu verschlingen. Der Sai Ngam Banyan-Hai ist ein besonders prächtiges Exemplar seiner Art und weit über die Provinzgrenzen hinaus bekannt.
Hier erstrecken sich über eine Fläche von 1.350 qm zahlreiche Banyan-Bäume und bilden ein bizarres Dach, unter dem Sie auf rumpeligen Wegen spazieren können – und das ist wirklich ein Erlebnis! Gerade Fotografen, die ein Auge für das Bizarre und Unwirkliche haben, werden hier unzählige Schnappschüsse machen können, das Spiel aus Licht und Schatten wird immer wieder neue Gelegenheiten präsentieren.
Doch es ist nicht nur der Anblick, der den Sai Ngam Banyan-Hain so interessant werden lässt, sondern auch der Aberglauben, der dahinter steht. Die meisten Locals glauben fest daran, dass der Hain gleich von einem ganzen Bündel Geister bewohnt wird – und vor allem werden Banyan-Bäume auch oft mit Ghuls und anderen Gestaltenwandlern in Verbindung gebracht, für die sie eine Heimat darstellen sollen. Also halten Sie vor allem in der Dämmerung die Augen offen – wer weiß, wer Ihnen hier vor die Kamera läuft!
Aber auch „gute Geister“ sollen in den Bäumen wohnen, ein Grund, warum viele (aber)-gläubige Einheimische in der Nähe des 350 Jahre alten „Hauptbaums“ Räucherstäbchen anzünden und bunte Bänder um seine Äste schlingen – das soll nämlich Glück bringen.
Und, natürlich, ist wo Aberglaube ist, die Geldmacherei nicht weit weg. Und so verwundert es kaum, dass auf der Straße zum Hain zahlreiche Souvenirstände mit allerlei mystischen und angeblich magischen Gegenständen locken. Ob die magischen Amulette oder Voodoo-Puppen (!!!) allerdings tatsächlich was bringen, ist wohl eine Glaubensfrage.
Wenn die Bilder übrigens richtig stimmungsvoll werden sollen, dann könnte ein Besuch in der Regenzeit das Richtige für Sie sein. Dann ist zwar alles überschwemmt und Sie könnten bis zu den Knien in schlammigen Wasser stehen – aber die Aufnahmen sind dafür wie aus einer anderen Welt!
Rund um den Hain gibt es weitere Blumengärten mit Teichen – und wer sich gutes Glück sichern will, kauft für kleines Geld eine Schildkröte, einen Fisch oder andere Lebewesen und lässt sie im Wasser frei. Dabei stehen die verschiedenen Tiere für Glück in verschiedenen Bereichen – aber für die Unsicheren gibt es „Mixed Bags“ – und damit sind Sie dann wahrscheinlich auf der sicheren Seite!
Aktivitäten
Mit dem Geschichtspark und einem Besuch im Banyan-Hain lässt sich ein wunderschöner Tag in Phimai verbringen – aber was kann man sonst noch unternehmen?
Nun, wenn Sie mehr über die spannende Geschichte des einst so mächtigen Khmer-Reiches erfahren möchten, kann sich ein Besuch im Nationalmuseum lohnen. Das Museum wurde vor einigen Jahren komplett renoviert und überholt und präsentiert sich nun im besten Licht mit zahlreichen Artefakten und Einblicken in die Historie des Isaan. (Öffnungszeiten täglich 9.00 – 16.00 Uhr, Eintritt 100 Baht).
Jeden Abend eröffnet der Nightmarket seine Pforten mitten im Zentrum von Phimai – und da der Ort ganz einfach zu Fuß erkundet werden kann, werden Sie ihn auf gar keinen Fall verfehlen. Aber erschrecken Sie sich nicht, hier ist es durchaus üblich, neben gegrilltem Huhn und Schwein auch jede Menge Insekten auf dem Speiseplan zu finden – von gegrillter Kakerlake bis hin zum Skorpion am Spieß!
Ansonsten gibt es auf dem Markt traditionelle Textilien (der Isaan ist bekannt für seine Seiden- und Baumwollweberei!), frisches Obst und Gemüse und natürlich auch wieder jede Menge „magischer“ Objekte.
Weniger bekannt als der Geschichtspark von Phimai ist Prasat Muang Kao, eine weitere Khmer-Anlage in der Gegend um die Stadt. Diese Ruinen, die je nach Angabe mal aus dem 10. und mal aus dem 13. Jahrhundert stammen sollen, sind ein schönes Beispiel für die Ziegelbauweise der Khmer – inklusive des rituellen Pools, der darauf schließen lässt, das dies hier einst ein Hospital gewesen sein soll.
Die Gegend rund um Phimai, mit all den kleinen Dörfern, die drum herum verstreut liegen, ist ideal geeignet für Fahrradtouren – und die können Sie für wenige Baht fast überall in der Stadt mieten.
Wie ist das Klima und wann ist die beste Reisezeit für Phimai?
Phimai liegt auf dem Khorat-Hochplateau und verfügt über zwei Hauptjahreszeiten: die Trockenzeit beginnt Ende Oktober, wenn die Regenfälle langsam nachlassen. Jetzt beginnt die schönste Zeit in Phimai: alles blüht, und die Sonne scheint meist ungestört vom Himmel. Die Temperaturen rund um die 30 °C lassen die Luftfeuchtigkeit nicht ganz so schlimm erscheinen, vor allem, weil oft ein leichter Wind geht.
Im Mai beginnt die Regenzeit, und die kommt mit reichlich Wasser vom Himmel und einem Anstieg der Temperaturen. Über 35° C sind im Mai keine Seltenheit. Aber das Hauptproblem ist tatsächlich der Regen, denn der sorgt dafür, dass große Teile der Region rund um Phimai unter Wasser stehen. Das kann zwar – wie oben erwähnt – im Banyan-Hain durchaus von Reiz sein, macht aber andere Ausflüge zu einer Herausforderung.
Klimatabelle
Luft- und Wasseremperaturen, Luftfeuchtigkeit, Sonnenstunden und Regentage. Durchschnittswerte für Phimai Phimai und Umgebung
Reisetipps
- Neben dem Geschichtspark & den Banyan-Bäumen ist Phimai für eines bekannt: die besten Enten-Gerichte weit und breit! Überall in der Stadt gibt es Enten-Restaurants, wo man die Tiere knusprig grillt und mit Reis serviert. Das „Famous Duck“ direkt am Ortseingang ist besonders beliebt!
- Es gibt zwei Hauptstraßen, die sich am digitalen Uhrturm kreuzen. Auf der Anantajinda Road liegen die meisten Attraktionen und Restaurants.
- Freitags und Samstags gibt es in der „Inn Bar“ des Phimai Inns Live Musik – mit tatkräftiger Unterstützung der Gäste!
Hotels und Unterkünfte
Hier können Sie übernachten
Viele Hotels gibt es nicht unbedingt in Phimai – das liegt hauptsächlich daran, dass die Besucher meist in Nakhon Ratchasima bleiben und nur als Tagesausflug „rüberkommen“.
Das wahrscheinlich bekannteste Hotel ist das Phi Mai Inn, dass vor einigen Jahren einer Renovierung unterzogen wurde. Es liegt am Stadtrand, aber Sie können alle Sehenswürdigkeiten trotzdem bequem innerhalb weniger Minuten zu Fuß erreichen – und es gibt sogar einen Pool, in dem Sie sich abkühlen können!
Wenn es etwas einfacher sein darf, finden Sie allerdings in Phimai einige Guesthouses und B & Bs wie das „Paradise House“, wo Sie für kleines Geld sauber und hübsch übernachten können.
Benya Guest House
Gästebewertung: Fabelhaft
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Anreise und Transfer
So kommen Sie nach Phimai in Thailand
Phimai liegt rund 50 km östlich der Provinzhauptstadt Nakhon Ratchasima und rund 270 km von der thailändischen Hauptstadt Bangkok entfernt.
Von Nakhon Ratchasima (Khorat) starten vom Bus Terminal 2 aus in den Tagesstunden (5.00 – 19.00 Uhr) alle 30 Minuten Busse nach Phimai. Die Fahrt dauert rund anderthalb Stunden.
Stündlich gibt es zudem einen klimatisierten Mini-Bus-Service, der zwischen den Städten pendelt – aber falls Sie viel Gepäck bei sich führen, kann es sein, dass Sie zwei Plätze bezahlen müssen.
Um von Bangkok nach Phimai zu kommen, führt Sie Ihr Weg zunächst über Nakhon Ratchasima (Khorat). Mit dem Bus dauert die Reise vier bis fünf Stunden und startet am Bangkoker Mo Chit Busbahnhof. Dabei können Sie zwischen VIP-Bussen mit extra breiten Sitzen, komfortablen First Class Bussen und günstigen Second Class Bussen wählen.
Schneller geht es auch hier mit dem Minibus – denn der schafft die Strecke in knapp 3,5 Stunden, die Fahrt kann dafür allerdings eng werden, gerade, wenn Sie lange Beine haben.