Der Tarutao Nationalpark
Traumstrände treffen auf dunkle Geschichte
In der Straße von Mallaka im äußersten Südwesten Thailands in der Andamanensee liegt der Nationalpark Tarutao und fasziniert sowohl mit seinen wundervollen Stränden und der kunterbunten Unterwasserwelt als auch mit der dunklen Seite der Geschichte, dem angeblichen Fluch einer wunderschönen Prinzessin, wilden Piratengeschichten und zwei Gefängnissen für politische Gefangene.
Die älteste Legende, die sich um die Tarutao-Inseln rankt, handelt von einer Prinzessin aus Langkawi. Die wurde fälschlich des Ehebruchs beschuldigt und verfluchte die Inseln daraufhin, sodass sie auf ewig verschwinden möchten. Doch ewig konnten sie sich nicht verstecken und so wurden die Inseln wiederentdeckt –und das nicht zu einem schönen Zweck. Auf der Hauptinsel des heutigen Nationalparks wurde nicht nur ein, sondern gleich zwei Gefängnisse eröffnet, um dort politische Gefangene im Kampf für die Demokratie einzusperren.
Auf der einen Seite hatten die Häftlinge dort ein gar nicht mal so schlechtes Leben: da durch die krokodil- und haireichen Gewässer an eine Flucht nicht zu denken war, konnten die Häftlinge sich relativ frei bewegen und ihre Zeit mit Übersetzungen, Schriften und Co. verbringen.
Auf der anderen Seite allerdings gab es eine Häftlingstodesrate von 30 %. Die meisten politischen Gefangenen verstarben an Malaria, die anderen an der Grausamkeit der Wächter oder Hunger. Im zweiten Weltkrieg kam kein Nachschub mehr an Häftlingen – aber auch nicht an Essen. So verfielen die Gefängnisse und aus Wächtern wie Gefangenen wurden schon bald gefürchtete Piraten in der Straße von Malakka.
Erst die Briten machten dem Piraten-Treiben nach Ende des Krieges einen Strich durch die Rechnung, indem sie Truppen in die Gegend schickten. In der Zwischenzeit hatten sich auf Koh Tarutao schon Fischer und Bauern niedergelassen, die die Insel bevölkerten und Reis, Obst und Kautschuk anbauten.