Sukhothai Thailand Reiseführer
Urlaub in Sukhothai
Wenn Sie sich für die Geschichte und Kultur Thailands interessieren und dies mit einem Urlaub verbinden wollen, dann sollten Sie in Sukhotai beginnen. In der ehemaligen Königsstadt befindet sich die weltweit größte Tempelanlage dis bis zu den Ruinen aus der Zeit der Khmer zurück geht. Das weitläufige Gelände aus Tempelruinen und überlebensgroßen, fast magisch erscheinenden Buddhastatuen hinterlässt einen bleibenden Eindruck längst vergangener Kulturen aus der Siam-Zeit.
Sukhothai – in den Ruinen der Königsstadt
Aus einer alten Kmher-Siedlung heraus 1239 gegründet, wurde Sukhothai schon bald zur neuen Hauptstadt des gleichnamigen Königreichs und gleichzeitig Zentrum der Macht. Sie gilt mit Ayutthaya als einer der Vorgänger des heutigen Königreichs.
Die Altstadt ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in ganz Thailand. Auch wenn von den über 200 Tempelruinen teilweise nicht mehr viel übrig geblieben ist, zählt ein Besuch im Sukhothai Historical Park zu einem absoluten Muss, wenn man sich für die Geschichte und Buddhismus interessiert.
Thailändischen Überlieferungen nach wurde Sukhothai von Ramkhamhaeng dem Großen dazu auserkoren, neue Hauptstadt zu sein. Er schuf mit dem Königreich das Vorbild für das heutige Thailand, von der Monarchie über die Religion bis hin zur Politik.
Der Historical Park
Die Tempelruinen im Park waren lange Zeit sich selbst überlassen und man konnte förmlich spüren, wie der Zahn der Zeit an den Ruinen nagte. Pläne, die Ruinen zu restaurieren, gab es schon lange, doch erst Mitte des 20. Jahrhunderts nahm man das riesige Projekt auch tatsächlich in Angriff. Es sollte fast 40 Jahre dauern, bis die Restaurierungsarbeiten 1988 endlich abgeschlossen sein sollten. Es war König Bhumibol, der am längsten regierende Monarch weltweit, der das Gelände anschließend als Sukhothai Historical Park „wiedereröffnete“.
Umschlossen von Mauern, die sich über 2 Kilometer von Ost nach West und 1,6 Kilometer von Nord nach Süd ziehen, liegen im Inneren 193 Ruinen. Insgesamt erstreckt sich der Historical Park über 70 Quadratkilometer und sollte deshalb nur bedingt zu Fuß erkundet werden. Zum Glück können Sie bei einem Besuch im Park am Eingang für kleines Geld Fahrräder ausleihen, mit denen sich die Anlage bequem erkunden lässt. Wer es noch komfortabler haben will, der nutzt die Tram (Kosten etwa 40 Baht) und kann sich bei einer Führung die verschiedenen Tempel näher erklären lassen.
Die beste Zeit für einen Besuch ist übrigens am frühen Morgen, wenn die Busse aus Bangkok noch nicht angekommen sind, zur Lunchtime oder aber am späten Nachmittag. Wenn die Sonne langsam untergeht, werden die Ruinen in ein bizarres Licht getaucht und bieten einzigartige Fotomotive mit geheimnisvoller Atmosphäre.
Die bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Sukhothai
Die wohl bekannteste Tempelanlage im Park ist Wat Mahathat. Erbaut zwischen 1292 bis 1347 war Wat Mahathat der größte und wichtigste Tempel des Königreichs und dementsprechend prächtig geschmückt. Links und rechts der Hauptstupa stehen zwei knapp 9 Meter große, imposante Buddha-Statuen, und zur Anlage gehören noch zahlreiche weiter Tempelgebäude und Stupas.
Wat Si Sawai war einer der ersten Tempel in Sukhothai und wurde wahrscheinlich gegen Ende des 12. Jahrhunderts gebaut, als hier noch eine Khmer-Siedlung stand. Dementsprechend erinnern die drei Prangs auch an so bekannte Tempelanlagen wie Angkor Wat im benachbarten Kambodscha. Früher ein Hindu-Tempel wurde die Anlage mit der Zeit den buddhistischen Ansprüchen entsprechend erweitert und ist heute ein gelungenes Beispiel für die Verschmelzung beider Kulturen, Thailands und Kambodschas.
Die (wenigen) Überreste des ehemaligen Königspalasts können auf dem „Palasthügel“ Noen Prasat gefunden werden. Allerdings sind von der ehemals prächtigen Anlage heute gerade einmal ein paar Ziegelanhäufungen übrig.
Das Wenige, was aus den Tempel und Ruinen gerettet werden konnte, können Sie heutzutage im Ramkhamhaeng Nationalmuseum besichtigen. Hier finden sich über 2.000 Artefakte, Goldstatuen, und chinesisches Porzellan – allesamt ein Beweis dafür, wie vielseitig Sukhothai einst gewesen ist.
Aktivitäten
Wenn Sie sich die „üblichen Verdächtigen“ an Tempeln ansehen möchten, können Sie ungefähr zwei Tage für Ihren Aufenthalt in Sukhothai einplanen. Aber es gibt noch so viel mehr zu sehen! So bieten sich beispielsweise Ausflüge nach Si Satchanalai und Kamphaeng Phet, Satelliten-Städte zu Sukhothai, an. Weitere mögliche Aktivitäten sind zum Beispiel:
- Fahrradtouren (wahlweise als Fahrer oder Beifahrer auf der Rückbank)
- Ausflüge mit dem Boot
- Whitewasserrafting
- Camping im nahegelegenen Ramkanhaeng Nationalpark
- Kultur
- Shopping auf den Märkten (vor allem den Nachtmärkten)
- Relaxen am Fluss
- Natur- und Architekturfotografie
Wie ist das Klima und wann ist die beste Reisezeit?
Eigentlich bietet sich ein Besuch in Sukhothai fast rund ums Jahr an – nur der September und Oktober ist mit Vorsicht zu genießen, da es dann auch schon mal zu längeren kräftigen Regenschauern kommen kann.
Temperaturmäßig am angenehmsten ist es in der Zeit von November bis Februar. Dann liegen die Werte bei rund 30° C und die Luftfeuchtigkeit hält sich in Grenzen. Ab Ende Februar wird es hieß, und ab Mai steigt zudem durch die Regenfälle die Luftfeuchtigkeit extrem an. Menschen mit Kreislauf-Problemen sollten deshalb am besten die kühlen Monate für ihren Besuch in Sukhothai bevorzugen.
Klimatabelle
Luft- und Wasseremperaturen, Luftfeuchtigkeit, Sonnenstunden und Regentage. Durchschnittswerte für Sukhothai und Umgebung
Reisetipps
- Falls Sie zum Vollmond in November in Sukhothai sein sollten, lassen Sie sich nicht das Loy Krathong Festival entgehen! Feuer- und Lichtshows, traditionelle Tanzaufführungen und kerzenerleuchtete Papierschiffchen auf den Flüssen und Teichen zaubern eine magische Atmosphäre! An jedem ersten Freitag im Monat gibt es eine kleinere Lichtshow in der Nähe des Wat Sa Si Tempels.
- Gleich nördlich von Jarod Vithithong sowie direkt neben dem Wat Phra Phai Luang Tempel in der nördlichen Zone des Sukhothai Historical Parks finden Sie Niederlassungen der Tourism Authority of Thailand (TAT), wo Sie sich mit Karten und Broschüren versorgen können.
- Auf der Westseite des Flusses in New Sukhothai finden Sie einige weniger touristische Märkte mit außergewöhnlichen Souvenirs
Hotels und Unterkünfte
Hier können Sie übernachten
Sukhothai wird in zwei Bezirke eingeteilt: Neu und Alt – und in beiden finden Sie zahlreiche Unterkünfte, vom luxuriösen Hotel bis hin zum schnuckeligen Guest House. In New Sukhothai liegen die meisten Unterkünfte am westlichen Ufer des Yom Flusses.
In einstmals eher verschlafenen Old Sukhothai sind in den letzten Jahren einige hübsche Unterkünfte dazu gekommen, die sich an der Napho-Khirimas Road angesiedelt haben. Mit gerade einmal anderthalb Kilometern Entfernung zum Historical Park der ideale Ausgangspunkt für Ausflüge.
Das „Lotus Village“ ist ein hübsches kleines Resort in Neu Sukhothai und verzaubert mit seinen malerischen Lotus-Teichen und den romantischen Teakholz-Hütten – und günstig ist es noch dazu!
Anreise nach Sukhothai
So kommen Sie hin:
Die Stadt besteht eigentlich aus zwei Teilen: Alt-Sukhothai mit dem Geschichtspark und Neu-Sukhothai, der eigentlichen Stadt, die etwa 15 Kilometer auseinander liegen. Die Stadt befindet sich knapp 430 Kilometer nördlich von Bangkok und hat einen eigenen kleinen Flughafen, der eine schnelle Anreise ermöglicht da er täglich von der Hauptstadt aus angeflogen wird.
Möchten Sie mit dem Zug anreisen, führt dieser Sie in das knapp 60 Kilometer von Sukhothai entfernte Städtchen Phitsanulok, von wo aus Sie anschließend noch etwa eine Stunde mit dem Bus fahren müssen, um Sukhothai zu erreichen.
Einfacher geht es mit dem Bus: sowohl von Bangkok (Reisedauer etwa 7 – 8 Stunden) als auch von Chiang Mai (4 – 5 Busstunden) aus gibt es direkte Verbindungen nach Sukhothai.
Unterkünfte und einige Restaurants, einen Markt und vieles mehr finden Sie in Neu-Sukhothai. Die Hotels sind meist einfach gehalten, es gibt allerdings auch einige Etablissements für den gehobenen Geschmack mit reichlich Komfort. Entlang des Yom Flusses gibt es einige sehr schöne Restaurants und Hotelanlagen.