Wat Doi Suthep – der Haustempel Chiang Mais

Lustigerweise steht das Wahrzeichen Chiang Mais, Wat Doi Suthep, gar nicht in der Stadt selbst, sondern stolz und golden an den Hängen des Hausbergs Doi Suthep. Eingebettet in die grünen Hügel des gleichnamigen Nationalparks gilt Wat Doi Suthep als eines der wichtigsten Ausflugsziele rund um die „Rose des Nordens“.

Der Legende nach lebte auf dem Berg Doi Suthep der Einsiedler Wasuthep. Als im Jahr 1371 in Sukhothai eine Buddha-Reliquie im Wat Suan Dok Tempel in Sukhothai teilte, band man ein Stück auf den Rücken eines weißen Elefanten – und ließ ihn laufen.

Der Elefant liegt drei Tage und zwei Nächte, bis er vor den Felsvorsprung gelangte, wo Wasuthep sein Lager aufgestellt hatte und verendete dort – ein eindeutiges Zeichen, dass hier ein Tempel erbaut werden musste, um die Reliquie aufzubewahren.

Ob der weiße Elefant tatsächlich die rund 300 km in drei Tagen geschafft hat, ist fraglich – aber die Geschichte hört sich doch gut an, oder nicht?

Zu Ehren der Beiden, Wasuthep und des weißen Elefanten, stehen heute zwei Statuen im Vorhof des Tempels, die an sie erinnern sollen.

Die Naga Treppe zum Wat Doi Suthep

Um die eigentliche Tempelanlage zu erreichen, müssen Sie die 200 Stufen der Naga-Treppe hinter sich bringen. Die Treppe, deren Geländer links und rechts in Form von riesigen Naga-Schlangen, den legendären Mythenwesen, verziert werden, stammt aus dem 16. Jahrhundert und wurde von Phra Mekuti erbaut.

Die goldene Chedi

…ist das Herz und Zentrum von Wat Doi Suthep. Die achteckige Chedi wird an vier Ecken von zeremoniellen Schirmen im burmesischen Stil, den sogenannten Chats umgeben. Auf deren Sockeln finden sich kunstvolle Reliefs von Singhas (siamesische Löwen aus der Mythologie) und dem ebenso mystischen Erawan-Elefanten.

Im Vorhof steht ein Glockenspiel – mehrere Reihen mit kleinen Glocken, die der Reihe nach mit einem Klöppel aus Holz angeschlagen werden müssen. Dies machen nicht nur gläubige Pilger, sondern auch für westliche Besucher soll das Schlagen des Glockenspiels für gutes Karma sorgen!

Die Wasserfälle am Doi Suthep

Der Tempel (oder, um genauer zu sein, sein Parkplatz) ist übrigens für viele Besucher nur Ausgangspunkt für Ausflüge in die Umgebung. Am Berg gibt es einige kleinere Wasserfälle, an denen Sie für ein erfrischendes Bad in die Fluten springen können, oder auf einem der unzähligen Wanderwege die Natur erkunden. Erwarten Sie allerdings bitte nicht, auf exotische große Tiere zu treffen, die haben sich schon lange vor dem Trubel tief in die dschungelbewachsenen Berge des Nordens zurückgezogen.

Öffnungszeiten und Preise

Der Tempel hat jeden Tag, auch an buddhistischen Feiertagen, von 6.00 – 18.00 Uhr geöffnet. Wenn Sie früh genug erscheinen, können Sie zum einen das wundervolle Licht des Sonnenaufgangs mit Ihrer Kamera einfangen, als auch mit etwas Glück die Mönche bei ihrer morgendlichen Meditation beobachten.

Der Eintritt in Wat Doi Suthep kostet 30 Baht, Sie werden allerdings an mehreren Stellen Donations-Boxen sehen, über die Sie den Tempel mit Ihren Spenden weiter unterstützen können.

Wie für alle buddhistischen Tempel gilt ein Dresscode: bitte achten Sie darauf, dass Schultern und Knie unbedingt bedeckt sein sollten.

Rund um den Tempel warten zahlreiche Snack-Carts und Stände mit Erfrischungsgetränken und Andenken an Wat Doi Suthep.

So kommen Sie hin

Die Fahrt mit dem Taxi oder Songthaew aus Chiang Mai zum Wat Doi Suthep dauert rund eine halbe Stunde und kostet, je nach Verhandlungsgeschick, rund 300 Baht. Wenn Sie noch 200 Baht drauflegen, wartet der Fahrer am Parkplatz und bringt Sie nach Ihrem Besuch wieder zurück in die Stadt.

Sie können sich natürlich auch ein Motorrad ausleihen und die Gegend auf eigene Faust erkunden. Es gibt nur eine Straße, die zum Tempel hinaufführt und sie ist quasi überhaupt nicht zu verfehlen. Motorräder können Sie auf dem kostenfreien Parkplatz parken.