Do‘s und Dont’s
Wie verhalte ich mich in Thailand – und wie nicht?
Andere Länder, andere Sitten! Das gilt überall auf der Welt und ganz besonders für Südostasien, wozu das Königreich Thailand gehört. Doch welches sind die Do’s und Dont’s im ehemaligen Siam? Was lässt möglicherweise den Thai das Lächeln im Land des Lächelns vergehen? Wo liegen die Eigenheiten, die Sie als Gast in Thailand bei Ihrem Urlaub beachten sollten und eigentlich müssen? Natürlich niemand eine solche Liste je vollständig zusammentragen können, aber wenn Sie einige wichtige Info-Eckpfeiler beherzigen, wird Ihre Reise nach Thailand sehr entspannt verlaufen – und versuchen Sie bitte nicht immer alles zu verstehen. Hinterfragen Sie, nehmen Sie hin. So lebt es sich extrem entspannt während der Urlaubsreise nach Thailand.
Verhaltensmaßregeln für Thailandurlauber – die Basics!
Die Thai gelten als sehr höfliches und entgegenkommendes Volk. Generell ist es in Südostasien so, dass man gerade westlichen Gästen viele Zugeständnisse macht und ‚Fehler‘ verzeiht, die auf Nichtwissen basieren. In Thailand werden Sie auf Ihrer Urlaubsreise die hohe Kunst ‚des Übersehens von Fehlern‘ kennen und schätzen lernen. Man muss eben nicht laufend auf Fehlern rumreiten, wie wir Westler uns das angewöhnt haben. Vornehme Zurückhalten nach dem Motto ‚Leben und leben lassen‘ hat in unserem Zusammenleben viel an Stellenwert verloren – zu viel.
Dem Thai geht es, wie vielen Asiaten, darum, das eigene Gesicht zu wahren. Es gibt dementsprechend die drei Formen des Lächelns: das offene und freundliche Lächeln von Herzen, das Business-Lächeln und das Lächeln, wenn es zu Streitigkeiten kommt. Letzteres ist so, als wenn man jemanden lächelnd ‚du Armleuchter‘ (oder Schlimmeres) nennt. Verliert der so Düpierte die Fassung, hat man den Konflikt durch Gesichtsverlust des Gegenüber gewonnen. Nimmt der ‚Gegner‘ das so hin und es kommt ein ‚Schwamm drüber‘, haben beide Seiten gewonnen.
Kritik ist auch so ein Punkt, mit dem Thai nicht umgehen können oder wollen – wie viele Asiaten. Darum halten Sie sich mit Kritik einfach zurück. Man darf alles denken, nur sollte man nie alles auch aussprechen. Kritik am Land oder dem König fällt also aus und Zweites kann sogar in einer Gefängniszelle enden. Versuchen Sie nie den Nationalstolz der Thai zu verstehen, denn daran sind schon Generationen vor Ihnen kläglich gescheitert. Ist in Deutschland dieses Verhalten eher verpönt, leben die Thai das ganz selbstverständlich aus. Man ist Thailänder, man ist stolz und sowieso die Nummer Eins! Egal worin. Hinnehmen und nichts sagen. Wenn Sie das berücksichtigen, ist Ihnen eine entspannte Zeit im Thailandurlaub sicher.
Welches sind die Fettnäpfchen in Thailand, die es zu meiden gilt?
Jedes Land hat seine ureigenen Bräuche, sein Regelwerk und seine ungeschriebenen Gesetze. Haben Sie die als Thailandurlauber im Hinterkopf, erspart Ihnen das so manchen Fehltritt und Gang durch die eher unangenehmen oder peinlichen Fettnäpfchen. Wir möchten gar nicht erreichen, dass Sie jeden Tipp zu 100 Prozent teilen. Es reicht, die Hinweise zu beherzigen, die wir Ihnen als Experten in Sachen Thailand mit auf die Reise ins Königreich geben. Und damit wir das ganze mit Ihnen gemeinsam positiv angehen, werfen wir zuerst einen Blick auf die Do’s und damit das, was Sie tun sollten, damit Sie entspannt im altehrwürdigen Siam urlauben können.
- Spielen Sie beim Thailandurlaub das Spiel ‚Nationalbewusstsein‘ ruhig mit. Täglich werden Sie am Morgen um 8 Uhr und am Abend um 18 Uhr die Nationalhymne Thailands aus den Lautsprechern hören. Das ist so und daran werden auch Sie nichts ändern. Hören Sie kurz vor der Thailandreise ruhig mal bei YouTube rein, damit Sie die Hymne erkennen. Und wenn sie ertönt, dann verharren Sie. Selbst wenn Sie gerade mitten im Satz sein sollten, sprechen Sie nicht weiter. Nein, Sie sollen nicht wie die Thai die Hand aufs Herz legen und andächtig mitsingen. Es reicht, wenn Sie Respekt vor der Nationalhymne zeigen – wie in einem Fußballstadion. Bleiben Sie stehen, erheben Sie sich von Ihrem Sitz, so Sie im Restaurant sitzen und alles ist gut. Das wird Ihnen auf jeden Fall hoch angerechnet und schneller können Sie sich eigentlich den Respekt der Thai nicht ‚erarbeiten‘.
- Die Thai sind sehr gläubige Menschen. Buddhisten durch und durch. Doch anders als in Europa beschränkt sich hier der Glaube nicht nur auf die Sakralbauten wie Kirchen und Co. Auch Statuen, Bilder von Buddha, die eigentlichen Tempel und ebenso die Mönche sind Dinge, denen man mit Respekt begegnet. Thailand geht total entspannt mit Ihnen als Atheist, Christ, Moslem, Jude, Jedi-Ritter oder an was auch immer Sie glauben um. Sie haben jederzeit während der Öffnungszeiten Zugang zum Allerheiligsten der Thai – wenn Sie entsprechend auftreten. Man macht keine Nackt-Selfies vor Buddhastatuen oder Tempeln, in den Tempel geht man nicht so, wie man an den Strand geht, sondern man bedeckt die Schultern und die Beine vom Knie an aufwärts, Frauen fassen Mönche bitte niemals an, wechseln möglichst sogar die Straßenseite und natürlich grölt man nicht in der Nähe der Sakralbauten rum. Wenn Sie das beherzigen, stehen wieder alle Ampeln in Thailand auf Grün für Sie!
- Der Thai lächelt und lacht, also lächeln und lachen Sie mit! Man sagt ja, ein Lachen oder Lächeln ist die schönste Art dem Gegenüber Zähne zu zeigen und das haben die Thai perfektioniert. Das Lächeln ist bei den Thai, also im Land des Lächelns, wie das Kleine 1 x 1 des Lebens. Mit dem Lächeln erreichen Sie in Thailand alles – mit lauter Stimme oder zornesbebend erreichen Sie nichts!
- Thailand – kein Land für Schweißfüße! Ja, in Thailand gibt es die Sitte, dass die Schuhe auf der Straße getragen werden und sonst nicht. Dabei ist es ganz gleich, ob Sie in eine Anwaltskanzlei gehen, zu einer privaten Einladung oder in den Tempel! Schuhe aus! Sie können Ihre Socken selbstverständlich anbehalten, aber nicht das Schuhwerk. Doch keine Sorge: selbst wenn die Füße nach einem langen Tag auf den Beinen ‚müffeln‘, der Thai wird zu höflich sein, Ihnen das zu kommunizieren. Doch wenn Sie wissen, dass Sie die Schuhe ablegen müssen, sorgen Sie vor. Es gibt wunderbar duftende Fußcremes, mit denen man sich schnell aller Stinkefüße entledigen kann.
- Fassen Sie Kindern ruhig auf den Kopf, bzw. streicheln Sie Kids am Kopf. Es hält sich seit Jahrzehnten der Unsinn, man dürfe Thai nicht am Kopf streicheln. Gehen Sie darum mit den Kindern gehemmt um, gelten Sie als kinderunfreundlich! Machen Sie es wie in Europa, denn auch die Haare asiatischer Kinder dürfen verwuschelt werden. Nur tun Sie es nicht bei Erwachsenen. Da gilt das als unschicklich.
- Müssen Sie sich kleiner machen als sind, nur weil der Thai Ihnen gegenüber ein ‚Sitzriese‘ ist? Kann man machen, muss man aber nicht. Wo man eine leicht ‚devote Haltung‘ einnimmt, auch wenn man im Bus an Ihnen vorbei geht, das sind die Älteren. Hände auf die Oberschenkel, Handflächen nach innen, leicht angedeuteten Katzenbuckel machen und alles ist schick. Das signalisiert dem älteren Menschen ‚Ich weiß, du bist älter und ich respektiere dich‘. Was ist, wenn Sie das vergessen? Egal, es wird Sie niemand darauf ansprechen. Es ist aber dazu geeignet zu zeigen, Sie haben sich mit dem Land befasst. Macht, wie wir so schön sagen, einen schlanken Fuß und erzeugt Respekt beim Gegenüber.
Tja, das waren nun schon eine ganze Mengen an Dingen, mit denen Sie in Ihrem Thailandurlaub sehr positiv auffallen werden. Und leider gibt es eben auch die Dinge, mit denen Sie richtig daneben greifen können. Und die schauen wir uns nun an.
- Keine Witze und keinen Spott über den König und seine Familie oder die Flagge. Da reagiert der Thai extrem humorbefreit. Der König ist ‚untouchable‘, also unantastbar. Und Vorsicht: der König ist auch auf Geldscheinen. Da mal aus Jux einen von verbrennen, weil der Baht (THB) so schön billig ist, wäre ein ganz fataler Plan. Das kann dann als Majestätsbeleidigung in einer Zelle enden, denn das ist in Thailand kein Kindergeburtstag, was den Straftatbestand angeht. Geht es um den König und seine Familie, die Flagge und den Staat, lassen Sie alle Respektlosigkeiten bitte daheim.
- ‚Tatschen‘ Sie keine Mönche an – ganz besonders nicht als Frau! Das ist kein guter Plan. Auch das Selfie mit dem Mönch bitte ganz dringend verkneifen. Und wenn Sie die Angewohnheit haben sollten, jemanden beim Reden anzulangen, lassen Sie das wieder daheim. Das fortwährende Rumgefummel an Menschen beim Gespräch stößtBerühren von Personen in Asien auf wenig Gegenliebe. Da hält man lieber Abstand – außer bei Kids. Die darf man auch herzen und am Kopf streicheln.
- ‚Nicht nackig machen‘. Asiaten sind, auch wenn viele Länder Südostasiens bei der Prostitution wegschauen – siehe die Eigenheiten der Thai, man übersieht Unangenehmes – so hat man mit Nacktheit ein Problem. Suchen Sie mal einen FKK- oder Clothing Optional Strand. Richtig, werden Sie nicht finden. Selbst in Hardcore-Pornos verpixeln Asiaten Geschlechtsteile. Kein Scherz. Doch nicht nur FKK, sondern auch das beliebte ‚Oben-Ohne‘ ist in Thailand nicht erlaubt. Nicht am Strand, nicht am Pool. Bikini-Oberteile und Badekleidung bitte anlassen! Und wenn Sie sich außerhalb der Touristen-Hochburgen auf Ihrem Thailandtrip bewegen, verzichten Sie bitte auf Spaghetti-Träger, Tank Tops und Hotpants. Es würde das Bild der Landbevölkerung nachhaltig erschüttern.
- In Thailand werden Sie bitte auch zum ‚einhändigen Esser‘. Man isst mit der rechten Hand, nie mit der Linken, die als ‚Hand für die rektale Reinigung‘ gilt und entsprechend schmutzig ist. Und wenn Sie eine Gabel finden, bedenken Sie, die dient nur dazu, den Löffeln zu füllen. Er ist das Instrument, mit dem man isst und eben nicht die Gabel.
- Richten Sie nie die Sohle Ihres Fußes auf ein Bild des Königs oder nutzen den Fuß als Richtungsweiser.
- Und auch wenn die Thai keine Moslems, sondern Buddhisten sind, so sind Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit nicht gerne gesehen. Gegenseitiges ‚Ablecken‘ oder dem Partner die Zunge bis an die Mandeln in den Rachenraum befördern – ganz abgesehen von anderen Intimitäten – gehören nicht ins Rampenlicht. Do it like Thai – and wait till you’re home. So einfach ist es.
Beherzigen Sie dieses doch recht überschaubare Regelwerk an Do’s und Dont’s, werden Sie nicht nur den Thailandurlaub in vollen Zügen auskosten, sondern auch immer wieder ins Land zurückkehren. Das ist sicher!
Und wenn Sie das Gesamtbild stimmig machen wollen und noch mehr Bonuspunkte ernten möchten, dann lernen Sie daheim den ‚Wai‘, die typische Begrüßung der Thai. Haben Sie den drauf, dann punkten Sie in einer Tour, das ist sicher!
Thai stehen nicht auf Berührungen bei der Begrüßung – etwas, was in ganz Südostasien wegfällt. Darum gibt es das Handgeben nicht, sondern den Wai. Und da gibt es einige Regeln.
- Personal wird nicht mit dem Wai gegrüßt. Auch dann nicht, wenn man Ihnen den Gruß entbietet. Da wird mit dem Kopf kurz genickt und das war es.
- Bei Kindern, die Ihnen den Wai entbieten, machen Sie ihn auch nicht, sondern beantworten das nur mit dem obligatorischen Nicken des Kopfes. Leicht, nicht Headbangen!
- Die Handhöhe beim Wai sagt etwas über den Status aus. Bei gleichgestellten Personen finden sich die zusammengelegten Hände auf der Höhe des Kinns. Und sie rutschen immer höher, je wichtiger die Person ist. Das ‚Finale‘ wird bei Mönchen erreicht, die Sie grüßen. Da sind Ihre Hände an der Stirn. Den Wai über Kopf sollten Sie nie zeigen, denn das dürfen nur der König und Buddha selbst.
Als letzten Reisetipp vor dem Thailandurlaub möchten wir Ihnen nochmals die Kleidung ans Herz legen. Achten Sie etwas darauf, dass Sie nicht gar so ‚abgerissen‘ aussehen. Selbst als Backpacker nicht. ‚Wie du kommst gegangen, so wirst du empfangen‘ – das gilt für Thailand ganz besonders. Heben Sie sich das Wenige und Spärliche an Kleidung für den Strand auf. Nicht in Bars, nicht in Restaurants und nicht auf der Straße. Ja, es ist oft heiß, aber nie so heiß, dass man halbnackt rumrennen muss. Machen Sie in Deutschland sicher auch nicht oder gehen Sie in Badehose zum Lidl? Nein? Sehen Sie.
Urlaubszeit ist natürlich auch die Zeit, mal einen über den Durst zu trinken. Aber man kann sich auch mit Anstand ‚die Kante‘ geben. Grölen auf den Straßen und das im völlig zugedröhnten Zustand kommen auch in Thailand nicht gut an und endet schnell mal bei einer Zurechtweisung – oft kostenpflichtig – durch die Polizei.
So, das war es dann auch schon und wir wünschen Ihnen und Ihren Lieben einen angenehmen Aufenthalt im Land des Lächelns, im Königreich Thailand!
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