Alleine Reisen heißt noch lange nicht einsam sein
Bei Gesprächen wird mir immer wieder klar: Erstaunlich viele Frauen wollen vor allem deshalb nicht durch Thailand alleine reisen als Frau, weil sie befürchten, sich auch tatsächlich allein zu fühlen. Ich leugne dann auch nie: Wann immer ich für ein paar Wochen alleine reise, kommt der Tag, an dem mich eine kleine Einsamkeit überkommt – dann kann ich mich nur schwer aufraffen, Neues anzuschauen oder den nächsten Abschnitt der Reiseroute zu planen, einfach weil niemand da ist, um meinen Enthusiasmus zu teilen oder mir bei der Entscheidung beiseite zu stehen.
Nach vielen Jahren Reise-Erfahrung kenne ich diese Momente inzwischen aber schon; sie sind quasi schon erspürbar, bevor sie sich vollständig manifestieren. Inzwischen weiß ich auch: Es handelt sich dabei um eine typische Backpacker-Krankheit, die jeder Rucksackreisende in Thailand (und anderswo auf dem Planeten) kennt.
Inzwischen habe ich einige Strategien entwickelt, um die Freiheit meines alleine Reisens voll zu genießen und dabei Wege zu finden, Anflüge von Einsamkeit im Keim zu ersticken. Mitten in der kleinen Depression zuhause anzurufen oder zu skypen hilft mir persönlich übrigens nicht – es verstärkt die latente Versuchung nur, den Trip ganz abzubrechen. Aber das ist typ-spezifisch; für viele ist es ein super Weg, um sich wieder zu ankern.
Mir zum Beispiel bringt es mehr, ein Reisetagebuch zu führen – gerade dann, wenn mir gar nicht danach ist! Wer gerne schreibt und digital affin ist, sollte sich die Möglichkeit eines Travel-Blogs oder Reisejournals erschließen. Der Travelblog (leicht erstellt auf Tumblr, Instagram oder Facebook) gibt mir das Gefühl, mit meinen Lieben in Kontakt zu stehen; außerdem motiviert er mich, meine Abenteuer zu reflektieren und das allein sorgt meist schon wieder für ein Stimmungshoch.
Ich folge an solchen Blues-Tagen stattdessen stur einer Reihe erprobter „Therapien“ und treffe außerdem mit ein paar simplen Tricks Vorsorge, damit gar nicht erst zum Tief kommt. Hier ein paar davon, die für mich am besten funktionieren…
Alleine nach Thailand reisen als Frau – Basic-Tipp #1: Passende Hostels, Hotels und Bungalows finden
Generell buche ich mich immer in kleinere, intimere Backbacking-Hostels mit guten Empfehlungswerten ein. Dort kommt man schneller mit anderen ins Gespräch, es fühlt sich nie einsam an und vor allem findet man schneller Gleichgesinnte, mit denen man eine Teilstrecke zusammen reisen kann. Ganz wichtig: Ich suche mir immer Hostels mit einer gute eingerichteten, gemütlichen Küche aus. Gemeinsames Kochen (und Einkaufen auf Thailands wunderbaren Märkten!) hilft über viele Sprachbarrieren hinweg. Möchte ich jemand näher kennenlernen, schlage ich gerade in Thailand vor, zusammen shoppen zu gehen und ein thailändisches Gericht nachzukochen.
Übrigens: Viele Hostels bieten Schlafräume nur für Frauen an; meistens werden sie als „female-only dorm“ bezeichnet. Man kann vorne an der Rezeption danach fragen oder sich in den Foren vorab umhören. In jedem Fall bin ich immer bereit, ein paar Baht mehr für ein Hostel auszugeben das zentral liegt und sich vor allem in einem gut ausgeleuchteten, auch nach Einbruch der Dunkelheit belebten Teil der Stadt befindet und über eine 24-Stunden besetzte Rezeption verfügt. Diese kosten tatsächlich immer etwas mehr – aber das Gefühl von Sicherheit, welches mit einer auch nachts zentralen, freundlichen Lage verbunden ist, ist für mich unbezahlbar.
Alleine nach Thailand reisen als Frau – Basic-Tipp #2: Mitreisende suchen und vor Ort Kontakte knüpfen
Streckenweise Reisekameraden zu finden, mit denen man ohne jede Verpflichtung einen Teilabschnitt der eigenen Route zusammen erkundet, sind eine wunderbare Sache gegen sich an schleichende Travel-Tiefs, mit der ich noch nie schlechte Erfahrungen gemacht habe. Grundvoraussetzung: Man verbringt einfach mal einen ganzen Tag zusammen an dem Ort, an dem man sich gerade kennengelernt hat – oder bucht noch besser einen Tagesausflug zusammen. Dann spürt man schnell, ob die Dynamik sich ergänzt. Ansonsten sollte man auf jeden Fall vereinbaren, auch unterwegs wieder zu splitten, wenn es doch nicht passt.
An vielen Orten in Thailand gibt es eine gut vernetzte Community von Ex-Pats – und vor allem den sogenannten digitalen Nomaden. Chaing Mai ist berühmt für diese Art des Auswanderns. Ausgewanderte haben meist rege Online-Netzwerke, aus denen sich schnell erfahren lässt, welche Cafés etc. beliebte Treffpunkte sind. Dort finde ich mich immer gleich ein, wenn ich irgendwo in einer thailändischen Stadt ankomme und länger bleiben möchte – nicht, um meine eigene Sprache (oder Englisch) sprechen zu können, sondern um einen Ort zu haben, an dem ich schnell und unkompliziert mit Menschen aus einem verwandten Kulturkreis in Kontakt kommen kann, die mir auch über plötzlich auftauchende Hürden mit Tipps und Kontakten hinweg helfen können.
Alleine nach Thailand reisen als Frau – Basic-Tipp #3: Wohlfühlroutinen entwickeln
Auch beim Reisen entwickele ich kleine, ortsabhängige Routinen und leiste mir völlig budget-unabhängig einfach mal einen kleinen Luxus zwischendurch. Ich sehe etwa abends immer an einem bestimmten 7/11 vorbei, esse noch einen Mitternachtssnack an ein und demselben Food Stall, gönne mir eine Massage oder genieße den Sonnenuntergang von einer Roof Top Bar (mit überteuerten Cocktails). Wenn mich melancholische Phasen überkommen, zwinge ich mich selbst, diese Routinen keinesfalls schleifen zu lassen.
Das kalkulierte Risiko
Ich habe mich in Thailand noch nie unsicher im Land gefühlt; das könnte aber auch daran liegen, dass ich immer einige Sicherheits-Basics berücksichtige und dies auch anderen Frauen empfehle.
Denn: Bei aller Unbeschwertheit, Sicherheit sollte auf der Prioritätenliste ganz oben stehen beim alleine nach Thailand reisen als Frau. Gleichzeitig ist Thailand vielleicht das perfekte Land für alle, die das alleine Reisen zum ersten Mal ausprobieren möchten und noch ein bisschen unsicher sind… es wird garantiert zu einem unvergesslichen Trip, der dem Selbstvertrauen einen echten Boost verleiht und Lust auf weitere Abenteuer macht.
In Thailand sind es in meinen Augen vor allem die kulturellen Eigenheiten, die den Schlüssel zum Wohlfühlfaktor im Land ausmachen. Wer sich vor Abreise mit den „Do’s und Don’ts“ des Landes vertraut macht, wird sich vor Ort automatisch viel sicherer fühlen. Vor allem ist es wichtig, sich nicht von Einzelschicksalen oder medial aufgeputschten Horrorstories aus komplett anderen Ecken der Welt verunsichern zu lassen, wenn man als Frau alleine durch Thailand reisen möchte.
Wer glaubt, von Bangkok überwältigt zu werden, startet einfach in Chiang Mai und trekkt von dort aus durch den Norden Thailands. Chiang Mai ist eine der charmantesten, preiswertesten und entspanntesten Städte des Planeten, auf denen frau garantiert Reisegefährten und nette Leute kennenlernt
Mein Tipp: Wer das erste Mal alleine als Frau in Thailand unterwegs ist, sucht sich einfach eine bekannte und gern bereiste Reiseroute aus. Die vorhandene Infrastruktur, die „Garantie“ andere, erfahrene Backpacker mit vielen wertvollen Tipps kennenzulernen, unschwer zu findende Hostels und etablierter Transport verleihen soviel Selbstsicherheit und gute Erfahrungen, dass man danach auch jenseits des etablierten Pfades entspannt seine eigenen Wege findet.
Alleine nach Thailand reisen als Frau – Sicherheits-Tipp #1: Unterwegs nach Einbruch der Dunkelheit
Nacht sollten Frauen nicht alleine unterwegs sein, egal, wie sicher sich die Umgebung anfühlt. Zu mehreren in einer Gruppe, auch ohne Mann, sieht die Sache schon wieder anders aus. Auch dann allerdings gehe ich nicht an menschenleeren Stränden spazieren. Diejenigen Ausländer, die in Thailand Opfer von Überfällen geworden sind, haben sich überdurchschnittlich oft an einsamen, uneinsehbaren Strandabschnitten aufgehalten. Ist eine nächtliche Wegstrecke nicht zu vermeiden, habe ich immer eine sehr laute Signal- bzw. Notrufpfeife dabei.
Auch von Partys oder Bars gehe ich nicht alleine zum Hotel zurück. Muss es doch einmal sein, achte ich auf sich nähernde Motorradfahrer. Diese könnten nicht nur potenziell betrunken sein, sondern es auch auf meine Handtasche abgesehen haben. In den meisten Fällen gehe ich deshalb gleich ohne aus dem Haus und trage das Nötigste im Kängurutasche um die Hüfte.
Allein in Bars ist selbst in Bangkok kein Problem…wo es einige der umwerfendsten Roof Top Bars der Welt gibt – wie hier die Moon Bar (Banyan Tree Bangkok) – ohne Dach, 61 Stockwerke über der Erde,
auf einem ehemaligen Hubschraberlandeplatz gebaut…die beste Sicht auf Bangkok von oben
Alleine nach Thailand reisen als Frau – Sicherheits-Tipp #2: Lieber dezent als zu offenherzig
In Thailand müssen freizügig angezogene Frauen auf dem Weg zum abendlichen Feiern damit rechnen, dass ihr Outfit als eindeutige Einladung missverstanden werden kann. Da hilft auch alle feministische Grundeinstellung nichts, dass es zur persönlichen Freiheit gehört, sich anzuziehen wie man möchte, ohne dass dies irgendjemand das Recht gibt, daraus falsche Schlüsse abzuleiten.
Sowohl in der buddhistischen wie auch in der muslimischen Tradition, zwei Grundhaltungen, die die Philosophie des Landes bestimmen, kleiden Frauen sich recht zurückhaltend. Natürlich erwartet es niemand von Touristinnen, mit langen Ärmeln und hochgeschlossen herum zu laufen. Entscheidet man sich aber für das genaue Gegenteil und zieht sich offensichtlich provokant an, werden von thailändischen Männern auch entsprechende Schlüsse daraus gezogen….
Alleine nach Thailand reisen als Frau – Sicherheits-Tipp #3: Vom richtigen Taxifahren
… und das nimmt Taxifahrer nicht unbedingt aus. Mein Tipp: Auch ich ziehe mich gerne mal etwas luftiger an, wenn ich tanzen gehe. Ich nehme aber immer ein bis zum Hals knöpfbares, weites (Männer-) Hemd oder ein großes T-Shirt mit (und unter Umständen auch noch eine weit geschnittene Hose oder einen Wickelrock) mit und werfe mir diese über, bevor ich den Club oder die Bar verlasse, um mir ein Taxi zu nehmen.
Generell (ganz unabhängig von Kleidung und/oder Tages- bzw. Nachtzeit) bin ich im Taxi selbst sachlich und kommuniziere meine Ziele entschieden, direkt und unmissverständlich. Ich bin natürlich freundlich, aber nicht zu entgegenkommend. Wer sich unwohl mit einer anschließend entstehenden Unterhaltung mit dem Fahrer fühlt, steigt einfach nicht in diese ein. Sich zurückzulehnen und nicht reden zu wollen, ist nicht unhöflich und niemand sollte sich dazu verpflichtet fühlen.
Alleine nach Thailand reisen als Frau – Sicherheits-Tipp #4: Neue Freunde
Thailand ist wirklich das Land des Lächelns. Dennoch sollte man nicht sämtliche Vorsichtsmaßnahmen fahren lassen, wen man sich auf neue Bekanntschaften einlässt – völlig unabhängig davon, ob mit Einheimischen, Eingewanderten oder anderen Reisenden.
Jeder, der quasi aus dem Nichts „auftaucht“ und alleine in Thailand reisende Frauen anspricht, einlädt oder umgarnt, sollte mit einem Quentchen Salz genossen werden. Das bedeutet nicht, dass man immer mit totaler Skepsis auf spontane Einladungen reagieren sollte – aber das Bauchgefühl ganz auszuschalten ist auch keine gute Idee. Es kommt bei Thailändern sowieso eher selten vor, dass sie sich als Gesellschaft aufdrängen. Sie sind außerordentlich freundliche, hilfsbereite und zuvorkommende Menschen, die aber kulturbedingt tendenziell seltener pro-aktiv auf Fremde zugehen und ungefragt Hilfe oder Ratschläge anbieten – oder Einladungen aussprechen (es sei denn, sie sind sehr europäisch geprägt). Verhält sich also ein Thailänder in dieser Hinsicht eher
a-typisch, ist etwas Vorsicht geboten. Hat man aber selbst einen Kontakt hergestellt oder eine Familie angesprochen und wird daraufhin eingeladen, würde ich diese nette Geste immer dankend annehmen. So kommen wunderbare Erlebnisse zustande, die ich noch nie bereut habe.
Manchmal lässt eine latente Portion Heimweh einen auch zu anderen Reisenden aus der Heimat gravitieren…sie können allerdings genau das ausnutzen wollen. Der beste Weg, die Einsamkeit zu überkommen, ist es also nicht, auf den nächsten Deutsch- oder Englischsprechenden zu warten, sondern von sich aus auf Thailänder zuzugehen. Das wird so gut wie nie auf eine negative Resonanz stoßen! Es ist als alleine reisende Frau in Thailand völlig okay, mit Kindern zu spielen und ihnen kleine Geschenke zu machen (für Männer gilt das bedingter, aber auch). Sie lieben es außerdem, ein paar Worte einer anderen Sprache beigebracht zu bekommen.
Übrigens: Niemals, wirklich niemals verrate ich Fremden bei der ersten Begegnung, in welchem Hostel ich genau übernachte. Ich merke mir außerdem vorab ein paar Namen von Hostels in anderen Stadtteilen und nenne einfach diese, falls mein gegenüber gar nicht vom Thema ablassen will – berichtigen kann ich meine Aussage später immer noch.
Alleine nach Thailand reisen als Frau – Sicherheits-Tipp #5: Registrierung mit dem Auswärtigen Amt
Wer länger alleine nach Thailand reisen will als Frau oder sich ganz generell in entlegeneren Gegenden aufhalten wird, kann sich vor Reisebeginn und auch noch nach Ankunft online beim Auswärtigen Amt registrieren. Dieser Service nennt sich „Elektronische Erfassung von Deutschen im Ausland“ und geht schnell und unbürokratisch unter: https://elefand.diplo.de/elefandextern/home/login!form.action.
Auf diese Weise können Angehörige oder Kontaktpersonen zuhause schnell benachrichtigt werden, sollte tatsächlich etwas passieren. Auch im Falle, dass das Auswärtige Amt selbst Warnungen ausspricht oder Verhaltenstipps ausgibt (etwa bei Naturkatastrophen oder prekären politischen Situationen), kann es Reisende so automatisiert kontaktieren.
Der Morgen danach sollte so vergnüglich sein wie der Abend zuvor…
Wer hat noch nicht von den berühmten Full Moon Parties auf Ko Phangan und den Beach Parties auf Ko Samui und Pattaya gehört. Sie sind wirklich ein Erlebnis ganz besonderer Art. Allerdings heißt es dabei auch, mit allem zu rechnen. Hier kann es tatsächlich (meiner Erfahrung nach) zu nächtlichen Überfällen kommen, und zwar meist in den frühen Morgenstunden und am ehesten in der Nähe von Ausgängen von Bars, Clubs und Diskos. Ich versuche deshalb immer, als Gruppe Läden zu verlassen oder mich von Strandparties Richtung Hotel oder Hostel zu entfernen.
Auch bei den Drinks bin ich wirklich vorsichtig. Offene Drinks nehme ich von Fremden gar nicht an – das gilt auch für geöffnete Flaschen. Ebenso lasse ich meine Getränke nicht unbeaufsichtigt stehen. Ich hole mir lieber einen neuen Cocktails, als Opfer des sogenannten Drink Spiking zu werden und ohne jede Erinnerung am nächsten Morgen am Strand oder in fremden Zimmern aufzuwachen.
Noch etwas habe ich häufig bei Frauen die alleine in Thailand reisen beobachtet: Sie unterhalten sich bei solchen Gelegenheiten mit (hauptsächlich) Männern über Themen, die sie offensichtlich nicht wirklich interessieren. Wir Frauen sind grundsätzlich zu höflich – und zu Small Talk affin. Alleine zu reisen in Thailand ist eine gute Gelegenheit, sich das abzugewöhnen. Die Reisezeit ist viel zu wertvoll, um sie mit nichtssagendem Gewäsch anderer Leute zu verschwenden. Hier kann man einfach „Danke, aber Nein, danke“ sagen und sich umdrehen – man wird sein Gegenüber nie wieder sehen.
Ein Wort zwischendurch…zum Thema Frauen und Mönche
Da Mönche in Thailand allgegenwärtig sind und eine wichtige Rolle in der sehr buddhistisch geprägten Gesellschaft Thailands spielen, ist es wichtig zu wissen, wie man beim alleine Reisen durch Thailand als Frau mit ihnen umgehen sollte. Im Westen pflegen wir ein eher gleichberechtigtes Bild des Buddhismus; hier gibt es ordinierte Frauen wie Männer und in buddhistischen Sanghas leben und/oder praktizieren alle miteinander. Deshalb gehen westliche Frauen oft davon aus, dass thailändische Mönche ähnlich „ansprechbar“ sind wie deutsche, buddhistische Männer.
Dem ist keinesfalls so! Ganz im Gegenteil.
Für den Umgang mit Mönchen gibt es für das alleine Reisen in Thailand als Frau ganz spezifische Regeln. Einen alleine reisenden oder sitzenden Mönch sollte man als Frau niemals ansprechen. Das strenge Zölibat verlangt es, dass bei Gesprächen mit Frauen immer mindestens ein weiterer Mann anwesend ist, der dem Gespräch folgen kann. Ebenfalls sollte man sich als alleine reisende Frau in Thailand in Bussen oder Bahnen nicht neben reisende Mönche setzen. Oft gibt es in Wartehallen spezielle Exklusiv-Abteile für Mönche; diese gilt es besonders für Frauen zu respektieren.
Ebenfalls sollte man beim alleie durch Thailand reisen als Frau keinesfalls einen Mönch von sich aus berühren oder ihnen eine Gabe förmlich „aufzwingen“. Denn thailändische buddhistische Mönche dürfen zwar einerseits nur Lebensmittel annehmen, die ihnen direkt in die Hand gegeben oder in etwas hineingelegt werden, das mit ihren Händen in Berührung ist, wie etwa eine Schale. Andererseits sollten sie gemäß der Thai-Tradition nicht in direkten manuellen Kontakt mit Frauen kommen. Deshalb nehmen Mönche nur Gaben direkt mit der Hand an, die ein Mann ihnen gibt; Gaben von Frauen müssen entweder in die Schalen gelegt werden oder in ein Tuch, dass der Mönch hierfür auslegt.
In manchen Tempeln haben Frauen keinen Zutritt. Ist dem so, weisen Schilder darauf hin.
Interessanter Fakt: Inzwischen gibt es unter den 30.000 Mönchen Thailands auch etwa 100 Nonnen, die allerdings mit großem Argwohn vom in Südostasien dominanten Theravada-Buddhismus betrachtet werden. Angeleitet werden sie von Dhammananda, einer 72-jährigen Äbtissin, die selbst 2001 in Sri Lanka ordiniert werden musste, da dies in Thailand nicht möglich war. Sie leben gemeinsam etwa 60 Kilometer von Bangkok entfernt.
Alleine nach Thailand reisen als Frau – Sicherheits-Tipp #7: Immer dabei…
Beim alleine reisen durch Thailand als Frau habe ich zwei Dinge dabei. Sie beschweren meinen Rucksack nur geringfügig, helfen mir aber dabei, mich sicher zu fühlen.
Einen Türstopper aus Gummi, mit dem ich meine Hotel- oder Bungalowtür nachts von innen sicher verschließen kann.
Eine sehr laute Signalpfeife für dunkle Ecken und unumgehbare, nächtliche Spaziergänge
Alleine nach Thailand reisen als Frau – Sicherheits-Tipp #8: Thema Geld
Aufbewahrungsorte
Auch als alleine reisende Frau in Thailand braucht man leider von Zeit zu Zeit Bargeld, wenn man als Rucksackreisende unterwegs ist oder längere Touren macht. Viele Reisebüros, bei denen man Hostels, Transport, Touren und Ausflüge bucht, akzeptieren keine Kreditkarten, sondern nehmen nur Bargeld entgegen. Deshalb bewahre ich die hierfür vorgesehenen Scheine immer in meinem BH auf. Viele BHs haben heraus nehmbare Polster; die entstehenden Taschen sind perfekt, um darin unauffällig Scheine aufzubewahren (ich achte dabei immer auf Baumwollqualität; in Kunststoffoberteilen schwitze ich leichter). Natürlich entferne ich das Geld nicht vor den Augen der Reisebüroangestellten…
Nie am falschen Ende sparen
Klar, Backpacking in Thailand heißt immer auch mit einem kleinen Budget möglichst weit zu kommen. Dennoch ist es eine Tatsache, dass ein bisschen mehr Sicherheit einfach manchmal ein bisschen teurer ist. Ich versuche deshalb nie, eins zu eins mit männlichen Rucksackreisenden mitzuhalten, wenn sie ihre Ultra-Sparsamkeit unter Beweis stellen.
Stattdessen stelle ich mich darauf ein, dass alleine reisen nach Thailand als Frau auch bedeutet, das bisschen Extra in gute Hostels in hellen, angenehmen Gegenden zu investieren oder nicht mit den allerbilligsten TukTuks mitzufahren. Mein Tipp: Ich habe immer eine Extra-Kreditkarte dabei, mit der ich auch Extrausgaben tätige. Wir sprechen hier von einem Unterschied von vielleicht 10 € pro Nacht pro Hostelzimmer – für Thailand eine astronomische Summe, für meine Sicherheit aber nur eine bescheidene Investition.
Ebenfalls überflüssig: Exzessives Verhandeln um minimale Summen. Feilschen ist gut und schön und etwa im Falle von TukTuk-Fahrtenpreisen ein Muss. Wer aber auf lokalen Märkten noch um ein paar Baht handelt, muss sich nicht wundern, wenn ihm oder ihr Antipathie entgegenschlägt. Was für uns eine Frage des (fehlgeleiteten) Prinzips sein mag, ist für Einheimische manchmal eine Frage des Überlebens. Sich an solchen Stellen öffentlich unbeliebt zu machen ist zumal für alleine reisende Frauen in Thailand keine gute Idee.
Alleine nach Thailand reisen als Frau – Sicherheits-Tipp #9: …und noch ein paar Extratipps für Frauen die alleine reisen in Thailand
Nichts bricht das Eis für alleine reisende Frauen so sehr wie ein paar Worte thailändisch sprechen zu können. Es muss nicht viel sein, „Bitte“, „Danke“, „Hallo“, „Auf Wiedersehen“, „Ja“, „Nein“ oder „Das schmeckt wunderbar“ reichen oft schon. Thailänder sind begeistert, wenn sie merken, dass man sich wirklich für ihre Kultur interessiert und sich die Mühe macht, tiefer einzusteigen. Sie bieten dann sofort ihre Hilfe an, um noch weitere Vokabeln zu lernen (ich trage zu diesem Zweck immer ein kleines Heftchen und einen Stift bei mir; so kann ich mir neue Vokabeln sofort notieren, auch wenn ich nur die Lautschrift eintrage).
Ungeachtet dessen, was ich weiter oben über schon bekannte Reiserouten gesagt habe: Man sollte dennoch auch als Frau alleine in Thailand immer offen für Improvisation bleiben – und keine Angst haben, auch mal einen Flug umzubuchen, um einem spannenden Geheimtipp zu folgen oder mit neuen Reisegefährten mitzureisen. Meine Regel lautet: Ich plane meine Route soweit im voraus, dass ich mich wohl und strukturiert fühle (dies betrifft vor allem meine Übernachtungsmöglichkeiten) und und lasse soviel Flexibilität und Raum, dass ich noch spontan bleibe.
Als ich selber angefangen habe, mit dem Rucksack die Welt zu bereisen, war dieser Tipp noch nicht nötig: Als Frau alleine zu reisen in Thailand (oder sonst wo) bedeutet oft, sich auf jede Möglichkeit zu stürzen, online zu gehen und Kontakt mit den Lieben zu Hause aufzunehmen (oder andere, noch unwichtigere Mails zu checken). Daraus wird schnell so etwas wie eine digitale Mauer, die sich ganz subtil zwischen die aufregende neue Welt und einen selbst schiebt.
Man sollte allerdings nicht die ganze Zeit hinter seiner digitalen Sicherheitsdecke verhüllt sein. Irgendwann verliert man den Kontakt zum Augenblick, zur analogen Schönheit des Hier und Jetzt. Und um diese zu erleben ist man ja schließlich alleine in Thailand unterwegs!
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