Hochzeit im Ausland – Organisation von A bis Z
Sie möchten im Ausland heiraten? Damit sind Sie nicht allein. Immer mehr Paare entscheiden sich für ein Ja-Wort fernab der Heimat, und das aus den unterschiedlichsten Gründen. Vielleicht haben Sie sich im Thailand-Urlaub kennengelernt und möchten den Bund der Ehe schließen, wo alles begonnen hat? Möglicherweise ist Ihnen auch einfach nicht nach großem Trubel und einer traditionellen Feier. Sogar schneller lässt es sich zuweilen selbst mit zwei deutschen Pässen außerhalb der Landesgrenzen heiraten. Was es auch sei: Selbst eine Zeremonie ohne Gäste, eine romantische Eheschließung zu zweit erfordert etwas Planung. Unabhängig davon, ob London, Lappland oder Ko Lipe auf Ihrer Liste stehen.
Planung: Die Pflicht
Sie können sich natürlich vorab in Deutschland standesamtlich trauen lassen und die romantische kirchliche Zeremonie im Ausland mit den Flitterwochen zu verbinden. Dadurch entfiele der organisatorische Aufwand für die Zeremonie ebenso wie bei einer Beauftragung eines Hochzeitsplaners, der Ihnen ein Reise-Komplettpaket inklusive Trauung arrangiert. Individueller wird es jedoch, planen Sie alles auf eigene Faust.
Vor Recht und Gesetz
Beginnen Sie am Ende, denken Sie an Ihre Zeit als verheiratetes Paar. Im Normalfall wird Ihre ausländische Eheschließung automatisch an die deutschen Behörden gemeldet und gilt damit als anerkannt. Es mag sich allerdings aus praktischen Erwägungen lohnen, nach Ihrer Reise den Weg zum Standesamt anzutreten: Ändert sich bei einem von Ihnen der Nachname oder soll die Eintragung in eine neue Steuerklasse erfolgen, müssen Sie für eine Beurkundung im Eheregister eine beglaubigte Heiratsurkunde vorlegen. Vermeiden Sie Verzögerungen und beantragen die erforderliche Apostille noch vor Ort. Erkundigen Sie sich auch über das anwendbare Recht, besitzt einer von Ihnen einen ausländischen Pass und wünschen Sie keinen Ehevertrag.
Andere Länder, andere Sitten
Auf einer spontanen Laune heraus ein Standesamt betreten und den Beamten um eine Eheschließung bitten? Damit werden Sie in Deutschland keinen Erfolg haben. Anders in vielen Staaten der USA, in denen Sie kaum mehr benötigen als Ihre gültigen Reisepässe. Komplizierter geht es allerdings auch: Auf eine kubanische Heiratserlaubnis warten Sie in der Regel mehrere Monate, nach Kenia müssen Sie mindestens zwei Wochen vor der Trauung eingereist sein, auf Mauritius wird pro Tag nur eine Hochzeit durchgeführt. Soll es ins wunderschöne Thailand gehen, werden Sie zusätzlich zu Ihren Pässen nach Meldebescheinigungen und einer Konsularbescheinigung der deutschen Botschaft in Bangkok, Ihren Geburtsurkunden sowie Ehefähigkeitszeugnissen gefragt. Nach Beantragung dieser Papiere geht es weiter mit der Organisation der schönen Dinge für den schönsten Tag Ihres Lebens.
Planung: die Kür
So einfach und sorglos alles vonstattengehen soll – eine gewisse Planung kann sogar Spaß machen. Statt sich den Kopf über die Sitzordnung zu zerbrechen, können Sie Ihre Gedanken voll auf die Gestaltung Ihrer Eheringe fokussieren, darauf, was Sie anziehen und essen möchten und wer die schönsten Momente Ihres Lebens fotografisch für Sie festhält.
Jeans oder Hochzeitskleid?
Im New Yorker Standesamt geht es eher unromantisch zu – doch es hat auch Vorteile, schnell auf einem iPad zu unterschreiben und als Ehepaar wieder die Straße zu betreten: Sie müssen sich nicht aus der Jeans heraus in einen Anzug zwängen. Am Strand in Phuket hingegen ist ein romantisches weißes Hochzeitskleid auch etwas Schönes. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Fluggesellschaft, ob Sie es als Handgepäck mitführen dürfen. Besteht diese Möglichkeit nicht, findet sich vielleicht ein Dampfbügeleisen im Hotelzimmer zum Glätten entstandener Falten – oder Sie entscheiden sich gleich dafür, Ihre Hochzeitskleidung vor Ort zu erwerben. So sparen Sie sich nicht nur den umständlichen Transport, sondern erhalten auch auf die vorliegenden Witterungsbedingungen perfekt abgestimmte Stoffe: Behalten Sie neben den Temperaturen auch eine mögliche hohe Luftfeuchtigkeit im Blick.
Einmal lächeln, bitte
Das wird Ihnen garantiert nicht schwerfallen. Doch wessen Kamera soll Ihr Strahlen verewigen? Einige Brautpaare lassen einen Fotografen zu Ihrer Trauung im Ausland einfliegen. Damit möchten sie einen gewünschten fotografischen Stil sicherstellen und sprachliche Probleme vermeiden. Doch der Aufwand ist groß – und unnötig: Auch andere Länder haben gute Fotografen! Als touristischstes Land in gesamt Südostasien sprechen viele Thailänder Englisch. Und wenn nicht? Helfen immer ein Lächeln, Hände und Füße. Ein weiterer Vorteil, entscheiden Sie sich für einen lokalen Fotografen: Er weiß, welcher Hintergrund bedenkenlos auf die Speicherkarte gebannt werden darf. Denn bereits die Veröffentlichung eines Bildes in den sozialen Median kann das Urheberrecht geschützter Gebäude verletzen. Den Eiffelturm zum Beispiel dürfen Sie tagsüber fotografieren, sobald er am Abend beleuchtet wird, benötigen Sie allerdings eine Erlaubnis des Lichterketten-Betreibers. Am Ende können Sie in jedem Fall das schönste Foto als Erinnerung als Grußkarte an Ihre Familie zu Hause verschicken oder sich aus verschiedensten Motiven ein Fotobuch zur Erinnerung gestalten. So können Sie spezielle Momente Ihrer Reise im Nachgang neu erleben und sind gleichzeitig glücklicher über diese Momentaufnahmen.
Schlägt Liebe auf den Magen?
Es wäre überaus schade, hätten Sie keinen Appetit. Denn die thailändische Küche lockt mit unzähligen Köstlichkeiten. Selbstverständlich müssen Sie an Ihrem Hochzeitstag auch keine landestypischen Spezialitäten zu sich nehmen. Kaum jemand in Deutschland kredenzt seinen Gästen Currywurst nach der Trauzeremonie, eine traditionelle Peking-Ente muss nach Originalrezept aus der Ming-Dynastie über Stunden gegart werden. Überlegen Sie am Tag zuvor, wonach Ihnen ist und packen Sie sich einen Picknickkorb, bestellen Sie sich einen Tisch in einem Restaurant unter Palmen am Strand oder nehmen Sie es locker und genießen Tom Yam, Pad Thai und Papayasalat an einem der weltbekannten Thailänder Garküchen oder Streetfood-Stände.
Vom Kloster zum Hotel
Ist Ihr Weg zum Ja-Wort länger als einige Meter von der Hotellobby zum Strand, benötigen Sie eine Transportmöglichkeit. Weshalb es nicht auch hier so handhaben wie Einheimische? Steigen Sie auf Malta in eine Pferdekutsche, entlang der Route 66 auf ein Motorrad, in Nizza in eine Stretchlimousine – oder in Thailand in ein TukTuk. Die dreirädrigen Fahrzeuge haben ihren Ursprung im Japan der 1950er-Jahre und wurden nach dem Klang ihrer Motoren benannt.
Ein Tag, tausend Orte
So weit, sich um all diese Details zu kümmern, sind Sie noch gar nicht? Sie können sich einfach nicht entscheiden, wo Sie den Bund der Ehe eingehen möchten? Die Auswahl ist ja auch umfangreich … überall auf der Welt warten einzigartige Orte darauf, Ihnen Ihren schönsten Tag des Lebens noch schöner zu gestalten.
Buddhistisch oder barfuß
Möchten Sie auf bekannte westliche Weise oder buddhistisch getraut werden? In Thailand haben Sie die Wahl, und beide Eheschließungen sind in Deutschland rechtsgültig. Entscheiden Sie sich für die traditionelle Landestrauung, werden Sie unter Klängen überlieferter Musik von Mönchen mit Wasser geweiht. Ziehen Sie allerdings nicht rechtzeitig die Reißleine, wird nicht nur der Zeitpunkt Ihrer Heirat astrologisch berechnet, sondern als besonderer Segen auch Ihr Ehebett in der Hochzeitsnacht zunächst von bereits verheirateten Gästen belegt. Wo Sie das Ja-Wort sprechen möchten, steht Ihnen frei: In einem antiken Tempel im Landesinneren, barfuß am Strand von Koh Samui oder umgeben von Bergen und Wäldern in Chiang Mai? Mit einer Insel entscheiden Sie sich zugleich für entspannte Flitterwochen mit Tauchkursen und Ausritten am Strand, mit dem Norden Thailands für spannende Safaris, Golfplätze und lebendiges Markttreiben.
Hals- und Beinbruch
In den kanadischen Rocky Mountains fährt der Standesbeamte mit Ihnen ins Tal und bittet Sie in freier Fahrt um ihre Zustimmung zur Eheschließung. Nach spätestens drei Tagen haben Sie in Kanada alle erforderlichen Papiere beisammen und können sich damit natürlich auch ins beliebte Vancouver begeben oder die tosenden Niagarafälle als Kulisse für den Tag Ihres Lebens nutzen.
Pech im Spiel
Glück in der Liebe: Rund 2000 Deutsche entscheiden sich jährlich für eine Trauung in der Casinostadt Las Vegas – wie spontan, ist unbekannt. Denn alles ist möglich für rund einhundert Euro. Sogar Elvis gibt sich auf Wunsch die Ehre und Ihnen ein Ständchen.
Löwen als Hochzeitsgäste
Wie wäre es mit einem privaten Wildreservat in Südafrika? Die Verbindung von Natur und Luxus ist weltweit einmalig, einzig Trauzeugen werden hier verlangt – allerdings menschliche …
Auf den Wogen des Glücks
Gleich Passagieren auf dem wöchentlichen Fernseh-Traumschiff von einem echten Kapitän getraut zu werden, ist möglich, allerdings nicht bedingungslos: Sie müssen gut 22 Kilometer von der nächsten Küste entfernt unter der Flagge der Bahamas, Bermudas oder Malta unterwegs sein.
