Phang Nga und seine Inseln

Die verträumten Surfparadiese Thailands

Khao-Lak SurfingDie 216 Kilometer lange Phang Nga Küste ist die längste von Thailands sechs Andaman Provinzen. Phang Nga verfügt über zahlreiche Surf-Spots, die hauptsächlich um den Na Tai Pier nördlich von Phuket gruppiert sind. Daneben stehen die bekannten Badeorte von Khao Lak mit guten Wellen zum Surfen zur Verfügung.

Andere Geheimtipps zum Surfen in Thailand sind die vor dem nördlichen Ende der Provinz gelegenen Inseln, nämlich Ko Ra, Ko Phra Thong und Ko Kh Khao. Wer abenteuerlustig ist und ein bisschen Geduld mitbringt, sollte außerdem einen Ausflug zu den Surin Inseln wagen; immer wieder berichten Surfer von noch unentdeckten Riffen, die in der Gegend interessante Wellenformation produzieren sollen. Allerdings sind in dieser Gegend ganze Strandabschnitte während der stürmischen Monsunzeit nur schwer zugänglich.

In jedem Fall eignet sich diese Gegend sowohl ausgezeichnet für Familienurlaube mit surfbegeisterten Familienmitgliedern wie auch für Surf-Neulinge auf der Suche nach einer angenehmen Brandung ohne den allerhöchsten Anspruch. Inselliebhaber werden hier ebenfalls mit faszinierender Natur, weichen, leuchtend weißen Stränden und tropischem Urlaubsfeeling verwöhnt – komfortables Inselhopping in Thailand inklusive.

Ao Phang Nga National Park

Ao Phang Nga National Park

Wie auch in Phuket, wird die Brandung bei Phag Nga überwiegend vom Südwest-Monsun (Mai bis Oktober) vorangetrieben. Hinzu kommen noch die schwer voraussagbaren Groundswells vom Indischen Ozean, die zu jeder Jahreszeit vor der Küste eintreffen können, aber völlig unzuverlässig sind.

Obwohl Phang Nga eine längere Südsüdwest-Brandung anzubieten hat als Phuket, sitzt es auch auf einem seichten und breiten Festlandsockel, der diesen Vorteil meist wieder ausgleicht. Im Ergebnis ist der Wellengang insgesamt etwas weniger kraftvoll als eine vergleichbare Brandung in Phuket es wäre.

Alles in allem ist Phang Nga aber dennoch äußerst lohnenswert für jeden Surfer in Thailand, der mal abseits von den ausgetretenen Pfaden unterwegs sein möchte. Denn Surfen ist nicht alles, was die Gegend bietet. Es gibt wunderschöne Nationalparks zu besichtigen, die Strände sind lang und von hellstem, feinen Sand bedeckt und die Atmosphäre ist insgesamt extrem entspannt – ein wenig so wie Phuket in den frühen 1990ern.

Wer Phang Nga besucht, sollte flexibel bleiben und nicht allzu große Ansprüche an eine durchgängige Top-Wellenqualität stellen – sondern einfach die wunderschöne Umgebung und das zurück gelehnte Flair genießen. Dann noch ein wenig Zeit, Geduld und ein Quentchen Glück und Phang Nga wird zum perfekt relaxten Surf-Urlaub.

Surf-Spots in Phang Nga

 Phang-Nga BuchtVom Phang Nga zum Inselhopping starten

Wer Inselhopping in Thailand und Surfen in Thailand miteinander kombinieren will oder mit einem eher tauch- und schnorchel-interessierten Reisegefährten unterwegs ist, für den habe wir ausgezeichnete Neuigkeiten: die drei unmittelbar nördlich von Phang Na gelegenen Inseln Phra Thong, Ko Kho Khao und das kleinere Ko Ra eignen sich perfekt für Beides. Zusätzlich bieten sie makellose weiße Strände und klarstes Wasser.

Von Phang Nga aus sind alle Inseln mit der Fähre oder dem Longtail-Boot prima zu erreichen. Da an ihren Stränden nicht wirklich regelmäßig gesurft wird, kann man dort herrlich stille Stunden wellenreiten. Alle Inseln sind von Süden nach Westen strömenden Winden ausgesetzt, daher bieten insgesamt ruhigere Tage und solide Groundswells die besten Voraussetzungen für einen lohnenswerten Surf-Trip

Ko Ra

 Ko Ra Nationalpark

Ko Ra Nationalpark

Ko Ra ist die am wenigsten entwickelte Insel der drei – dafür kommt hier echtes Robinson-Feeling auf. Der sechs Kilometer lange Hügelzug liegt etwa 40 km nördlich von Khao Lak im Meer. Nirgendwo sonst an Thailands Westküste fühlt man sich so fern der Zivilisation, versetzt auf einen Traum von Tropeninsel einschließlich unberührtem Dschungel. Bei einem soliden Groundswell mit leichtem oder Offshore-Wind surft es sich auf Ko Ra am besten.

Nach Ko Ra kommt man am einfachsten von der Provinzhauptstadt Kura Buri aus. Dort legt das Longtail Boot von einem versteckten kleinen Fischerpier aus ab und fährt durch völlig intakte Mangrovenwälder mit exotischen Vögeln zur Insel – ein echtes Anreisehighlight! Das Beach Camp ist zehn Minuten zu Fuß von den Anlegepunkten entfernt auf der Westseite der Insel. Zelte bieten Schutz, unter dem Bambusdach vor jeder Unterkunft kann man nach dem Surfen die Aussicht genießen. Auf der Ostseite der Insel befindet sich noch ein selten besuchter, übersichtlicher und durchaus sehenswerter, romantischer Nationalpark.

Ko Phra Thong

Ko Phra Thong ist schon etwas weiter entwickelt als Ko Ra und in etwa einer Stunde mit dem Longtailboot von Kuraburi Pier aus zu erreichen. Alle Strände dieser Insel sind lang und gerade, so dass die Wellen sich als Shore-Breaks nahe beim oder auf dem Strand brechen. Wer sich allerdings auf den Weg macht und die 14 Kilometer Strände mal genauer inspiziert, wird immer wieder ausgewählte Fleckchen finden, an denen kleine Buchten oder andere geographische Besonderheiten für surfbare Wellen etwas außerhalb sorgen. Der durchgehend, wunderbar feine Sand und das schimmernde Blau machen solche Erkundungstrips zum Vergnügen.

An der Westküste lässt es sich preiswert und angenehm, wenn auch schlicht übernachten. Wer sich etwas mehr Komfort gönnen will, wählt das Golden Buddha Beach Resort. Es ist die einzige Anlage am weiten Strand und ein zertifiziertes Eco-Resort. Seine 29 Holzbungalows sind in angenehmer Entfernung voneinander im Dschungel platziert.

Ko Kho Khao

Ko Kho KhaoKo Kho Khao ist die meist entwickelte Insel der drei – man kann sie sogar per Autofähre vom Nam Khem Pier erreichen. Sie bietet eine breite Auswahl an Unterkünften an, von Budget bis Luxus.

Surfer sollten sich direkt zum Nordwesten der Insel begeben und auch dort bleiben. Hier bilden sich gute Wellen an einer heraus ragenden Sandbank. Die Insel ist die perfekte Kombination aus Ruhe, Wassersport-Action und angenehmer Gesellschaft plus kulinarischem Angebot. Lärm, laute Musik oder Straßenverkehr sind hier Fremdworte – dafür gibt es spektakuläre Sonnenuntergänge. Achtung: In der Nebensaison ab Mai haben viele der Hotels nur eingeschränkten Betrieb; vorher anfragen lohnt sich hier.

Rund um Khao Lak

Khao Lak NationalparkZwar ist Khao Lak als Phang Ngas bestentwickelter Küstenabschnitt kein unberührtes Tropenparadies mehr – aber eine perfekte Alternative für alle Surfer, denen Phuket inzwischen zu quirlig und chic geworden ist. Die fruchtbaren Wälder reichen hier nah an die langen, sandig-weichen Strände heran. An Unterkünften findet hier jeder das Passende, vom Fünf-Sterne Resort zum preiswerten Backpacker-Bungalow.

Wer ein wenig extra Zeit mitbringt, sollte sich unbedingt die beiden nahe gelegenen Nationalparks anschauen. Denn streng genommen ist Khao Lak gar nicht der Name einer Gegend, sondern des Nationalpark selbst. Weiter im Inland liegt zudem noch der Khao Sok Nationalpark. Seine faszinierende Landschaft, sein tiefblauer See und die beeindruckenden Wasserfälle lassen sich optimal auf einer Zweitagestour mit ausgedehnter Kajakfahrt erleben.

Khao Lak SurfingDie besten Surfspots entlang Khao Lak

Inzwischen gibt es entlang Khao Lak eine lebendige Surfer-Szene, man findet aber auch immer ein einsames Plätzchen – und überlaufen ist es nirgends. Die Surf-Schulen bieten Einzelunterricht zu fairen Preisen oder Kleingruppen an; eine wunderbare Gelegenheit, intensiv und in ein paar Tagen ins Surfen hinein zu schnuppern.

Laem Pakarang (Korallenkap)

Hier kann man fast das ganze Jahr entlang des gesamten Strandes auf den Wellen des Südwest-Monsuns reiten. Manche Surfer in Thailand gehen sogar soweit, Pakarang Cape zum besten Surfrevier Thailands überhaupt zu wählen.

Laem PakarangVorsicht nahe des Wassers – hier ruhen sich gerne mal Stachelrochen im Flachwasser aus. Bei Niedrigwasser schaut am Kap eine riesige Korallenplatte aus dem Wasser. Am besten surft es sich hier während Groundswells. Pakarang Cape eignet sich übrigens perfekt zum Surfen lernen in Thailand. In der Nähe des Best Western Resort befindet sich Matt Blauers „Pakarang Surf Shop“. Der Amerikaner bietet Surfstunden einschließlich allem Equipment an, aber vermietet auch Boards an erfahrene Wellenreiter. Er kennt jeden guten Surfspot der Gegend und hat außerdem Kanus und andere Wassersportgeräte im Angebot.

Khuk Khak Beach

Wer auf der Suche nach Wellen mit etwas mehr „Punch“ ist, sollte sich zum Khuk Khak Beach aufmachen. Der Strand selbst ist wunderbar ruhig gelegen, mit Peaks, die von links und rechts vor dem Strand brechen. Der Strand ist recht breit und wirkt ausgesprochen tropisch, was an den ihn säumenden Palmen und Kasuarinen, sowie dem durchweg türkisen Wasser liegt. Das Andamania Beach Resort liegt direkt am Strand und bietet echten Komfort und einen phänomenalen Seeblick.

Nang Thong BeachNang Thong Beach

Wer gar kein Risiko eingehen und definitiv auf surfbare Wellen treffen möchte, der sollte es sich am zweieinhalb Kilometer langen, grobkörnigeren Nang Thong Beach gemütlich machen. Es ist der wahrscheinlich wellen-sicherste Surfspot in Khao Lak und eine traditionelle Anlaufstelle für Surfer in Thailand. Eine Felsengruppe (mit pittoreskem Leuchtturm darauf) genau vor der Küste sorgt für nette Peaks auf beiden Seiten. Im Norden grenzt Nang Thong Beach an den Bang Niang Beach, nur getrennt durch einen Fluss, der bei Ebbe durchwatet werden kann.

Am Nang Thong Beach gibt es Unterkünfte in allen Preislagen, von Basic-Bungalows bis zu Top-Hotels. Wer angenehm und nicht zu teuer nächtigen möchte, dem seien das Baan Khaolak Resort und das Leaf Oceanside empfohlen.

Aber auch für Backpacker in Thailand und selbstversorgende Surfer ist gesorgt: Ein paar Hundert Meter entfernt finden sich entlang des Highway Supermärkte und preiswerte Restaurants. Wer neben dem Wellenreiten auch noch Tauchen auf dem Ferienprogramm hat, findet hier außerdem Tauchschulen. Unbedingter Tipp, wenn auch etwas absurd anmutend: das österreichische Stempfer-Café mit seinem Cappuccino, seinen Sahnetorten und Eisbechern.

Thai Muang BeachThai Muang Beach

Thai Muang ist zwischen Khao Lak und Na Tai gelegen, ein langer, sehr gerader Strand, der recht steil abfällt. Fragt man Surfer in Thailand zu ihrer Meinung über Thai Muang, fallen die Urteile sehr gemischt aus. Manche halten den Strand für gar nicht surfbar. Andere haben dort schon die größten, schwersten Double-up Shore-Breaks gesehen (und geritten), die die Gegend überhaupt bieten kann. Bodysurfer und Bodyboarder sollten sich vor diesen Exemplaren auf jeden Fall in Acht nehmen. Wer aber mit seinem Boogie Board wirklich vertraut ist und den Mut aufbringt, außerdem das Glück hat, am richtigen Tag in Thai Muang vorbei zu kommen, der kann ein für Thailand ungewohnt Nerven kitzelndes Surf-Abenteuer verbuchen.

Ein weiterer, spannender Grund, Thai Muang zu besuchen, sind die gefährdeten Lederrücken Schildkröten. An mondhellen Nächten zwischen April und November kommen die Lederrücken-Schildkrötenweibchen hier an den Strand, um ihre Eier im Sand abzulegen. Parkwächter patroullieren dann die ganze Nacht über den Strand entlang, um Wilddiebe abzuschrecken; Besucher sind jedoch jederzeit willkommen sind, um dieses faszinierende Naturschauspiel zu beobachten.