Thailands Festivals im September
Das vegetarische Festival (Fest der neun Kaisergötter) und Bootsrennen auf den Flüssen Thailands
Hier trifft der neugierige Thailand Reisende auf eine der vielen wunderbaren Fremdartigkeiten dieses vielschichtigen Landes. Das auf Thai als „Thesakan Kin Che“ bekannte Fest, das eigentlich mit „vegetarisches Festival“ nur ungenügend übersetzt werden kann, ist ein üppiges, buntes Spektakel, das insgesamt neuen Tage dauert und in Phuket wohl am intensivsten gefeiert wird.
Allerdings findet man spezielle Festivitäten über ganz Thailand (und, nebenbei, auch in Malaysia und Singapur) verteilt – einfach immer dort, wo es größere chinesische Communities gibt. So sind etwa Bangkok und Chiang Mai Gastgeber großer Zeremonien. Längst haben sich auch viele Thai der Zeremonie angeschlossen und „fasten“ mit, auch wenn sie sonst keine Vegetarier sind und nicht an den chinesischen Götterkosmos glauben.
Eine kurze, interessante Abschweifung: Auch im thailändischen Buddhismus gibt es eine vegetarische Praxis für Thai, die sich ansonsten omnivor ernähren. Manche Thai essen etwa an jedem Buddha-Tag, als dem Tag des Vollmonds, rein pflanzlich; andere am Tag oder in der ganzen Woche ihres Geburtstages, wobei dieser im Buddhismus anders definiert werden kann als im Westen. Wen die thailändische, vegetarische Küche interessiert, kann sich auch bei unseren anderen Artikeln zum Thema umschauen (Kochkurse in Thailand).
Für Vegetarier (wie mich) und Backpacker in Thailand, die kulinarisch interessiert sind, ist das Vegetarische Festival ein echtes Must-See…es gibt schließlich nicht allzu viele historisch verbriefte Feierlichkeiten auf der Welt, die sich explizit dem Verzicht auf Fleisch (und einigem anderen, doch dazu kommen wir gleich) verschrieben haben. Einerseits.
Andererseits ist das Vegetarische Festival begleitet von einer geradezu makaberen Parade sich selbst zerfleischender Menschen, die sich alles mögliche und unmögliche -von speziell angefertigten Puppenspießen über Waffen in diversen Ausprägungen bis hin zu Fahrradstangen – durch Öffnungen in den Wangen schieben. Keine Sorge: Mit Ausnahme zweier Fotos haben wir im Verlauf dieses Artikels darauf verzichtet, diese spezielle Form der Anbetung und ihrer ausgeprägtesten Interpretationen optisch zu dokumentieren. Allerdings ist es für Thailand Reisende wichtig zu wissen: Diese Prozessionen sind absolut nichts für schwache Nerven!
Ein fleischloses Fest, um Buße zu tun und Glück heraufzubeschwören
Das Vegetarische Festival zelebriert die Überzeugung der chinesisch geprägten Einwohner Thailands, dass ein Fleischverzicht während der neunten Mondmonats des chinesischen Kalenders dabei helfen kann, Frieden und Gesundheit zu erhalten. Für vegetarische Liebhaber des Thai Food sind diese neuen Tage ein absoluter Gaumenschmaus. Die thailändische Küche ist ja immer reich an rein pflanzlichen Gerichten; doch während des Vegetarischen Festivals bieten Restaurants und Straßenstände überall im Land nochmal spezielle Menus und Gerichte ohne Fleisch, dafür aber meist mit köstlichen, ausgefallenen Tofu-Kreationen an.
Welcher Thailand Urlauber schon immer mal das vegane Leben ausprobieren wollte, sollte sich den September in Thailand also unbedingt vormerken – hier bedarf es keiner Sonderregelungen: Es gibt genug Auswahl, um neun Tage lang rein pflanzlich lecker satt zu werden.
Ab dem ersten Neumond nach der Tagundnachtgleiche geht das Festival los – mit anderen Worten, am ersten Tag des neunten Mondmonats des chinesischen Kalenders. Dieser ist jedes Jahr an einem anderen Datum; vorher also nochmal den thailändischen Eventkalender befragen!
Insgesamt erwarten die Besucher neun Tage voller Prozessionen und Feuerwerke, begleitet von lauter (meist Trommel-) Musik und Gesängen, die böse Geister vertreiben sollen. Menschen bringen ihre eigenen kleinen Schreine und die Gottheiten ihres Haushaltes zu den chinesischen Tempeln, um die dortige spirituelle Energie zu “tanken“ und mitzunehmen. Sie hängen Laternen auf und lassen Tausende an Kerzen aufflammen.
Spätestens an den einige Tage vor dem Fest an Restaurants, Supermärkten und Imbissen auftauchenden gelben Fahnen mit roter Schrift kann man sehen: Das Vegetarische Festival naht. Das große rote Thai-Wort „Jay“bedeutet „vegetarisch“, nicht aber vegan! Die gelben Fahnen mit roter Schrift werden aufgehängt, um Besuchern des Festivals anzuzeigen, wo sie unbesorgt essen können, ohne die Vorschriften zu verletzen.
Grundsätzlich ist die Bedeutung von „Jay“ allerdings um einiges komplexer als die des deutschen Begriffes „vegetarisch“. Das Konzept stammt vom chinesischen Mahayana Buddhismus und erstreckt sich insgesamt auf acht zu respektierende Verhaltensregeln. Eine davon lautet, während des Vegetarischen Festivals kein Fleisch zu essen. Eine weitere verlangt, einem hohen moralischen Standard zu entsprechen und in Tat, Wort und Gedanken nur Gutes zu wollen und auszuüben.
Gleichzeitig ist „Jay“ Thai Food mehr als nur vegetarisch zubereitet. Es schließt neben Kuhmilch und Eiern auch einige Gemüse und Gewürze aus. Hierzu zählen etwa Knoblauch oder Zwiebeln, da ihnen einen enthemmende Wirkung zugeschrieben wird, die Menschen an der Enthaltsamkeit hindern und in ihnen leidenschaftliche Gefühle und ein Übermaß an Energie wecken könnte – das wäre fatal, denn Sex ist den aktiven Teilnehmern am Vegetarischen Festival untersagt.
Wo wir gerade bei lokalen Begrifflichkeiten sind, stellen wir auch gleich noch die zwei wichtigsten anderen Vokabeln des Vegetarischen Festivals vor, um als Backpacker in Thailand Eindruck zu machen: „Song Geng“ beschreibt die Praxis, zu beten und Zuflucht zu suchen; „Jae Sian“ bedeutet, in einem Zustand aus Frieden und Ruhe zu weilen.
Friedlich ist das Vegetarische Festival…blutrünstig aber auch
Beim Anblick der gelben Fahnen haben Zartbesaitete noch eine letzte Gelegenheit zum schnellen Abgang. Fängt das Festival nämlich erst Mal an, weiß man nie, welchen Bußritualen man visuell ausgesetzt ist, wenn man nur um die nächste Straßenecke biegt. Während des ganzen neun Tage werden religiöse Riten in Form von Selbstzerfleischung und Schmerzzufügung mehr oder minder öffentlich in Tempeln, aber vor allem auch auf offener Straße zelebriert.
Vom Feuerlaufen über glühende Kohlen bis zum schon erwähnten, „klassischen“ Durchziehen der Haut mit den absurdesten Gegenständen sind den asketischen Bußtributen keine Grenzen gesetzt. Dabei ist durchaus ein Wettbewerbsgedanke zu spüren: Wer denkt sich die seltsamsten und schmerzhaftesten Accessoires aus?
Natürlich steckt hinter diesen optisch mitunter herausfordernden Praktiken ein ernstes Anliegen: Nicht nur die eigenen Sünden, auch die der Gemeinschaft sollen auf diesem Weg rein gewaschen und so der Weg zu einem neuen Anfang und Glückserleben geebnet werden. So sind die Teilnehmer ansonsten außerordentlich friedlich unterwegs, offen gegenüber Austausch und Gesprächen, und strahlen oft einen großen inneren Frieden aus. Weiterhin wird von ihnen während der aktiven Reinigungsperiode, die mindestens drei Tage dauern soll, absolute Sauberkeit und Hygiene verlangt; oft sind auch weiße Kleidung sowie der erwähnte Verzicht auf Drogen und Enthaltsamkeit von körperlicher Liebe Pflicht.
Historisch betrachtet lässt sich das vegetarische Festival bis 1825 zurückverfolgen (auch wenn hier Legendenbildung einen größeren Anteil hat als wissenschaftliche Geschichtsschreibung). Der Sage nach besuchte damals ein tourendes China-Oper-Ensemble Kathu im Distrikt Phuket, um die dort ansässige Minenarbeiter zu unterhalten. Damals war Kathu noch nicht annähernd so erschlossen wie heute; wilder Dschungel bedeckte einen Großteil der Fläche – und mit ihm war das „Dschungelfieber“ weit verbreitet.
Vor Ort jedoch erkrankte die Truppe an, wie man aus heutiger Perspektive rekonstruiert hat, Malaria. Als Eigentherapie gegen die lebensgefährliche Schwächung des ganze Organismus hielt sie ein strenge, pflanzliche Diät und tat zweien ihrer Götter, Kiew Ong Tai Teh und Yok Ong Sone Teh, gegenüber Buße (was sie augenscheinlich vorab zuhause vergessen hatten), woraufhin alle Patienten gesundeten. Die Einwohner von Kathu waren sehr beeindruckt von diesem ungewöhnlichen Heilerfolg (damals endete Malaria öfter als nicht tödlich) und beschlossen ihrerseits, einmal jährlich ein derartiges Bußritual einzuführen – das sich dann langsam zu einem national zelebrierten Festival der in Thailand lebenden chinesischen Gemeinschaft mauserte.
Das vegetarische Festival in Phuket
Die Festlichkeiten beim Vegetarischen Festival laufen jedes Jahr ein wenig anders und auch von Ort zu Ort verschieden ab. Wir stellen die spezifischen Feierlichkeiten in Phuket genauer vor; nicht nur hat das Vegetarische Festival hier seine Wurzeln, es wird auch am ausgiebigsten gefeiert.
Am Nachmittag vor den Feierlichkeiten wird an jedem Tempel der sogenannte Go Teng Pfahl aufgestellt, mit dem die Götter zum Fest eingeladen werden.
An Mitternacht werden an diesen bis zu zehn Meter hohen Pfählen neun brennende Laternen aufgehängt, die den offiziellen Beginn des Festes signalisieren und neun chinesische Gottheiten darstellen. Für diese werden außerdem neun Stühle aufgestellt.
Auch die beiden richtungsweisenden Gottheiten des Fests, Yok Ong Hong Tae und Kiew Ong Tai Tae, werden nun eingeladen, über die Zeremonien zu wachen und diese zu segnen. Die massenweise Darbietung der Bußzeremonien, bei denen Teilnehmer ihre durchbohrten Gesichter zur Schau tragen, finden am sechsten Tag statt und sind in einer Prozession für alle Anwesenden zu bewundern. Dann werden auch das Feuerlaufen und weitere Rituale dargeboten, zu denen etwa das Besteigen von Leitern mit messerscharfen Sprossen gehört.
Das Besondere am vegetarischen Festival in Phuket sind die vielen gleichzeitigen, wundervoll lauten und farbenprächtigen Feiern in und um die verschiedenen chinesischen Tempel sowie die Prozessionen zwischen diesen Tempeln und Phuket Bay. Bei diesen werden die Gottheiten durch die Straßen getragen, begleitet von Trommelwirbeln und Feuerwerk. Achtung: Wer etwas empfindliche Augen hat, sollte sich ein wenig abseits halten, der Rauch kann schnell zu Reizungen führen.
Mah Song – Medien der Götter
Eine Mah Song ist ein Mann und in den letzten Jahren verstärkt auch eine Frau, die während des Festivals von einem der angebeteten Götter besessen wird. Um sich dieser Erfahrung zu öffnen, zum Gefäß zu werden und gleichzeitig auch das eigene Schmerzempfinden zu minimieren oder unter Kontrolle zu bringen, besuchen die Mah Song zuvor einen Tempel und begeben sich dort in Trance. Das erklärt auch, warum sie wenig später ohne nennenswerte Verletzungen über heiße Kohlen laufen oder auf messerscharfe Leiterstufen steigen können – Manifestationen der ihnen von den Göttern verliehenen Superkräfte.
Jeder kann jederzeit Mah Song werden, solange er oder sie zu diesem Zeitpunkt nicht verheiratet ist und enthaltsam lebt. Die Hunderte von Mah Song sind im Alltag ganz normale Einwohner von Phuket, die lediglich für die Dauer des vegetarischen Festivals zu Schamanen werden. Sie sind ein wichtiger und respektierter Teil der Gesellschaft, der von den Zuschauern mit Verneigungen stiller Referenz bedacht wird, wenn sie vorüber ziehen – schließlich sind sie bereit, sich selber Schmerz anzutun, damit alles Böse von der Gemeinschaft als Ganzes abgewendet und diese spirituell gereinigt wird. Und das nicht nur: Ihre Buße bringt (vermeintlich) Glück für das ganze folgende Jahr.
Während der neun Tage des vegetarischen Festivals werden die Mah Song tatsächlich wie Überirdische verehrt; das höchste ist, ihr Blut oder ihren Schweiß abwischen zu dürfen. Auch wenn ihre Selbstverstümmelung für Außenstehende eher todes-sehnsüchtig und unverantwortlich erscheint, stellt sie doch ein kalkuliertes Risiko dar. Die Mah Song werden kontinuierlich von den Festivalveranstaltern und Ärzten betreut und kontrolliert. Zu dauerhaften Verletzungen kommt es seltenst; manchmal erkennt man einen Mah Song während des restlichen Jahres an einer Narbe auf der Wange.
Top-Tipps für Thailand Reisende in Phuket…während des Festivals und darüber hinaus
Nicht für jeden Backpacker in Thailand sind neun Tage Vegetarisches Festival vergnüglich – oft reicht es auch schon vollkommen, sich nur einige der Events anzuschauen und ansonsten die vielen anderen Sehenswürdigkeiten Phukets sowie natürlich den Strand und das kristallblaue Wasser zu genießen.
Wer sich nur für einen Tempel entscheiden möchte, dem sei der Jui Tui Schrein in der Ranong Road empfohlen. Wer die Zeit mitbringt, „pilgert“ innerhalb der neun Tage einmal zu jedem der fünf historischen, chinesischen Tempel in Phuket (Put Jaw, Jui Tui, Bang Niew, Cherng Talay und Kathu Shrine) und schaut sich dabei auch gleich die Nachbarschaft der heiligen Stätten an.
Übrigens: Keinesfalls ist das vegetarische Festival für Thai reserviert. Jeder ist willkommen, teilzunehmen und etwa in den Tempeln eine Gabe zu hinterlassen und Räucherstäbchen oder eine Kerze anzuzünden (allerdings ist dringend davon abzuraten, sich aus einer Urlaubslaune Stricknadeln in die Wange zu rammen). Allerdings gibt ein paar kleine Einschränkungen, die respektiert werden sollten – auch wenn sie sie für Thailand Reisende zunächst etwas merkwürdig „anfühlen“. Schwangere sollten, so die Regel, die Prozessionen und Rituale nicht besuchen. Das macht Sinn; sie sind zum einen visuell grenzwertig und zum anderen sehr laut, oft mit Rauch erfüllt und voll. Natürlich gilt diese Regel nicht für schwangere Touristinnen (obwohl sie auch hier Sinn machen kann), aber die Tempel sollten diese dennoch nicht unbedingt betreten wollen. Auch mit einem alkoholischen Drink in der Hand ist ein Tempelbesuch keine gute Idee. Das gleiche gilt für ausgeprägte, körperliche Zuneigungsbekenntnisse und für Verzehr von Fleisch innerhalb der Schreine.
Natürlich darf die Teilnahme an einer der Prozessionen nicht fehlen. Wer früh vor Ort ist, findet die besten Zuschauerplätze. Ideale Plätze finden sich im Bereich der Altstadt (Old Town District), rund um die Thalang Road, Krabi Road and Dibuk Road. Jeder der historischen Tempel organisiert an einem der sieben letzten Tage des Festivals die Prozession.
Hier finden sich auch viele hübsche Cafés und Restaurants, in denen man auf die sich nähernde Prozession warten kann. Ein wenig Vorsicht ist geboten, wenn es um die während der Umzüge großzügig aus der Zuschauermenge umher geworfenen Feuerwerkskörper geht. Sie sollen ebenfalls die bösen Geister vertreiben. Tatsächlich sind sie es und nicht etwa die martialischen Wangendurchstöße (die meist narbenlos abheilen), welche die meisten Verletzungen während des vegetarischen Festivals verursachen. Zum Schluss ähnelt die Prozession mehr einer Nebelparty als einem religiösen Fest – aber auch das ist so gewollt und gehört dazu.
In den Restaurants der Old Town kann man auch gleich eins der vegetarisches Menus ausprobieren, am besten gemeinsam mit Freunden oder mitreisenden Backpackern in Thailand, um in den Genuss möglichst vieler unterschiedlicher Speisen zu kommen. Auch passionierte Fleischesser sollten sich das Vergnügen nicht entgehen lassen – die Thai Food Köche sind absolute Meister darin, Fleisch mit Sojabohnenprodukten und anderen pflanzlichen Eiweißen zu ersetzen. In vielen Fällen ist es geradezu unmöglich, den Unterschied zur fleischhaltigen Variante desselben Gerichts herauszuschmecken.
Wer nur an einem einzigen Tag am Vegetarischen Festival teilnehmen möchte, sollte vielleicht den letzten Abend (und die Nacht) wählen. Ab 19 Uhr herrscht in der Stadt eine fast unwirklich feierliche und dabei fröhliche Atmosphäre. Feuerwerk wird den ganzen Abend über gezündet; die letzte der Prozessionen ist besonders prunkvoll. Wer rechtzeitig da ist, findet noch ein Plätzchen an einem der beliebtesten Aussichtspunkte, dem Hotel Metropole. Gegen elf Uhr machen sich alle Besucher dann in Richtung Saphan Hin zum letzten Ritual des Vegetarischen Festivals auf. Um Mitternacht wird die letzte der „teilnehmenden“ Gottheiten, Kiu Ong, zurück in den Himmel geschickt.
Viele Besucher gehen anschließend nach Hause, vor allem die Älteren und Familien mit Kindern. Die Jüngeren genehmigen sich nun aber nach neun Tagen (im strengsten Fall) das erste Bierchen und feiern noch auf den Straßen weiter. Bei diesem ganz eigenen Entspannungsritual lernt man als Backpacker in Thailand schnell Einheimische kennen; es lohnt sich also, noch wach zu bleiben.
Denn auch wenn die Nacht noch lang wird – was macht das schon, wenn man den nächsten Tag an einem der atemberaubenden Phuket Beaches einfach nur entspannen kann?
Extra-Reisetipp: Die aktivsten Tempel in Phuket zum vegetarischen Festival
Rund um die folgenden, etwas neueren chinesischen Schreine und Tempel (die fünf älteren haben wir ja schon erwähnt) finden beim Vegetarischen Festival die meisten Prozessionen und schönsten Feierlichkeiten statt.
- Jui Tui Schrein – Dies ist der wichtigste chinesische Schrein während des Vegetarischen Festivals. Er befindet sich auf der Ranong Road in Phuket Altstadt. Die gesamte Straße ist mit Verkaufsständen voll köstlichster pflanzlicher Genüsse gesäumt.
- Bang Neow Schrein – Ein chinesischer Schrein in Phuket Town mit vielen Festival-Aktivitäten auf der Phuket Road.
- Kiw Tien Keng Schrein – Dieser kleine Schrein befindet sich am Ende von Saphan Hin in Phuket Town. Hier findet die Abschlussfeier am letzten Abend des Festivals statt, wenn die Götter eingeladen werden, zurück in den Himmel aufzusteigen.
- Phra Phorm Thada Schrein – Ein chinesischer Schrein in einer Seitenstraße der Phattana Road.
- Sam Kong Schrein – Ein Tempel am nördlichen Rand von Phuket Town. Er befindet sich auf der Yaowarat Road, nicht weit von Tesco Lotus.
- Sapam Schrein – Dieser Tempel befindet sich gerade am Rande der Stadt auf der Thepkrassatri Road, die zum Flughafen führt.
- Tha Rua Schrein – Dies ist einer der drei Tempel außerhalb von Phuket, die das Festival ebenfalls aktiv feiern. Von hier führt die Prozession bis nach Phuket Town hinein und wieder zurück. Der Tempel befindet sich auf der Thepkrassatri Road, südlich vom Heldinnen Monument
- Kathu Schrein – Hier ist immer viel los; Kathu war nämlich der ursprüngliche Standort des Festivals. Von dort startet ebenfalls eine Prozession bis nach Phuket Town und wieder zurück. Dieser schöne, unbedingt besuchenswerte Tempel liegt im Dorf Kathu auf der Route 4020.
- Cherng Talay Schrein – Dieser Tempel ist recht weit von Phuket Town entfernt, aber zelebriert das Vegetarische Festival voller Leidenschaft. Er befindet sich in der Nähe des Bang Tao Strandes an der Westküste.
Bootsrennen
Bootsrennen sind schon seit Jahrhunderten ein Teil der thailändischen Kultur. Regatten werden in den verschiedensten Teilen des Landes abgehalten; noch die kleinsten Flüsse bieten hierfür eine Bühne.
Oft sind diese Rennen sehr formlos, vor allem wenn sie aus Ein-Mann-Booten bestehen. Auch hier winkt manchmal eine kleine Trophäe oder ein Preisgeld von vielleicht 50 – 100 Euro – gerade ausreichend also, um Treibstoff und Unkosten zu decken.
Bei diesen kleinen Rennen geht es aber eher darum, die Boote und ihre Leistung vorzuführen, sind die Rennpiloten doch häufig die Eigentümer von kleinen Maschinenbaubetrieben, die ansonsten landwirtschaftliche Geräte reparieren, in Stand halten oder bauen. Mit Hilfe der Rennen könne sie ihre Ingenieurskunst unter Beweis stellen und machen so Werbung für ihr Unternehmen.
Königliches Ausbildungslager und Mittel zur Zukunftsvorhersage
Größere Rennen mit sogenannten Logn Tail Booten werden das erste Mal aus dem 17. Jahrhundert berichtet. Damals, während der Ayutthaya Periode, ließ King Ekathotsarot (1605-1610) Soldaten trainieren, in dem diese gegenseitig auf dem Wasser wetteiferten. Seine Bruder, Naresuan der Große, soll diese Taktik auch verfolgt haben, um die nach wie vor stärkste Marinamacht Thailands aufzubauen – und war, der Historie nach, selbst ein erfolgreicher Racer.
1685 schrieb ein katholischer Priester namens Abbe de Choisy, Mitglied des ersten französischen diplomatischen Corps unter König Ludwig XIV aus Siam (wie Thailand damals noch hieß), über die prachtvolle königliche Barke, die in Gold und mit Edelsteinen geschmückt war. ER berichtete, dass der König die begleitenden Boote der Adeligen beorderte, sich Seite an Seite aufzureihen und einander bis zum königlichen Wasser Pavillon in Ayutthaya ein Rennen zu liefern.
Später nutzte König Chulalongkorn (1868-1910) die inzwischen in die Hofetikette fest eingeschriebenen Rennen, um die Zukunft des Ernte-Ertrages vorhersagen zu lassen. So trat sein Boot, Samatthachai genannt, gegen das der Königin mit Namen Kraisonmuk an. Nur wenn die Königin gewann, würde es eine reichliche Reisernte geben. Tatsächlich waren die Bootmänner instruiert, das Rennen zwar spannend zu halten, am Schluss die Kraisonmuk aber immer gewinnen zu lassen.
So vorhersehbar geht es bei den heutigen großen Bootsrennen in Thailand nicht mehr zu, die meist im September ausgetragen werden. Heute wie seit etwa Hundert Jahren ist es nicht mehr das Königshaus, von dem die Initiative für diesen Wassersport ausgeht. Stattdessen sind die buddhistischen Tempel an den Flussufern zum Zentrum der Aktivitäten geworden. Um sie herum werden jährlich die Rennen abgehalten, die damit auch gleichzeitig das Ende der Regensaison und den baldigen Beginn der Reisernte ankündigen.
Wir haben drei Rennen herausgesucht, die Backpacker in Thailand und Thailand Urlauber sich unbedingt anschauen sollten.
Ayutthaya Swan Boat Races and Long-Boat Races
Anlässlich dieses Bootsfestivals findet ein traditionelles, thailändisches Bootsrennen statt, dass noch um ein internationales Rennen ergänzt wird, an dem etwa 16 Teams aus der ganzen Welt teilnehmen. Rund um die Wettkämpfe herrscht eine ausgelassene Stimmung, die von lokal organisiertem Entertainment und kulinarischen Raffinessen noch unterstützt wird. Das Rennen findet auf dem Chao Phraya River nahe dem Bangsai Royal Folk Arts and Crafts Centre in der Ayutthaya Provinz etwa 76 km nördlich von Bangkok statt.
Phichit Long-Boat Races
Die Phichit Lagbootrennen finden auf dem Nan River in Phichit statt, einer der schönsten Regionen Thailands – und sind definitiv ein idealer Grund, danach noch ein wenig umher zu reisen. Sie starten und enden vor dem Tha Luang Temple in Phichit, etwa 244 km nördlich von Bangkok. Zu dieser Gelegenheit wird nicht nur der sogenannte „King’s Cup“ ausgetragen; ihm voran gibt es auch eine Prozession wunderschön dekorierter Boote vor dem Tha Luang Pier. Eingerahmt wird das Event von allen möglichen Kultuevets and Konzerten, Märkten und gastronomischen Highlights. Die Stimmung des Publikums ist hier immer besonders mitreißend.
Weitere beeindruckende Rennen sind das Phitsanulok Bootsrennen, das ebenfalls auf dem Fluß Nan vor dem Phra Si Mahathat Woramahawihan Tempel in der Phitsanulok Provinz stattfindet; und das Narathiwat International Ko-lae Bootsrennen nahe Tha Phraya Sai Dam in der Narathiwat Provinz, etwa 1149 km südlich von Bangkok.