Touristen entdecken das Vermächtnis des verstorbenen König Bhumibol
Im Oktober 2016 verstarb der thailändische König Bhumibol Adulyadej nach langer Krankheit und stürzte Thailand damit in tiefe Trauer. König Bhumibol hielt das Zepter seit seiner Thronbesteigung im Jahr 1946 in der Hand und war damit zum Zeitpunkt seines Todes der am längsten regierende Monarch der Geschichte.
Doch was viele nicht wissen: König Bhumibol war ein Philantrop, ein echter Freund der Menschen, der Natur und der Tierwelt. Er war es, der die ersten Nationalparks in Thailand eröffnen ließ und unter seiner Schirmherrschaft wurden unzählige Projekte gestartet, die zur Stärkung der Gemeinschaft und dem Schutze der Natur dienen sollten.
Der „Entwicklungs-König“ lebt in seinen Projekten weiter
Die Anzucht neuer Reissorten, die sich leichter bewirtschaften lassen und mehr Ertrag bringen, der Aufbau einer Alternativ-Wirtschaft zu den Drogenanbau-Gebieten in Thailands Norden, Projekte zur Verbesserung der Landwirtschaft, die Schaffung von Naturschutzgebieten… die Liste der Projekte die unter der Herrschaft des Königs begonnen wurden, könnte man fast ewig so weiterführen.
Bei vielen der Projekte steht neben dem eigentlichen Zweck auch die Schulung der Bevölkerung auf dem Programm, weshalb man sie auch als Tourist besuchen kann. Spezielle Schauräume, Lehrpfade oder Führungen gewähren einen Einblick in die Royal Projects – und seit dem Tode Bhumibols verzeichnen die Besucherzahlen einen steilen Anstieg unter thailändischen, aber auch westlichen Touristen.
So ließ die Tourismusministerin Kobkarn Wattanavrangkul am Montag verlauten, dass sich die Besucherzahlen für das Chang Hua Man Royal Project in der Provinz Phetchaburi im Vergleich zum letzten Jahr mehr als verdoppeln konnten.
Die Ang Khang Royal Agricultural Station in Chiang Mai verzeichnete immerhin noch eine Steigerung von 30 % bei dem Projekt, das Alternativen zum verbotenen Klatschmohnanbau für die Einheimischen bietet.
Die 70 Routen des Königs
Die Tourismusbehörde Thailands TAT (Tourism Authority of Thailand) bewirbt nun auch die 70 Routen des Königs, die zu Entwicklungsprojekten in den abgelegenen Dörfern Thailands führen, die er selbst bereist hat. Dabei hatte er immer das Wohlergehen der Bevölkerung im Auge: bei seinen Reisen begleitete ihn ein riesiges Team aus Medizinern, die dazu ermuntert wurden, die ärmliche Landbevölkerung kostenlos zu behandeln.
Ein Vorbild für Nachhaltigkeit
Es sind nicht nur einheimische Touristen, die sich auf die Entdeckungstour begeben, auch westliche Besucher wissen den Wert der Royal Projects zu schätzen. So zieht beispielsweise das Doi Inthanon Royal Project am gleichnamigen Berg in der Provinz Chiang Mai immer mehr westliche Besucher an. Hier finden sich Obstgärten, Reisterrassen, Süßwasserfisch-Zuchtstationen, Schulen für die Kinder, Forschungsstationen und vieles mehr. Alles eingebettet in die herrliche grüne Natur der Berge Nordthailands.
König Bhumibol wollte mit dem Projekt eine Alternative für die Bevölkerung bieten, die bis dahin hauptsächlich vom Klatschmohnanbau lebten, der in Thailand unter Strafe steht – und das Projekt geht auf. Heute verwalten sich die Einheimischen, meist Angehörige der Hmong- und Karen-Völker, in großen Teilen selbst und genießen ihre neue Freiheit.
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