Das Archipel liegt entlang der Westküste der Andamansee im indischen Ozean, etwa 100km nordwestlich von Phuket. Insgesamt umfasst der Nationalpark 140 km²; 16 km² davon ist Landmasse, bestehend aus neun einzelnen Inseln, daher auch der Name: Similan ist das Malaywort für „neun“: Ko Bon, Ko Bayu, Ko Similan, Ko Payu, Ko Miang, Ko Payan, Ko Payang, and Ko Huyong (von Tauchlehrern werden sie oft ganz entspannt einfach Inseln 1 bis 9 genannt). Sie sind vor etwa 65 Millionen Jahren aus Magma-Aufwallungen entstanden. Die Aufwürfe sind allerdings längst von Gletschereis und der See abgeflacht worden.
Die Verwaltung des Nationalparks befindet sich auf Ko Miang. Ich würde jedoch Ko Similan als Ausgangspunkt für Backpackreisende in Thailand und angehende Schnorchelprofis empfehlen.
Die „Insel Acht“ als Ausgangspunkt: Ko Similan
Blick aufs Meer von Ko Similan
Ko Similan, die auch Insel Acht (Ko Paed) genannt wird, ist mit knapp vier Quadratkilometern (4,5 km in Nord-Süd- und 1,6 km in Ost-West-Richtung) die größte der neun Inseln. Sie bietet eine abwechslungsreiche Topographie und viele wunderschöne Buchten, so dass sie sowohl beim Schnorcheln als auch Sonnenbaden eigentlich nie überfüllt wirkt.
Wer mit einem passionierten Taucher unterwegs ist – auch hier enttäuscht Ko Similan nicht. Die im Westen der Insel liegenden „Fantasy Rocks“ bieten auf einer Tauchtiefe zwischen sechs und 40 Metern spannend geformte Felsenformationen, die mit Weichkorallen, Gorgonienfächern und Seelilien bewachsen sind. Diverse, schillernde Fischarten profitieren von diesem Unterwasserbiotop; Zackenbarsche, viele Süßlippen, Rotfeierfische, Schnapper und Makrelen gehören hier zu den täglichen Sichtungen. An guten Tagen (und die sind häufig) kommen Mantras und Walhaie auf Sichtnähe heran.
Wer ganz am Anfang mal einen Überblick über die Ausdehnung und tropische Schönheit dieses Nationalparks gewinnen möchte, steigt auf die beeindruckende Felsformation, die zum Wahrzeichen der Insel geworden ist und „das Segel“ genannt wird.
Aus etwa 244 Metern kann man die massiven, oft steilen Felsformationen und Granitberge sehen, die gemeinsam mit den makellos weißen Stränden die einzigartige Landschaft der Similan Inseln formen. Schöne Strände hat Thailand viele; derart ausgefallen und natürlich abwechslungsreich geformte selten. Überall entlang der Buchten sind Riesensteine zu finden, die von den Wellen konstant geformt werden. Im Inland bewächst ein fruchtbarer, tropischer Regenwald die Inseln, der sich ebenfalls für (ökologisch sanfte) Ausflüge anbietet.
Es ist das ausgeklügelte, sehr komplexe Ökosystem der Similan Inseln, das deren Charme für den Tauchurlaub in Thailand genauso ausmacht wie für das ausgiebige Schnorcheln. Ein intaktes, artenreiches Korallenriff kann nur bestehen, wenn viele Faktoren ideal ausgeglichen sind: Temperatur, Licht, Wellengang und Gezeiten, Nährstoffe und Salzgehalt im Wasser sowie Sedimentbildung. Hier, in der Andaman See spielen diese Faktoren auf geradezu verblüffend optimale Weise ineinander – auch einer der Gründe, warum viele Backpacker tatsächlich Biologen und Geologen auf Forschungsreise sind.
Innerhalb des Nationalparks wachsen die „deep water“ Korallenriffe bis auf 30 Meter hinunter; die Transparenz des Wassers erlaubt eine so gute Lichtdurchlässigkeit, dass diese an sich sehr seltenen, langen Riffe mit all ihren Bewohnern und den lebenswichtigen Seeanemonen hier recht häufig auftreten. Daneben gibt es andere Korallenarten, die zwischen 8 und 15 Meter nach unten wachsen.
Schnorcheln und Tauchen auf den Similan Islands
Für völlige Schnorchel-Neulinge ist Ko Similan das absolut optimale Ziel zum Schnorcheln in Thailand – allem voran die „Donald Duck“ Bay, die einen der berühmten Ente ähnlich sehenden Felsen beherbergt.
Vor der Buchung eines Liveaboards sind ein bis zwei Akklimatisierungstage zur Gewöhnung an die Ausrüstung, das eigene Tempo etc. eine gute Idee. Danach gilt es, sich für eine der Liveaboards-Schnorcheltouren zu entscheiden. Die Kosten liegen immer bei etwa 350 bis 400 Euro; einer der bekanntesten Anbieter, die (deutschsprachigen) Andaman Snorkel Discovery, berechnet für vier Tage etwa 380 €uro.
Bei der Auswahl der Anbieter gelten die gleichen Regeln, wie wir sie schon im ersten Teil dieses „Tauchen in Thailand“-Specials erläutert haben – und es kommen noch ein paar dazu, die eigentlich ebenfalls für jedes Schnorchel- und Tauchabenteuer auf einer Liveaboard-Expedition gelten:
- Das Kabinenboot und die Sanitäranlagen sollte ansprechend, sauber und geräumig sein. Die Möglichkeit einer Besichtigung vor Buchung ist selbstverständlich. Wichtig für Menschen, die es gerne privat haben: Gibt es auch Einzelkabinen?
- Die Schnorchelplätze sollte bewusst so ausgesucht sein, dass die Kernzeiten der Tagestouristen vermieden werden oder diese gar nicht von den regulären Speedbooten angefahren werden.
- Bei der expliziten Schnorchel-Expedition sollten nur Schnorchler und keine Taucher an Bord sein. So ergibt sich ein natürlicher Rhythmus und die Guides können sich ganz aufs Schnorcheln konzentrieren.
- Der Preis sollte all-inklusiv sein, also alle Übernachtungen, Vollpension, alkoholfreie Getränke, Schnorchel-Ausrüstung (Maske, Schnorchel, Flossen) und mindestens eine neue Location pro Tag bieten. Dazu gehört ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen schönen Stränden (in Thailand für Backpacker einfach dazugehörig) und idealen Tauchstellen.
- Die Guides sollten alle Englisch sprechen können und die notwendige Erfahrung auf Wasser mitbringen
- Ein guter, sicherer und zuverlässiger Liveaboard-Anbieter wird alle Fragen gerne und geduldig beantworten. Eine der meist gestellten aber gleich vorab: Es gibt um die Similan-Inseln keine aggressiven Tiere; kommen sie näher, sind sie einfach neugierig. Aber es gibt ein paar giftige. Darauf, und welche das sind, wird jeder gute Schnorchelguide vor dem Absetzen hinweisen.
- Professionelle Liveaboard-Anbieter verfügen über eine Reihe von Sicherheitseinrichtungen an Bord, die sie bereitwillig demonstrieren. Dazu gehören Schwimmwesten, Erste-Hilfe-Ausrüstung, Sauerstoff, Rettungsinseln und Ringe, Funk, GPS und Tiefensonar. Bei der obligatorischen Bootseinweisung sollte auf ihre Nutzung gesondert eingegangen werden.