Pride Parade gab es in Phuket

Thailands einzige Pride Parade gab es in Phuket

Auch wenn Thailand eigentlich und das sogar recht häufig als Paradies für die LGBT-Gemeinschaft gepriesen und zelebriert wird, gab es nur eine einzige Pride Parade im Königreich – am 01. Mai auf Phuket. Da könnte man das „Paradies“ dann eher als Ironie ansehen.

Die Phuket Pride Week wurde „zünftig“ gefeiert

Vom Barjungen bis zum Doktor hatten sich Hunderte versammelt, um mit der LGBT-Community am 01. Mai des Jahres die jährliche Phuket Pride Week am Strand von Patong in Südthailand zu feiern. Organisiert wurde der Event der LGBT-Gemeinde von der Charity-Organisation „Phuket Loves You“ (PLU), die auf tatkräftige Unterstützung von lokalen Unternehmen bauen konnte. Seit 1999 hat sich der Event im LGBT-Veranstaltungskalender etabliert. Erklärtes Ziel der Veranstalter ist es, dass Gelder für die LGBT-Community und HIV Hilfsorganisationen gesammelt werden. So soll den Einheimischen ein besserer Zugang zur Gesundheitsvorsorge im Bereich der sexuell übertragbaren Krankheiten ermöglicht werden. Ein hehres und ehrenvolles Unterfangen, welches weitaus mehr an Unterstützung verdient hätte.

Das Leben der homosexuelle Gemeinschaft nachhaltig verbessern

Kenneth Miller, Vizepräsident von „Phuket Loves You“ (PLU) sagte, man habe es sich seit fast 20 Jahren auf die Regenbogenfahne geschrieben, das Leben der lokalen Gay-Community nachhaltig zu verbessern. Das Bewusstsein in Bezug auf die drängenden Gesundheitsfragen solle, so Miller, aufgewertet werden. Man würde nicht nur kostenfrei Kondome verteilen, sondern auch Hintergrundwissen über HIV liefern und entsprechende HIV-Tests unterstützen.

Den Grund, dass in diesem Jahr weniger Menschen als gewöhnlich an der Parade teilnahmen, wusste Kenneth Miller darin zu verorten, dass nicht wenige Personen gerade Patong als Ort für den Sextourismus ansehen. Da gäbe es massive „Berührungsprobleme“. Man habe zwar in intensiven Gespräche versucht, andere Thai Gay Communities zu einer Teilnahme und zu einem Beitritt zu bewegen, aber man habe es leider nicht geschafft. Das läge nach Aussage der anderen Communities daran, dass Patong diesen Ruf genießen würde und der die Homosexuellen davon abhielt, nach Phuket zu kommen.

LGBT Community ließ sich auf Phuket nicht von Backofenhitze beeindrucken

Trotz der teils unerträglichen Hitze zu Beginn des Mais, welche Phuket in einen wahren Backofen verwandelte, ließ sich die LGBT-Gemeinde das Feiern nicht nehmen. Unter großem Jubel der Zuschauer wussten die Teilnehmer an der Parade ihr Fest zu zelebrieren.

Jessica Chang, Besitzerin einer Bar, sagte, dass sie seit 16 Jahren die einzige weibliche Eigentümerin einer Bar in Soi Paradies sei. Schwule seine völlig normale Menschen, aber es störe sie enorm, dass man als bekennend schwuler Mensch härter arbeiten müsse als der Rest, um von der Gesellschaft Akzeptanz zu erfahren. Darum sei die Pride Parade und die Phuket Pride Week so enorm wichtig, da man sich im Rahmen des Events kennenlernen können und beide Seiten etwas für die Akzeptanz und die Gesellschaft tun können.

Doch nicht nur lokales Publikum war vor Ort vertreten, wie Dorothy und Michelle aus dem Libanon berichten konnten. Die beiden Libanesinnen beschlossen, nachdem Sie via Facebook von der Phuket Pride Week erfuhren, ein Inselhopping einzubauen und an der Parade teilzunehmen. Sie haben es nach eigenen Worten genossen, ein Teil des Events zu sein und begrüßten es, dass es diese Events gäbe. Es mache ihnen Mut zu sehen, wie offen man mit der eigenen Homosexualität umgehe, wenn sie das mit ihrer Heimat im Libanon vergleichen würden. Dort wäre ja Homosexualität illegal, LGBT-Mitglieder würden verfolgt und drum habe sich die ganze Szene zu verstecken, um im Geheimen zu operieren.

Uns bleibt nur Michelle und Dorothy zu wünschen, dass sie auch im Libanon eines Tages offen eine Pride Parade abhalten können – und wenn es in der fernen Zukunft ist.

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