Tierbeobachtungen in Thailand
Sechs faszinierende Orte für Tierbeobachtungen
Kui Buri National Park: Elefantenherden
Der in der Nähe der Grenze zu Myanmar gelegene Nationalpark Kui Buri ist als eines der besten Reiseziele in Thailand für Tierbeobachtungen bekannt. Vor allem Elefanten in großen Familienverbänden lassen sich hier oft blicken und von recht Nahem beobachten. Ein besonderer Anblick sind ihre Badeausflüge zu den als Tränken angelegten Teichen nahe der Pa Yang Station, die speziell für die Elefantenbeobachtungen mit Aussichtsplattformen ausgerüstet wurde.
Besuchern ist es gestattet, mit dem eigenen Auto anzufahren und sich auch innerhalb des Parks zu bewegen. Um die besonders spannenden, geschützten Bereiche des Parks zu erkunden, muss allerdings vor Ort eine Tour gebucht werden, die von park-eigenen Pickup Trucks aus stattfinden. Innerhalb des Nationalparks Kui Buri kann man in Zelten übernachten (diese lassen sich dort ebenfalls ausleihen) oder Bungalows mieten. Die Regenzeit fällt zwischen Mai und November, die trockensten Monate sind in der Regel Juni und Juli.
Apropos Elefanten:
Weitere wunderbare Plätze, um die Dickhäuter achtsam zu beobachten
Der Nature Elefant Park bei Chiang Mai ist eine wirklich nachhaltiges Erlebnis – denn hier sind die „normalen“ Verhältnisse zwischen Tier und Mensch zu Recht verkehrt: Wird in den meisten anderen Parks mit den Tieren Geld verdient, ist es hier ganz klar der Besucher, der sein Geld dalässt, um die hier lebenden 35 Elefanten zu erhalten und ihnen eine wunderschöne, natürliche Umgebung zu schenken. Von Anbeginn wird hier ganz klar (und auch Kinder spüren dies genau): Das Elefantenwohl steht im Mittelpunkt. Alle Aktivitäten ordnen sich der Frage unter, ob der Elefant sich dabei wohl fühlt und sie nicht gegen seine natürlichen Instinkte verstoßen.
Vor allem bedeutet dies, dass auf den Elefanten aus Prinzip nicht geritten wird. Das tut nicht nur den Tieren selbst gut, es vermindert auch die Risiken für die Besucher. Denn auch wenn Elefanten sehr gut abgerichtet werden können, sind es im Herze immer noch Wildtiere – und es lässt sich unmöglich vorhersagen, wann die ungezähmte Seite in ihnen durchbricht. Viele Elefanten mit einer Vergangenheit als Zirkus- und Attraktionstiere assoziieren Menschen auf ihrem Rücken immer noch mit Dressur und Qual. Bricht diese Erinnerung durch, kann aus einem scheinbar sanften Riesen schnell ein wütender 5-Tonner werden, wie nicht wenige Touristen in anderen Farmen immer wieder erleben müssen.
Gegenwärtig leben nur 2.500 der 6.500 in Thailand beheimateten Elefanten wild; 4.500 sind gezähmt. Glücklicherweise dürfen sie seit 1989 nicht mehr zum Abtransportieren von gefällten Bäumen eingesetzt werden. Doch die so arbeitslos gewordenen, bereits abgerichteten Elefanten wurden zunächst umgehend in der Touristenbrache eingesetzt – so kam es überhaupt erst zu den inflationären Angeboten vor allem im Norden Thailands.
Im Elephant Nature Park wird den Tieren Freiheit und vor allem viel Raum zurück geschenkt. Sie leben in Rudeln, angstfrei und nach eigenem Willen. Außerdem wählen sie ihre eigene Familiengruppe, die sich meist um einen oder mehrere Babyelefanten anordnet, die ebenfalls bestaunt, aber nicht angefasst werden können. Grundsätzlich können die Elefanten im Elefant Nature Parkt so viel oder wenig menschliche Interaktion eingehen, wie es ihnen gut tut.
Dennoch kommen sie gerne freiwillig und bleiben an der Seite der Besucher. Wer einen Tag oder sogar mehrere in dieser schönen Anlage verbringen will, sollte frühzeitig buchen. Manchmal sind die Tagestouren bereits einen Monat im voraus ausgebucht. Aber: Es sagen immer wieder Besucher ab. Auch spontane Anfragen lohnen sich also! Morgens werden die Besucher in ihren Hotels in Chiang Mai abgeholt und am späten Nachmittag bzw. frühen Abend wider zurück gebracht; die Fahrt dauert etwa eine Stunde nach Norden, denn der Park befindet sich im atemberaubend schönen Mae Taeng Valley.
Den Tag verbringt man mit derselben Kleingruppe von fünf bis sieben Besuchern und etwa drei Elefanten. Nach der Ankunft gibt es eine kurze, aber sehr informative Einweisung und ein „Kennenlernen“ mit den Dickhäutern, die sich gerne mit bereit gestellten Leckereien füttern lassen.
Auch unterwegs bekommt jeder Gast genug Bananen, um die Tiere immer wieder zu verwöhnen. Ein Tag besteht aus Wanderungen durchs Gelände, teils am Fluss entlang, der das Gelände durchströmt. Dort nehmen die Elefanten auch ihre täglichen Bäder – und die Besucher kommen zusätzlich in den Genuss einer Rafting-Tour (falls gewünscht). Zwischendurch wird ein reichhaltiges und ausgezeichnetes Buffet zur Stärkung angeboten.
Ebenfalls empfehlenswert: Elephant Haven in Kanchanaburi, ein recht neuer Ableger des Nature Elefant Parks etwa 130 Kilometer von Bangkok entfernt. Ebenfalls empfehlenswert: Boon Lott’s Elephant Sanctuary in Baan Tuek, 2005 von der Engländerin Katherine Connor gegründet. Auch hier kann man einen wunderschönen Tag (vor allem auch mit Kindern) verbringen, um Elefanten zu beobachten und zu begleiten oder mit Jugendlichen über einen längeren Zeitraum als Freiwilligendienst arbeiten.
Vögel und Schmetterlinge
Kaeng Krachan National Park:
Kaeng Krachan ist Thailands größter Nationalpark und liegt an der Grenze des Tanintharyi Naturschutzgebietes in Myanmar. Der Park besteht hauptsächlich aus Regenwald und ist zwischen Dezember und März berühmt für seinen dichten, geheimnisvollen Morgennebel, der nur och die Hügelspitzen über den Wolken sichtbar werden lässt. Die so entstehende Aussicht ist wirklich spektakulär.
Vor allem aber ist der Park bekannt für seine vielfältige Tierwelt und dabei vor allem seine Vögel und Schmetterlinge. Mehr als 400 Vogelarten wurden hier identifiziert, darunter seltene Arten wie der Riesen-Pitta und verschiedenste Storcharten. Es gibt auch viele Säugetiere, darunter Leoparden, Wirldhunde, Bären und Elefanten. Besonders empfehlenswert sind die Bootsfahrten auf einem zwei Flüsse oder großen Seen des Parks, die eine völlig neue Beobachtungsperspektive erlauben. Übrigens: Ebenfalls ein Fest für Vogelliebhaber ist der Khao Sam Roi Yot Nationalpark.
Wenn Tiger, dann hier
Khao Yai National Park:
Der Khao Yai Nationalpark, in Zentralthailand gelegen, wurde 1962 als erster Nationalpark in Thailand gegründet. Der Park liegt mitten in der Sankamphaeng Gebirgskette und ist deshalb ein wunderbares Ziel für Wanderer, Bergsteiger und Trekking-Liebhaber auf der Suche nach thailändischen Tieren, die ebenfalls die höheren Gefilde bevorzugen. Natürlich gibt es darüber hinaus auch noch anderes Habitat, wie etwa abwechslungsreiche Graslandschaften und tropische Wälder. Einige der recht häufig in Khao Yai vorkommenden Arten sind Gibbons, Leoparden, Affen und Elefanten. Sehr selten aber nicht unmöglich sind Tigersichtungen. In jedem Fall einen Besuch wert sind die vielen Wasserfälle im Park, der größte davon Haew Narok.
Ein Unterwasserparadies mit Hai-Besuch
Mu Ko Surin National Park:
Mu Ko Surin umfasst eine geschützte Gruppe von Inseln in der Andamanensee, 60 km vom Festland entfernt. Diese Inseln bieten viele tolle Schnorchelplätze, mit klarem Wasser, atemberaubenden Korallenriffen und einer unglaublichen Bandbreite an Fischarten, Meeresschildkröten und anderem maritimen Leben. In Mu Ko Surin finden sich einige der schönsten Tauchplätze der Welt, darunter Richelieu Rock, weltberühmt für seine Unterwasser-Farbenpracht.
Man kann nach Mu Ko Surin organisierte Tages-Touren unternehmen oder dieses magische Fleckchen Erde auf eigene Faust erkunden. Einige der Inseln bieten Campingplätze an oder vermieten Bungalows. Allerdings schließt die thailändische Verwaltung auch immer wieder Abschnitte, so dass sich die Biosphäre dort erholen kann; man sollte sich also zeitnah erkundigen, welche Inseln gerade für Besucher zugänglich sind.
Richelieu Rock selbst ist ein kleiner, unter Wasser gelegener Felsen und Teil des Surin National Marine Parks. Er ist etwa 18 Kilometer östlich der Inseln gelegen und abseits genug, um die berühmten Walhaie oder Manta-Rochen anzuziehen. Für Taucher ist der Anblick des dramatisch aus den Tiefen der Andamanensee ragenden Berges spektakulär. Er ist zudem mit weichen, bunt schillernden Korallen bedeckt und zieht riesige Fische wie Barrakudas und Zackenbarsche an.
Unterwasserwelten plus Wildschweine, Affen und Otter
Mu Ko Ang Thong National Park:
Der Mu Ko Ang Thong Nationalpark im Golf von Thailand ist ein Marine-Nationalpark, bestehend aus 42 Inseln. Der beste Weg diesen Park zu erkunden, ist eine ausgedehnte Bootsfahrt; man kann eine der vielen Touren mit Guide buchen, die sich oft auf spezielle Tierbeobachtungen spezialisieren oder aber ein eigenes Boot mieten und auf selbstständige Erkundungsfahrt gehen.
Dabei warten die überraschendsten Ausblicke und Begegnungen, egal, ob man sich fürs Speedboot oder Kajak entscheidet. Schnorcheln und Tauchen kann man fast überall im Mu Ko Ang Thong Nationalpark. Auf den Inseln warten Zelte oder Bungalows, falls man eine oder mehrere Nächte bleiben möchte – was wirklich zu empfehlen ist!
Denn nicht nur bieten viele der Inseln malerische weiße Sandstrände; andere warten mit Berglandschaften auf, die zum Wandern einladen. Bei diesen Trekkingtouren, die auch für Anfänger leicht zu bewältigen sind, kann man Otter, Wildschweine und diverse Affenarten bewundern. Eine derart perfekte Mischung aus intakter Unterwasserwelt und abwechslungsreicher Regenwaldbevölkerung bietet eigentlich nur der Mu Ko Ang Thong Nationalpark.
Tapire zwischen Tropenblumen
Khao Sok National Park:
Dieser Nationalpark in der Provinz Surat Thani besteht hauptsächlich aus Regenwald und Dschungel. Er ist auch als der regnerischste Ort in Thailand bekannt, was aber Natur- und Tierliebhaber keinesfalls abschrecken sollte – denn gerade dieses humide Klima hat zu einer unvergleichlich breiten Vielfalt an hier angesiedelten Pflanzen und Tieren geführt.
Neben Hunderten von Vogelarten leben im Khao Sok National Park Wildkatzen, Hirsche, Tapire, Elefanten und Wildschweine. Und nicht nur das: Hier findet man auch neben vielen weiteren farbenprächtigen Gewächsen eine der weltweit größten Blumen, die zunehmend seltene Rafflesia kerrii, eine Unterart der Rafflesien, die es in Thailand nur in Khao Sok gibt. Die Trockenzeit zwischen Juni und Oktober ist die optimale Zeit für einen Besuch. Zwischen April und Juni ist Monsunzeit, dann können Überschwemmungen schon mal dazu führen, dass die Wege zu rutschig werden.
Mehr über Thailands Tiere
- Wildtiere in Thailand erkunden und schützen
- Die spannendsten Tiere Thailands
- Die Samut Prakarn Krokodilfarm
- Der richtige Schutz vor gefährlichen Tieren in Thailand
- Tiererlebnisse in Thailand mit Kindern
- Zu Besuch im Boon Lott’s Elephant Sanctuary
- Eine neue Heimat für alte Elefanten in Thailand
- Wildlife Friends Foundation in Thailand
- The Surin Project – Gemeinsam für die Erhaltung und das Wohlergehen der Elefanten