Surfwettbewerbe in Thailand
Surfen in Thailand ist nach wie vor ein kleiner Geheimtipp (obwohl in Chonburi bei Bangkok einer der weltgrößten Surfboard-Hersteller, nämlich das Unternehmen „Cobra“ sitzt). Und da das Surfen in Thailand erst Ende der Neunziger so richtig Fahrt aufgenommen hat, assoziieren auch nicht alle Surfer das Land des Lächelns mit prestigeträchtigen Surf Contests wie etwa auf Hawaii, in Australien oder den USA. Doch tatsächlich hat sich in Thailand eine kleine, aber feine Surf-Kultur herausgebildet, zu der natürlich auch Surfing Competitions gehören.
Tatsächlich war es auch der Surfboard-Produzent Cobra, der 1999 Thailands ersten internationalen Surf-Contest am Kata Beach in Phuket sponsorte; offizieller Gastgeber war die Firma Quiksilver, die bis heute Surfbekleidung und Accessoires herstellt und nach wie vor sehr aktiv in die Organisation von thailändischen Surf-Competitions eingebunden ist. Der jährliche Kata Beach Surfing Contest fand zwar nur bis ins Jahr 2003 statt. Nach wie vor ist der Kata Beach aber einer der beliebtesten Surfspots in ganz Thailand, an dem es manchmal ein wenig voll wird, der aber immer durch eine freundliche und entspannte Atmosphäre besticht.
Surfen am Kata Beach
Seit 2003 hat sich in Sachen Surfen viel getan in Thailand. Entsprechend haben natürlich auch die ausgetragenen Competitions zugenommen. Doch nach wie vor ist die Atmosphäre auch bei diesen Wettkämpfen freundlich und familiär; und da sie immer noch nicht Weltklasse-Niveau erreicht haben, sind sie der perfekte Ort für angehende Wellenreitprofis, sich auszuprobieren und mit anderen Surfern zu messen. So wie man in Thailand ganz ohne Druck Surfen lernen kann, sind die dort ausgetragenen Contests ebenfalls der ideale Trainingsparcour für größere und härter ausgetragene Surf-Wettbewerbe anderswo auf der Welt.
Die Surf-Contests in Thailand kann man im Großen und Ganzen drei Klassen zuordnen. Da sind zum einen die lokalen Surf-Wettbewerbe in Thailand, die von dort ansässigen Surfschulen oder surf-begeisterten Einheimischen organisiert und nicht groß beworben werden. An den beliebtesten Surfstränden Thailands gibt es auch oft kleine Surf-Clubs oder Vereine, wie etwa den Kamala Go Surfing Club, die Competitions organisieren.
Natürlich kann man hier kein großes Preisgeld erwarten; dafür sind die Contests von einer herzlichen Atmosphäre geprägt. Es lohnt sich immer, bei Ankunft vor Ort nachzufragen, ob während des eigenen Aufenthaltes am eigenen oder einem in der Nähe liegenden Strand ein Surf-Contest startet und wie man teilnehmen kann. Die Daten ändern sich von Jahr zu Jahr, deshalb ist eine vorab Vergewisserung notwendig. So fand der 12. Kamala Surf Contest 2016 am 16. und 16.Juli statt. Meist sind diese Contests für alle offen, ob Longboard oder Open-Short; sogar Kinder haben oft ihre eigene Kids-Kategorie. Alle beliebten Surf-Spots auf Phuket, also Kata Beach, Kalim Beach, Kamala Beach, Surin Beach und Nai Harn Beach veranstalten immer wieder solche Mini-Contests.
Dann gibt es die schon etwas größer angelegten, jährlich stattfindenden Beach- oder sogar Insel-Contests, an denen der ganze Strand teilnimmt und die häufig von der Kommune oder Touristenbehörde mitfinanziert werden. Diese sind dann auch bereits für Sponsoren interessant und winken mit Preisgeldern. Der Khao Lak Surfing Contest ist ein gutes Beispiel. Er ist mit etwa 60 bis 70 Teilnehmern keine große Veranstaltung, aber gut organisiert.
Schließlich finden auch in Thailand einige wirklich international besetzte Surf-Wettbewerbe statt, auch wenn diese nicht alle jährlich oder regelmäßig ausgetragen werden. 2014 etwa fanden die Asian Beach Games auf Phuket statt. Sie werden vom Olympic Council of Asia (OCA) organisiert und alle zwei Jahre ausgetragen. Wann sie wieder nach Thailand zurückkehren, ist allerdings ungewiss.
Jährlich ausgetragen wurde der Pearl of the Ansaman Surf-Wettbewerb, der allen Teilnehmern offen steht. Allerdings hat der Contest 2016 eine Pause gemacht – es lohnt sich jedoch, auf der Webseite vorbei zu schauen, wann die Wettbewerbe wieder aufgenommen werden.
Auch der Surfgear-Hersteller Quicksilver hat sich in der Vergangenheit immer häufiger mit gesponsorten Events hervorgetan, wie etwa dem Quicksilver Thailand International Surf. Zum Zeitpunkt des Artikels gab es vage Ankündigungen einer Quiksilver Thailand Surf Competition im September 2017. Es lohnt sich also, in diese Richtung die Augen offen zu halten.
Das mit Abstand größte und wichtigste Surf-Event in Thailand ist sicher die seit 2009 jährlich abgehaltene „Kiteboard Tour Asia“. Bis 2016 orientierte sie sich an der Regenzeit und fand von Februar bis Mai statt. Ab 2017 erstreckt sie sich über das ganze Jahr. Die Tour findet an mehreren Orten in Asien statt; neben Thailand auch in Indonesien, auf den Philippinen und auf Pingtan Island. Es soll Kite-Surfer geben, die sich jährlich zwei Monate frei nehmen und die Tour mit Urlaub in den teilnehmenden Ländern verbinden.
Doch auch „nur“ in Thailand bei diesem unglaublich bunten und sehr relaxten Event dabei zu sein, ist schon eine Erfahrung. Kitesurfen in Thailand hat in den letzten Jahren enorm am Popularität gewonnen. Hier treffen sich Amateure und Profis dieser eleganten Sportart am Pranburi Beach, etwa 30 Kilometer südlich vom Badeort Hua Hin entfernt – der königlichen Sommerresidenz am Golf von Siam. Auch wer nicht selber Kiteboarden möchte: Schon der Anblick der vor dem tiefblauen Himmel dahin gleitenden Lenkdrachensegel ist unvergesslich.
2017 wird gleich das erste Surf-Event unter dem Header KTA X-Champs in Thailand am Pak Nam Pran Beach stattfinden, und zwar für sechs Tage im März. Auf der Webseite www.kiteboardtour.asia stehen alle Daten und Informationen zeitnah zur Verfügung. Mitmachen kann jeder, ungeachtet seines Kompetenz-Levels. Die „Early-Entry“-Gebühr beträgt 50 Dollar, die reguläre 60 Dollar.