Wer als Backpacker in Thailand unterwegs ist und Chiang Mai auf seiner Reiseplanung hat, sollte im Januar dorthin reisen – denn dann wartet, nur 8 km südöstlich der Stadt, die dreitägige Bo Sang Umbrella Fair und das San Kamphaeng Kunsthandwerksfestival. Das bunte Fest entlang der Hauptstraße von Bo Sang bietet verschiedenste Wettbewerbe und kulturelle Darbietungen. Am wichtigsten aber: An farbenprächtig geschmückten Verkaufsständen werden die traditionellen, weltberühmten thailändischen Papierschirme und Kunsthandwerk verkauft – und man kann den Künstlern und Künstlerinnen bei der Arbeit zusehen. Hier werde die Papierschirme von Grund auf vor den Augen der Zuschauer hergestellt – vom Herstellen der Bambus-Streben, deren Einkleiden mit Papier, dem Trocknungsprozess und der anschließenden Bemalung von Hand.
Hier werden nicht nur Schirme, sondern auch Fächer, Bilder, Papierbögen, Lampen und ganze Wandschirme in filigran bemalte Kunstwerke verwandelt. Die Künstler bemalen dabei nicht nur das eigens hierfür hergestellten Sa Papier, das aus der Rinde des Maulbeerbaumes (broussonetia papyrifera vent) gewonnen und manchmal noch mit getrockneten Blumen veredelt wird.
Die Bo Sang Umbrella Fair erleben
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Sie sind auch gerne bereit, Besuchern mitgebrachte Oberflächen mit den charakteristischen Blumenmotiven künstlerisch zu gestalten, seien sie aus Stoff oder Papier. So entstehen ganz individuelle Geldbörsen, Handtaschen (mein eigener Favorit), Jacken, T-Shirts oder auch einfach (praktisch!) Hosenbeine. Die Preise für so ein völlig exklusiv gestaltetes Kleinod sind unglaublich niedrig in Anbetracht der Konzentration und Handwerkskunst, die in jede Zeichnung fließen. Festlegen tut sie jeder Künstler selbst; man kann handeln, sollte es aber nicht auf die Spitze treiben.
Während das Handwerkszentrum Sang Bo rund ums Jahr geöffnet hat, sieht man doch nur zu Festival- und Handwerksmessezeiten den freundlichen Wettbewerb zwischen den vielen Künstlern, die zudem noch aus verschiedenen Gegenden Thailands stammen. Denn nicht nur Kreative aus Bo Sang sind dann da, sondern auch aus den San Kamphaeng Dörfern, die (neben den sehr besuchenswerten Heißwasserquellen) für ihre Seidenarbeiten und Teakholzmöbel bekannt sind. Der Höhepunkt des Festivals ist die Schirmparade auf Fahrrädern, ein hübscher Anblick; sie fungiert auch gleichzeitig als Schönheitswettbewerb.
Flankiert wird das Festival von unzähligen Street Food Ständen mit sehr gutem Essen, Laternen-Illumination am Abend und von Live-Bands begleitet. Im Publikum finden sich so viele Touristen wie Einwohner, jeder redet mit jedem und das Ganze hat einen sehr angenehmen, unkommerziellen Vibe. Nie geht der Charme des Dorfes verloren; tatsächlich erzählen Backpacker aus Thailand noch Jahre danach von den authentischen und von großer Gastfreundschaft geprägten Tagen in Bo Sang.