Schutz vor Tieren
Der richtige Schutz vor gefährlichen Tieren in Thailand
So touristisch erschlossen Thailand auch sein mag – es ist immer noch ein tropisches Land. Das bedeutet für den Thailand-Urlauber, dass sich zwar eine Vielzahl an faszinierende Tieren zeigen werden, darunter aber auch einige gefährlichere oder sogar giftige Spezies sein können. Wer sich diesbezüglich schlau macht und ein wenig vorbereitet, hat bei der Thailandreise jedoch wenig zu fürchten.
Tatsächlich sind viele der potenziell für den Menschen „riskanten“ Tierarten außerordentlich spannend zu beobachten, solange die nötige Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Die meisten Vier- und Sechsbeiner haben mehr Angst vor dem Menschen als umgekehrt. Hält man sich an einige Basis-Regeln im Umgang mit ihnen, schützt man nicht nur sich selbst und seine Familie, sondern die Tierwelt auch meist gleich mit.
In diesem Beitrag erläutern wir die häufigsten Gefahren, die für Thailand-Urlauber von in Thailand lebenden Tieren ausgehen können und zeigen Wege auf, sie einfach und gut informiert zu umgehen. Gleichzeitig gehen wir auch auf Tierarten ein, die von Thailand-Urlaubern oft als gefährlich eingestuft werden, es in diesem Land aber gar nicht sind.
Moskitos
Moskitos sollten in Thailand nicht nur aufgrund der unangenehm juckenden Stiche unbedingt gemieden werden. Sie können außerdem Malaria und Dengue Fieber übertragen, um nur die bekanntesten Krankheiten zu nennen. Wir haben der Moskito-Mücke deshalb an anderer Stelle auf dieser Seite bereits ausführliche Beiträge gewidmet (Vorsorge & Impfungen). Dort erfahren Sie alles über die richtige Vorsorge, was nachhaltig und dabei Gesundheit schonend gegen den Mückenstich hilft und an welchen Orten in Thailand diese bluthungrigen Insekten besonders gehäuft auftreten. Gute Mückenschutzprodukte gibt es hier.
Schlangen
In Thailand kommen etwas über 200 Schlangenarten vor; nur ungefähr 35 davon sind giftig oder für den Menschen gefährlich. Es besteht also kein Grund, eine Schlange bei Sicht direkt zu töten! Die meisten sind vollkommen harmlos.
Die Kunst dabei ist, diese von den doch Giftigen zu unterscheiden. Da sie den heimischen Exemplaren in keiner Weise ähneln, gleicht dies fast einer wissenschaftlichen Herausforderung. Natürlich lohnt sich in dieser Hinsicht ein Besuch in einer der gut geführten und faszinierenden Schlangenfarmen Thailands, wie wir sie in unserem Beitrag „Exotische Tiere Thailands“ vorstellen. Wer sich vorher ein Bild der Giftschlangen Thailands machen möchte, kann sich mit dem Aussehen der folgenden, in Thailand vorkommenden Arten vertraut machen: Kobras und Königskobras, Bauchdrüsenotter und Grubenotter, Kraits, Kettenvipern, Seekraits und Seeschlangen.
Generell kommen die folgenden Schlangen am häufigsten in Thailand vor. Die Netzphython kann mehrere Meter lang werden; sechs bis sieben Meter Körperlänge sind keine Seltenheit. Dieses dämmer- und nachtaktive Tier kommt meist in der Nähe von Gewässern vor. Die Netzphython ist zwar nicht giftig, aber schwer und wuchtig. Sie ist zudem sehr leicht reizbar und greift dann gerne an.
Die Dunkle Tiger Python lebt in Graslandschaften und lichten Wäldern, ist nachtaktiv und sehr friedfertig. Der über ganz Thailand verbreitete Grüne Baumschnüffler ist wiederum tagaktiv und meist, der Name sagt es schon, auf Bäumen anzutreffen. Zwar injiziert diese zu den Trugnattern gehörende Schlangenart beim beißen Gift; sie ist für den Menschen aber dennoch ungefährlich, denn das Gift wird erst durch kauende Bewegungen in die Bisswunde aktiviert.
Die Grüne Schmuckbaumnatter ist ebenfalls auf Bäumen, aber auch sehr häufig in Gärten und Häusern zu beobachten. Auch Großstädte wie Bangkok scheut sie nicht. Zwar beißt die Grüne Schmuckbaumnatter bei Gefahr und in die Enge getrieben, sofort zu. Ihr Gift ist jedoch so schwach, dass es auf den Menschen keine Auswirkungen hat.
Ebenfalls für den Menschen völlig ungefährlich ist die Strahlennatter. Sie ist über ganz Thailand verbreitet und lebt sowohl in Waldregionen als auch in Dörfern und Städten. Dieser Bodenbewohner ist meist tagaktiv, manchmal aber auch in der Dämmerung und nachts unterwegs.
Auch die Laotische Wolfszahnnatter ist überall in Thailand anzutreffen. Sie selbst ist ungiftig und wenig aggressiv, aber leicht mit der lebensgefährlich giftigen Gelbgebändertem Krait zu verwechseln! Besonders schnell ist die Indo-Chinesische Rattenschlange, die im gesamten thailändischen Flachland lebt. Von ihr geht keine Gefahr für den Menschen aus. Gleiches gilt für die über ganz Südostasien verbreitete Gewöhnliche Fischnatter.
Grundsätzlich aber ist es am sichersten, zunächst mal bei allen Schlangen, denen man in Thailand begegnet, einen Sicherheitsabstand zu wahren. Das ist an sich nicht schwer: Schlangen sind scheue Tiere und verschwinden meist blitzschnell, wenn sie eines Menschen gewahr werden – die übrigens sowieso nicht zu ihrem Beuteschema gehören. Allerdings kann man in Thailand Schlangen wirklich überall begegnen, in der Stadt genauso wie auf dem Land und häufig auch innerhalb von Gebäuden.
Tatsächlich können in Thailand auch meterlange Kobras gerne mal gemütlich mitten auf der Straße liegen und sich seelenruhig sonnen – Königskobras, wie sie in Thailand vorkommen, sind dort schon in Längen von sechs Metern gesichtet worden! Wer aus der Entfernung meint, ein Kabel im Weg zu sehen, sollte sich vorsichtig nähern und kann vielleicht einen detaillierten Blick auf ein wunderschönes, derartiges Exemplar erhaschen. Danach reicht ein gezielter Steinwurf in die Nähe der Schlange, um sie zum Weiterziehen zu bewegen.
Folgende Verhaltensmaßnahmen bieten einen effektiven Schutz gegen Schlangenbisse. Wer sich für eine Trekkingtour im Regenwald oder einem der Nationalpark entscheidet, sollte lange Hosen und feste Schuhe tragen – auch wenn die Tour professionell geführt ist, auf „ausgetretenen“ Pfaden stattfindet und nur ein paar Stunden lang ist. Vor allem sollte man in Thailand niemals in Shorts durch hohes, uneinsehbares Gras laufen. Bei Ausflügen in die Natur sollte man nicht schleichen, wo es nicht nötig ist – denn festes Auftreten erzeugt eine Vibration im Boden, vor der die Schlangen aus angeborenem Instinkt flüchten.
Die meisten Schlangen sind bei Dämmerung oder in der Nacht am aktivsten und auf Beutesuche. Es lohnt sich also immer, zu diesen Zeiten mit besonderer Vorsicht unterwegs zu sein. Eine Taschenlampe ist zusätzlich hilfreich.
Kommt es zu einer Begegnung mit einer Schlange: Ruhe bewahren und sich zunächst einmal nur bewegen, um der Schlange aus ihrem Fluchtweg zu gehen. Ist dieser versperrt, kann sie das aggressiv machen. Dann den langsamen Rückzug antreten, immer mit Blick auf das Tier. Ist die Schlange im Haus oder Hotelzimmer, sollte man nie versuchen, sie selbst zu entfernen, sondern immer Hilfe holen.
Ist es zu einem Biss gekommen, muss umgehend das nächste Krankenhaus aufgesucht werden. Je besser man die Schlange beschreiben kann, desto schneller kann, falls notwendig, das passende Antiserum gefunden werden. Merken sollte man sich Größe, Kopfform, Farbe und Musterung. Wurde die beißende Schlange nach dem Biss erschlagen, dann sollte der Kadaver in einer Tüte verpackt mit ins Krankenhaus genommen werden. Thailändische Krankenhäuser sind in Sachen Antigifte meist hervorragend ausgestattet. Man sollte daher niemals Zeit mit eigener Recherche im Internet vergeuden; manche Schlangenbisse können innerhalb von zehn Minuten tödlich sein.
Wichtig, wenn auch nicht ganz einfach: Ruhig bleiben! Panik und Angstreaktionen verteilen das Gift nur schneller im Blut – wenn denn überhaupt Gift in den Körper eingedrungen ist. Auch ungiftige Schlangenarten in Thailand beißen nämlich und nicht bei jedem Biss einer an sich giftigen Schlange wird auch Gift injiziert!
Niemals sollte man versuchen, das Gift auszusaugen. Einfach die Einstichstellen mit etwas Spray desinfizieren und leicht abdecken, dann die Bissstelle ruhig stellen (auch mit einer Schiene, wenn nötig) und auf keinen Fall Druck darauf ausüben. Besser ist es, nicht selbst zum Krankenhaus zu laufen, sondern liegend transportiert zu werden, um eine weitere Zirkulation des Giftes zu verhindern.
Extra Obacht ist bei den in Thailand beheimateten Kobras geboten: Einige Arten, deshalb auch Speikobras genannt, können ihr Gift bis auf eine Entfernung von drei Metern verspritzen und zwar zielgerade in die Augen ihres (vermeintlichen) Angreifers. In diesem Fall sollten die Augen sofort und lange mit frischem Wasser ausgespült werden.
Echsen
Um mit den berühmtesten und größten, thailändischen Echsen zu beginnen: Alligatoren oder Krokodilen. Diesen Tieren begegnet man als Urlauber in Thailand aller Wahrscheinlichkeit nach lediglich in Nationalparks, Krokodil Farmen oder im Zoo. In Thailand sind in der freien Natur lebende Großechsen so selten, dass von ihnen keine akute Gefährdung ausgeht. Um in ihre ökologische Nische einzudringen, muss man schon eine Bootstour durch die Mangrovensümpfe Thailands unternehmen – und sich in diesem Fall streng an die Vorgaben der Boot-Guides halten.
Das heißt allerdings nicht, dass die vorhandenen Exemplare ungefährlich wären. Touristen, die sich etwa in Nationalparks trotz Verbotsschildern zu nahe an Krokodile herantrauen, um eines der immer beliebteren Selfies zu schießen, werden nicht selten von diesen attackiert.
Schon eher kommt man als Tourist in die Nähe von Bindenwaranen, die bei Gewässern hausen. Berühmt sind die Bindenwarane im Lumpini Park in Bangkok, wo sie friedlich und in völligem Einklang mit den Besucher an den dortigen Seen leben und über die Gehwege wandern. Diese Echsenart wird mehr als drei Meter lang und kann entsprechend furchterregend aussehen. Tatsächlich muss man aber keine Angst vor den Bindenwaranen haben, solange man sich ihnen nicht allzu sehr nähert. Dann allerdings können sie zur Warnung und aus Furcht schon mal mit dem Schwanz ausschlagen – was sehr schmerzhaft sein kann.
Besonders nützlich sind hingegen die Kleinechsen, auf die man als Thailand-Urlauber häufig in angemieteten Bungalows trifft. Sie kümmern sich ganz umsonst um die Beseitigung von Moskitos, Spinnen und sonstigen Insekten und lassen Menschen vollkommen in Ruhe.
Skolopender
Dieser umtriebige Hundertfüßer verfügt über zwei Giftklauen, die auch Menschen sehr schmerzhafte Bisswunden zufügen können, welche anschließend zu Lähmungserscheinungen führen können.
Gliederfüßler lieben feuchte Räume und die schwüle Dunkelheit unter Steinen. Fühlen sie sich in die Enge getrieben, gehen sie oft unvermutet zum Angriff über. Steine sollte man also lieber lassen, wo sie sind, sich vor Felsspalten ein wenig in Acht nehmen und besonders luftfeuchte Räume wie Badezimmer vor der Nutzung gründlich durchsuchen. Auch in morastigem Laub fühlen sich Skolopender wohl – dieses also ebenfalls unangetastet lassen.
Kommt es doch zum Biss, ist ein unmittelbarer Arztbesuch empfehlenswert. Achtung: Bei herzschwachen Menschen und bei Kleinkindern kann sich der toxikologische Schock lebensbedrohlich auswirken, hier also besondere Vorsicht walten lassen.
Skorpione
Skorpione sind in Thailand recht weit verbreitet; die verschiedenen Arten werden bis zu 20 Zentimeter groß und kommen in diversen Farbschattierungen vor. Diese Spinnentiere haben einen Giftstachel am Schwanzende, der mit für Menschen allerdings nicht tödlichem Gift gefüllt ist. Die meisten Menschen reagieren auf den Stich des Skorpions wie auf einen Wespen- oder Bienenstich. Findet man einen Skorpion in Innenräumen, sollte man ihn in einen Eimer oder Pappkarton einsperren und in der Natur frei lassen.
Gefährliche Meerestiere
Thailand macht keine Ausnahme, wenn es um Meeresbewohner geht: Es gibt unter den Hunderten wunderschöner, völlig ungefährlicher Arten durchaus einige, die dem Menschen gefährlich werden können. Dies betrifft allerdings hauptsächlich Taucher sowie Schnorchler und weniger Schwimmer. Über die folgende Einführung hinaus sollte man sich vorher vor Ort schlau machen, welche Risiken unter Wasser warten. Bei Tauchkursen in Thailand wird automatisch auf die regional relevanten Risikoarten hingewiesen. Ist man als Taucher und Schnorchler allein unterwegs, kann man dennoch in der lokalen Tauchschule nachfragen, da sich die Vorkommen auch saisonal unterscheiden.
Würfelquallen
Allerdings auch für Schwimmer gefährlich sind die erst in den letzten fünfzehn Jahren an den Stränden Thailands aufgetauchten Würfelquallen, die bis dahin nur von den Küsten Australiens bekannt waren. 2002 kam es das erste Mal auf Koh Phangan zu zwei Todesfällen durch Quallenkontakt. Dabei hatten die Nesseln der Tiere ein starkes Nervengift abgesondert, das zu schmerzhaften Hautreaktionen und Lähmungserscheinungen führte. Seitdem haben thailändische Behörden fast vierhundert Kontakte von Badenden mit der Würfelqualle verzeichnet. Seit 2008 ist es dabei jedoch nicht mehr zu Todesfällen gekommen.
Immer noch ist es sehr rar, in Thailand auf eine Würfelqualle zu treffen. Wenn, dann ist der Süden des Landes betroffen, dabei vor allem Ko Lanta und Hat Nopparatthara, der Mu Ko Phi Phi National Marine Park vor der Provinz Krabi, Nam Bo Bay in Phuket, Ko Samui und Ko Phangan.
An diesen Orten ist inzwischen auch ein entsprechendes Warnsystem eingeführt worden. Scheint ein Strand „befallen“ zu sein, wird er gesperrt. Bei gelegentlichen Sichtungen werden Schilder aufgestellt. Allerdings greifen diese Maßnahmen nur bei den gut besuchten Stränden Thailands. Man sollte sich also nicht darauf verlassen – nur weil ein Strand keine Warnung trägt, heißt das nicht, dass die Würfelqualle dort nicht ist. Immer eine gute Idee: Besucher fragen, die schon einige Zeit länger am Strand Urlaub machen. Wer ganz sicher sein will, geht mit Schwimmbrille ins Wasser.
Wer in Quallenkontakt kommt, sollte sich die betroffene Hautstelle mit Essig abwaschen, den man sich auch vom Hotel in eine kleine Flasche präventiv abfüllen lassen kann. Hotels und Restaurants sind von der thailändischen Regierung aufgefordert worden, Touristen bei dieser Erste-Hilfe-Maßnahme zu unterstützen – also keine Scheu, um den Essig zu bitten!
Danach muss das nächstgelegene Krankenhaus so schnell wie möglich aufgesucht werden. Reines Süßwasser ist für die Waschung der Wunde ungeeignet; es verstärkt den Schmerz noch. Besser ist es, die Stelle nach der Versorgung mit Essig mit Sand zu bedecken, um eventuell vorhandene Quallenüberreste schnell auszutrocknen.
Wer bemerkt, dass eine andere Person gestochen wurde oder um Hilfe ruft, sollte sofort hinschwimmen und Hilfe leisten. Durch die schnell einsetzenden Lähmungserscheinungen ist es oft schwierig, selbst wieder an Land zu kommen. Achtung: Auch an Land geschwemmte Quallen, die tot erscheinen, können noch gefährlich sein. Besser ist es, sie mit einem Stock sicher zu entsorgen.
Haie
Um einen Hai in Thailand aus gefährlich werdender Nähe zu treffen, muss man schon als Taucher mit einer speziellen Hai-Exkursion an typische „Shark-Spots“ gefahren sein. Ist dies der Fall, sind die Anweisungen der Tourguides oder Tauchlehrer zu befolgen. Beim Schnorcheln am Strand wird man auf Haie in Thailand nicht oder jedenfalls so gut wie gar nicht treffen.
Rotfeuerfisch
Der Rotfeuerfisch kommt an allen Küsten Thailands in Korallenriffen vor, hält sich aber nicht in Badegebieten auf und gefährdet deshalb auch keine Schwimmer. Taucher hingegen berichten in Thailand häufiger mal über das aktive Angriffsverhalten des Rotfeuerfisches. Ein Stich von ihm führt zu starken Schmerzen und Schwellungen der betroffenen Extremität – und zwar weit jenseits der Bissstelle. Eine ärztliche Behandlung ist in diesem Fall unbedingt erforderlich.
Steinfisch
Der unglaublich gut getarnten Steinfisch kommt an allen Küsten Thailands mit steinigem Untergrund vor. Er gehört zu den giftigsten Fischen der Weltmeere, ist aber gleichzeitig relativ selten und nicht aggressiv. Tödliche Unfälle sind deshalb sehr selten. Kommt es doch zum Stich, stellen sich sehr schnell kaum zu ertragende Schmerzen und Schwellungen in der ganzen, betroffenen Extremität ein. Ein Arztbesuch ist zwingend notwendig.
Seeschlangen
Vor allem rund um Phuket kommen diese sehr aparten, aber leider auch sehr giftigen Tiere häufiger vor. Allerdings sind sie in keinster Weise aggressiv, so dass sie dennoch nicht als akute Gefahr einzustufen sind. Sollte es dennoch zu einer direkten Begegnung kommen, ist zwingend sofortige ärztliche Hilfe notwendig.
Raubkatzen
Fast ist man versucht zu sagen, es wäre eine Erleichterung, würde von Wild- und Raubkatzen in Thailand noch eine echte Bedrohung ausgehen. Das würde nämlich bedeuten, dass sich ihr Bestand in Südostasien soweit erholt hätte, dass eine Begegnung in der Wildnis wahrscheinlich würde. Nach dem gegenwärtigen Stand der Dinge ist sie hingegen extrem unwahrscheinlich.
Von nahem sieht man Tiger in Thailand fast nur im Zoo. Zwar gibt es in der freien Wildbahn, vor allem in den Nationalparks, noch einige wenige lebende Exemplare. Doch diese sind von sich aus so scheu, dass sie bei Geruch und Anblick eines Menschen meist schneller fliehen, als dieser sie überhaupt sehen kann. Zwar gibt es Berichte, denen zu Folge Bengali-Tiger in Thailand Menschen zu Tode gerissen haben – dies jedoch nur, weil sie sich oder ihre Familie akut bedroht sahen und das wahrscheinlich zu Recht.
Sollte man dennoch auf einer Trekking-Tour in den Untiefen des thailändischen Regenwaldes das klassische, tiefe Grollen des Tigers hören, ist Ruhe bewahren angesagt. Statt blind wegzulaufen, sollte man ganz in Ruhe in die dem Geräusch abgewandte Richtung davon gehen. Vor allem sollte man nicht versuchen, näher heran zu kommen, um ein Foto aufzunehmen. Auf Blitzlicht reagieren Tiger sehr ungehalten und erwiesenermaßen angriffslustig.
Spinnen
Spinnen gibt es in Thailand viele; und sie können tatsächlich erschreckend groß werden. Das warme, tropische Klima produziert eine breite Auswahl an Beutetieren für diese Achtfüßler, was sie zu gut genährten, thailändischen Einwohnern gemacht hat. Doch obwohl so gut wie alle bekannten Spinnen auch in Thailand mit einem Giftvorrat gesegnet sind, ist keine der in Thailand vorkommenden Spinnenarten für den Menschen tatsächlich lebensgefährlich.
Dennoch sind Spinnenbisse auch in Thailand natürlich unangenehm. Sie lassen sich hinsichtlich Wirkung und Schmerzgefühl vielleicht mit Bienenstichen europäischer Bienenarten vergleichen. Findet sich also eine Spinne im Quartier, ob Zelt oder Wohnraum, sollte man sie sicherheitshalber entfernen. Man sollte deshalb dabei allerdings niemals versuchen, eine thailändische Spinne mit der bloßen Hand zu fangen. Lieber fegt man sie mit einem Besen oder Blatt Papier zu Tür oder Fenster hinaus. Sie zu töten, ist überflüssig – und schade.
Am häufigsten werden Thailand-Besucher mit den folgenden, aufgrund ihres Aussehens etwas Furcht erregenden, aber weitestgehend harmlosen Spinnen konfrontiert werden. Die Schwarze Witwe hat eine eigentlich hübschen roten Fleck auf dem Rücken, woran man sie leicht erkennen kann. Sie beißt, hinterlässt aber keine bleibenden Schäden. Auch die Vogelspinne ist in Thailand heimisch. Ihr Biss ist schon etwas unangenehmer, endet aber ebenfalls nicht tödlich – sie sieht einfach nur furchterregend aus.
Allerdings kann es immer vorkommen, dass man auf den Biss einer Spinne, unabhängig von der generellen Wirksamkeit ihres Giftes, allergisch reagiert. Falls sich allergische oder Schock-Symptome zeigen, wie etwa Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall, Atembeschwerden oder/und Beklemmungsgefühle im Brustbereich, Schwellungen an Hals, Zunge und Lippen oder Schluckbeschwerden oder aber schlimmstenfalls Schwindel, Bewusstlosigkeit und Herzstillstand ( Anzeichen eines Anaphylaktischer Schocks), sollte man sich oder den Betroffenen sofort vom Arzt behandeln lassen.
Kakerlaken
Kakerlaken sind zwar ekelig, aber ungiftig. In den Tropen Thailands fühlen sich Kakerlaken naturgemäß besonders wohl. Es muss deshalb nicht immer ein Anzeichen mangelnder Hygiene sein, wenn sich eine Kakerlake in ein Restaurant oder Hotel verirrt hat – treten sie aber zu mehreren auf, könnte man darüber nachdenken, die Örtlichkeit zu wechseln. Gefährlich werden können sie dem Menschen nur, wenn sie selber Bakterienträger sind und das an sich leckere Thai Food kontaminieren.
In der Regenzeit allerdings kann man Kakerlaken auch im Fünf-Sterne-Hotel kaum entkommen. Sieht man allerdings gleich ganze Horden in der Nähe der Küche oder eines offenen Street-Food-Stalls, sollte man lieber woanders essen. Selber sollte man keine offenen Lebensmittel im Apartment oder Hotel- bzw. Hostel-Zimmer herumliegen lassen und auch andere Gäste auf das Risiko aufmerksam machen (siehe auch „Feuerameisen“ weiter unten).
Zwar ist man vielleicht geneigt dazu, dennoch ist das Zertreten von Kakerlaken in Thailand nicht empfehlenswert: Tritt man auf ein schwangeres Weibchen, bleiben die Eier unter Umständen an den Schuhen kleben und man verbreitet die Biester nur.
Übrigens hört man immer wieder von „frittierten Kakerlaken“, die eine Spezialität der thailändischen Straßenküche sein sollen. Das ist eine urbane Legende! Bei den allerdings verdächtig nach Kakerlaken aussehenden Insekten handelt es sich um Riesenwasserwanzen (Belostomatidae). Kakerlaken würden es niemals auf den Speisezettel eines Thailänders schaffen, da sie absolut ungenießbar sind. Dies liegt an den von ihnen produzierten Pheromonen, die einen für Menschen widerlichen Gestank absondern.
Feuerameisen
Von den verschiedenen Ameisensorten in Thailand, die allesamt ein wenig unangenehm werden können, wenn man Insekten per se nicht mag, birgt allerdings nur die Feuerameise wirklich ein Gefährdungspotenzial. Man erkennt sie an ihrem rötlich-braunen, glänzenden, sehr robusten Körper.
So klein sie ist, zählt die Feuerameise doch zu den giftigsten Tieren in Thailand – zumindest was ihre Verbreitung und das Verhältnis der injizierten Giftmenge zum Körpervolumen angeht. In Thailand sind die roten Ameisen pro Jahr etwa für acht Todesfälle verantwortlich, verursachen aber darüber hinaus auch noch beträchtlichen gesundheitlichen Schaden.
Steht man versehentlich auf einem Nest roter Ameisen, werden die Tiere innerhalb von Sekunden am Körper hoch kriechen und jede nur offene Körperstelle zigtausend mal beißen. Rote Ameisen greifen sofort an; nicht, weil sie sich bedroht fühlen, sondern weil die Wärme und Textur der Haut ihnen suggeriert, auf etwas Essbares gestoßen zu sein. Unglücklicherweise können diese Ameisen beliebig oft zustoßen und dabei jedes Mal Gift im Körper zurücklassen.
Vor allem Camper in Thailand haben ihre Erfahrungen mit den Feuerameisen gemacht, die immer nur als Gruppe ausschwärmen und innerhalb von fünfzehn Sekunden nach Erstkontakt meist geschlossen attackieren. Im Schlaf werden Zeltende gerne mal komplett von Feuerameisen bedeckt.
Allerdings zieht Menschenhaut die Ameisen nicht magisch an. Sie reagieren vor allem auf Essensreste. Deshalb sollte man in Thailand weder im Zelt, noch im Bungalow oder ebenerdigen Hotelzimmer Essensreste offen liegenlassen. Das beinhaltet Überbleibsel von warmen Mahlzeiten ebenso wie Krümel von Chips oder Keksen. Am besten isst man überhaupt nicht im Zelt selbst.
Das von der Feuerameise injizierte Gift löst am betroffenen Hautbereich Juckreiz, Schwellungen und Rötungen aus. Es bilden sich schnell kleine rote Quaddel, die dann nach etwa einem Tag in farblose, mit einer trüben Flüssigkeit gefüllte Pustel übergehen. Der betroffene Bereich fängt an zu jucken, anzuschwellen, wird hyper-empfindlich und schmerzt. Achtung: Die Pusteln nicht ausdrücken! Verfärbt sich eine Stelle oder eitert, braucht sie medizinische Versorgung.
Wer in Thailand Feuerameisen (oder andere Ameisenarten) auf der Haut bemerkt, entfernt sie vorsichtig. Das ist nicht ganz einfach, da sie sich mit ihren Mundwerkzeugen (Mandibeln) in der Haut verhaken. Lassen sie sich deshalb nicht einfach abstreifen, kann man sie behutsam einzeln abziehen und auf den Boden fallen lassen. Niemals sollte man auf sie einschlagen und versuchen, sie direkt auf der Haut zu töten! Am besten zieht man sich nach einer Ameisenattacke in Thailand einmal ganz um, einschließlich der Unterwäsche.
Falls sich allergische oder Schock-Symptome zeigen, wie etwa Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall, Atembeschwerden oder/und Beklemmungsgefühle im Brustbereich, Schwellungen an Hals, Zunge und Lippen oder Schluckbeschwerden oder aber schlimmstenfalls Schwindel, Bewusstlosigkeit und Herzstillstand ( Anzeichen eines Anaphylaktischer Schocks), sollte man sich oder den Betroffenen sofort vom Arzt behandeln lassen. Ansonsten reicht es, die betroffenen Stellen hoch zu lagern, sie mit mildem Seifenwasser abzuwaschen und mit einer kühlen Kompresse zu bedecken. Man kann außerdem ein Antihistaminikum einnehmen oder eine Hydrocortison-Salbe auftragen.
Affen
An und für sich sind die zu Tausenden in Thailand beheimateten Affen natürlich keine gefährlichen Arten. Allerdings können sie Menschen in unangenehme und auch gesundheitlich riskante Situationen bringen. Einige Gegenden in Thailand sind sehr dicht mit Affen bevölkert; und da sie schlaue Tiere sind, machen sie sich besonders gerne in und auf Touristenattraktionen breit.
Hier sollte man sich vorher schlau machen, wie die gegenwärtige „Affen-Situation“ ist. Bei entsprechender Meldung von Affenpopulationen ist die beste Sicherheitsmaßnahmen, kein Essen sicht- oder riechbar mit sich herumzutragen. Lockende Lebensmittel fordern Affen vor allem anderen zu aggressivem Verhalten heraus. Essen und auch Trinken (!) sollte man nur im gebührenden Abstand von Affenhorden.
Wer sich dazu entschließt, selbst Affen zu füttern, sollte immer nur zu lokalen, natürlichen Leckereien greifen, wie Nüssen, Früchten oder Bananen. Industrialisierte Süßigkeiten mit hohem Zuckergehalt führen zu Kämpfen der Affen untereinander und resultierend zu möglichen Angriffen von mehreren Tieren auf die Quelle des Snacks. Man sollte außerdem nie versuchen, einzelne, ausgewählte Affen mit einzelnen Früchten zu füttern, sondern das Mitgebrachte stets in einem kleinen Berg auf den Boden legen und die Affen dann sich selbst und ihrer Rangordnung überlassen.
Generell sollte man sich den Affen nie zu sehr nähern, egal wie zutraulich sie scheinen, da sie Krankheiten übertragen können. Vor allem darf man nie zwischen eine Affenmutter und ihr Junges geraten – vor allem nicht, um das Kleine zu fotografieren. Fühlt es sich bedroht, stößt es einen spitzen Hilfeschrei aus und man hat in Sekunden ein ganzes Affenrudel auf sich sitzen. Sieht man einen Affen, dem man nahe ist, die Zähne blecken oder scheinbar lächeln, ist es Zeit, zu gehen – und auf keinen Fall Augenkontakt zu suchen oder zurück zu lächeln!
Kommt es doch mal zur Attacke, darf man keinesfalls Schwäche zeigen. Stattdessen kann man Steine werfen oder mit Stöcken drohen und dabei laut und drohend schreien, während man sich langsam nach hinten wegbewegt. Und: Nach jedem Affenkontakt so schnell wie möglich lange und mit Seifengebrauch duschen!