Tiererlebnisse in Thailand mit Kindern
Tiererlebnisse für Kinder in Thailand
Wilde Tiere, ob klein oder groß, sind für Kinder jeden Alters eine Faszination. Thailand hat Familien in dieser Hinsicht viel zu bieten – nicht nur fantastische Flora und Fauna, auch exotische Tiere aller Arte, ob zu Wasser oder zu Land. Thailands Wildtiere umfassen Affen, Echsen, Frösche, Fische, Krokodile, Schlangen, die verschiedensten Vogelarten in allen Größen, Elefanten, Tapire und Tiger, um nur die spektakulärsten Tierarten in Thailand aufzuführen.
Allerdings sind viele dieser Tiere in Thailand inzwischen gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht. Schuld daran sind exzessive Waldrodungen und rücksichtsloses Jagen von Tieren, aber auch eine zunehmende Umweltverschmutzung vor allem unter Wasser. Die vielen in Thailand angesiedelten, wunderschönen Nationalparks sind nur einer der Versuche der thailändischen Regierung, diesem Zustand gegenzusteuern.
Gleichzeitig werden Tiere aber auch für den Tourismus ausgebeutet. Viele als familienfreundlich angepriesene „Tiershows“ stellen für die Tiere selbst reinen Stress dar. Ebenso verhält es sich mit vielen Tieren, die zur Arbeit für Menschen herangezogen werden, etwa Affen, die zum Pflücken von Kokosnüssen trainiert sind. Dies mag spannend aussehen; die Affen selbst aber sind in Gefangenschaft und üben ein Verhalten aus, das ihrem Leben in freier Wildbahn nicht entspricht.
Wer Kinder und Tiere gleichermaßen liebt und letztere bewahren und schützen möchte, kann den eigenen Nachwuchs behutsam über die Gefahren zivilisatorischer Eingriffe aufklären und nur solche Tierbeobachtungsangebote auswählen, die artgerecht sind und der Artenvielfalt in Thailand zu Gute kommen.
Dies vorausgeschickt, können Kinder an den meisten der in unseren anderen „Tiere in Thailand“ – Beiträgen vorgestellten Touren in Nationalparks, Schnorchel- und auch Tauchabenteuern und sogar Freiwilligeneinsätzen, dem sogenannten „Animal Volunteering“, sorglos teilnehmen. Wann immer es dabei etwas Spezielles zu beachten gibt oder besonders familienfreundliche Touren angeboten werden, weisen wir extra daraufhin.
Doch manchmal will man auf der Thailand-Reise gar nicht unbedingt eine ganze Familien-Safari buchen, sondern nur einen relaxten Einblick in Thailands spannende Tierwelt gewinnen, ohne tagelang unterwegs zu sein oder das eigentliche Reiseziel zu verlassen.
Auch für diese kürzeren Trips hat Thailand eine Menge „Tierisches“ zu bieten. In diesem Beitrag versammeln wir einige spannende, lehrreiche und abenteuerliche Tagesausflüge und Anlaufstationen für kleine Tierfreunde in Thailand, nehmen dabei aber immer auch Rücksicht aufs Tierwohl. Das bedeutet auch, dass wir einige Attraktionen wie etwa die in Thailand bekannte Safari World auslassen, weil dort Tiere zu Kunststücken gezwungen werden. Ebenfalls gehen wir nicht auf die Zoos ein, auch wenn diese, wie etwa in Chiang Mai, gut geführt sind. Hier hilft aber eine kurze Internet-Recherche weiter.
Vogelbeobachtungen
Viele Guides spezialisieren sich auf die Tierwelt vor Ort; das gilt vor allem für Vogelbeobachtungen. Selbst für Kids, die zuhause wenig Interesse für gefiederte Exemplare zeigen, ist ein mit Kamera und Fernglas bewaffneter Halbtagesausflug auf der Suche nach exotischen Vögeln in den Dschungel ein Riesenabenteuer! Tiertouren in Thailand sind insgesamt eine wunderbare Gelegenheit, Kinder an die Kunst der Tierfotografie heranzuführen.
Meist ergibt eine kurze Internetrecherche schon, welche „Bird-Watching“-Abenteuer am gewünschten Reiseziel angeboten werden. Ansonsten bekommt man meist auch im Hotel viele Tipps. Immer eine gute Idee: Vorher nachfragen, ob sich einer der Guides auf Ausflüge mit Kindern spezialisiert hat.
Eine Warnung vorab: Thailand wimmelt leider nur so vor unethischen Anbietern, die junge Gibbons von ihren Familien trennen und zum Zwecke der touristischen Ausbeutung domestizieren. Deshalb sollte man weder sich noch den eigenen Nachwuchs jemals mit kleinen, zahm wirkenden Affen fotografieren lassen – meist sind diese einfach verängstigt, weil sie von ihrem Muttertier losgerissen wurden und nun in plötzlicher Gefangenschaft leben. Wer hingegen mit Kindern ein gut geführtes Gibbon Rehabilitationszentrum besucht, tut den Tieren Gutes und führt Kinder sanft an die Thematik heran.
In Thalang, nördlich von Phuket, findet sich das Gibbon Projekt. Hier werden gefangene, domestizierte Gibbons aus ehemaligem Privatbesitz wieder an ein Leben in der Natur herangeführt, bevor sie ganz ausgewildert werden. Leider können einige Gibbons jedoch nie wieder ganz auf sich alleine gestellt leben, genug Nahrung finden oder sich in die Gemeinschaft ihrer wild lebenden Artgenossen eingliedern. Diesen kann man sich liebevoll nähern und sie auch fotografieren; berühren und füttern ist allerdings Tabu.
Die Anlage liegt in unmittelbarer Nähe zum Bang Phae Wasserfall im Khao Pra Theaw-Nationalpark, der ebenfalls ein faszinierendes Ausflugsziel bietet. Der dort startende „Nature Trail“ bietet einen auch für Thailand einmaligen Einblick in die Tierwelt des Regenwaldes, mit guten Chancen, neben den nun wieder frei lebenden Gibbons aus Spinnen, Schlangen, Frösche, Schmetterlinge und Echsen zu sehen. Zur Abkühlung kann man anschließend einen Sprung ins Wasser machen. Es gibt viele sichere Einstiegsstellen auch für kleinere Kinder, die das klare Wasser lieben werden.
Das Gibbon Rehabilitation Project (GRP) hat sich auf Weißhandgibbons und deren Wiederauswilderung spezialisiert. Gibbons (Hylobatidae) sind tagaktive Waldbewohner, die sich auf beeindruckende Weise von Ast zu Ast hangeln – mit einem Schwung legen sie bis zu drei Metern zurück! Initiiert wurde das Gibbon-Schutzzentrum 1992 neben anderen auch von Noppadol Preuksawan, ehemaligem Leiter des Royal Forest Department in Phuket, dem amerikanischen Zoologen Terrance Dillon Morin und dem Asian Wildlife Found. Seit 1994 unterstützt die Wild Animal Rescue Foundation of Thailand (abgekürzt WARF) die Organisation.
Beim Besuch erläutern Volontäre ausgiebig und kindgerecht, mit welchen Programmen das GRP die Auswilderung der Gibbons erreicht und welche Schritte dazu nötig sind. Von einer großen Plattform aus kann man dann die schwanzlosen Primaten in aller Ruhe beobachten; meist sind um die 60 Tiere vor Ort.
Die Öffnungszeiten des GRP sind täglich zwischen 09.00 und 16.30 Uhr, der Eintritt ist frei. Da sich das Projekt aber innerhalb des Nationalparks befindet, muss man zuvor 200 Baht für dessen Eintritt zahlen, von denen das Projekt jedoch nichts bekommt. Es finanziert sich aus Spenden und den Einnahmen aus seinem Souvenir-Shop – eine nette Geste, zum Abschluss Kinder dort eine kleine Erinnerung mitnehmen zu lassen.
Monkey Mountain, Krabi
Eine völlig andere, aber ebenfalls faszinierende Affen-Begegnung wartet in Krabi, etwa sechs Kilometer von Hua Hin entfernt: Der „Affenberg“. Eigentlich heißt er Khao Takiab Berg, aber in ganz Thailand ist er beliebt und bekannt als ”Monkey Mountain”. Man erreicht ihn von Hua Hin am einfachsten mit dem Tuk Tuk – und sieht nach Ankunft auch sofort, dass er seinen Namen zweifellos verdient. Hier ziehen tatsächlich Hunderte von Affen völlig frei umher. Sie sind nicht von Menschen domestiziert, aber dennoch an Menschen gewöhnt – ohne in irgendeiner Weise gebunden zu sein oder ihnen dienen zu müssen.
Allerdings werden sie umsorgt – und zwar von den Mönchen des ebenfalls hier angesiedelten Tiger-Höhlen-Tempels (Wat Tham Seau). Dieser liegt auf der Spitze des steilen Berges. Man kann ihn auf abenteuerlichen Wegen über eine 1237-stufige Treppe erreichen. Eine tolle Herausforderung für Jugendliche, für Kleinkinder allerdings nicht empfehlenswert.
Doch zurück zu den Affen. Obwohl auf dem Berg Bananen als Futter zum Verkauf angeboten werden, ist dies für Familien mit kleinen Kindern nicht empfehlenswert. Die dort lebenden Affen kommen dann zwar (logischerweise) ganz nah heran, aber können auch schon mal sehr zudringlich werden (wie man dann am besten reagiert haben wie in unserem Guide für gefährliche Tiere in Thailand erläutert). Allerdings sind auch so gut wie immer Mönche zur Stelle, die die Affen sanft, aber nachdrücklich in die Schranken weisen. Man sollte außerdem keinesfalls versuchen, die Affen zu berühren oder zu streicheln!
SEA LIFE, Bangkok
In Thailand ins Aquarium zu gehen klingt ein bisschen wie Eulen nach Athen zu tragen – schließlich ist das Land des Lächelns eine der beliebtesten Tauch- und Schnorchelziele der Welt! Tatsächlich ist ein Tauchurlaub oder Schnorchelurlaub in Thailand für die ganze Familie von Herzen zu empfehlen. Das Wasser ist fast überall kristallklar und die Wassertemperatur auch für kleinere Kinder durchgängig angenehm. An vielen Stränden reichen Korallenriffe und eine prächtige Unterwasserwelt nah genug an die Küste und an die Oberfläche heran, um auch schnorchelnden Kinder mit Schwimmflügeln viele kleine Ooooh-Momente zu entlocken.
So gut wie alle Tauchschulen in Thailand bieten Kurse für Kinder an; die wichtigsten haben wir in unserem Tauch-Special an anderer Stelle hier im Blog schon vorgestellt. Auch eintägige Tauch- und Schnorchelausflüge sind oft extra auf Familien zugeschnitten, sowohl was Tauchziele als auch Sicherheit betrifft. Jedes Boot hat Schwimmwesten für Kinder parat; zur Sicherheit kann man aber bei Buchung eines Tagesausfluges oder Halbtagesausfluges auch nochmal nachfragen.
Doch viele der faszinierenden Meeresbewohner Thailands sind scheu; Kinder werden sie kaum bei eigenen Meeresexpeditionen zu Gesicht bekommen. Hier bietet die Siam Ocean World mitten in Bangkok eine pädagogisch wie visuell wunderschön gestaltete Atmosphäre, um sich von der Vielfalt der in Thailand lebenden Bewohner des Ozeans zu überzeugen. Die Siam Ocean World befindet sich unterhalb des Einkaufszentrums Siam Paragon, welches man komfortabel direkt mit dem Airtrain, Haltestelle Siam, erreicht.
Die Siam Ocean World ist auch ein toller Ort, um dem Trubel der Großstadt und der hohen Luftfeuchtigkeit für einen Tag lang zu entkommen. Denn um die sechs Stunden sollte man für seinen Besuch mindestens einplanen, nicht zuletzt, weil der Eintritt für thailändische Verhältnisse recht hoch ist.
Urlauber zahlen etwa 30 Euro, Kinder und Einheimische jeweils elf Euro. Das ist es jedoch wirklich wert, denn in der Siam Ocean World gibt’s nicht nur spektakuläre Fische zu sehen, sondern für Kinder auch jede Menge zu tun! Das hat sich natürlich herumgesprochen, nicht zuletzt bei den Schulkindern Bangkoks. Deshalb sollte man unbedingt direkt zur Öffnung ankommen, dann hat man oft das ganze Aquarium ein bis zwei Stunden für sich, bevor der erste Ansturm kommt. Die Siam Ocean World Bangkok hat täglich von 9 Uhr bis 22 Uhr geöffnet.
Die Siam Ocean World ist mit einer Größe von etwa 10.000 Quadratmetern eines der größten Aquarien in ganz Asien. Sie beherbergt über 30.000 verschiedene Meerestiere, darunter neben schillernden, zuvor nie gesehenen Tropenfischen auch viele Hai-Arten (zu sehen im beeindruckenden 270 Grad Tunnel, dem Open Ocean), Tintenfische, Seepferde, Pinguine, Krabben und mehr (ich persönlich finde, dass die Pinguine nicht hätten sein müssen). Zweimal am Tag werden die Hai gefüttert – ein echtes Erlebnis. Wer sie ganz nah erleben möchte und bereit ist, dafür zu zahlen, kann das Haibecken auch mit Führer betauchen! Für Jugendliche, die auf der Reise Geburtstag haben, eine großartige Geschenkgelegenheit. Ebenfalls beeindruckend: Die Fahrt mit dem Glasbodenboot.
Das Aquarium ist in sieben Zonen aufgeteilt, die es nacheinander zu entdecken gilt. Jede präsentiert sich mit einem eigenen Thema wie Regenwald, Tiefsee, Riff und dergleichen; jede respektive Zone stellt also eine biologische Nische mit ihren speziellen Klimabedingungen und den dort lebenden Meeresbewohnern vor. Zwischendrin oder zum Abschluss kann man sich im überraschend guten Restaurant stärken. Weitere Informationen zur Siam Ocean World.
Snake Farm, Bangkok
Ebenfalls in Bangkok befindet sich eine der spannendsten Schlangenfarmen der Welt (wer sich Sorgen über die in Thailand vorkommenden Schlangen macht, kann sich zur Urlaubsvorbereitung unseren Guide über gefährliche Tiere in Thailand durchlesen). Die meisten der hier lebenden Schlangen sind tatsächlich giftig – denn die Sake Farm wurde neben wissenschaftlichen Gründen hauptsächlich zur Produktion all jener Anti-Seren gegründet, mit denen thailändische und weltweite Krankenhäuser für die Behandlung von Schlangenbissen versorgt werden. Heute untersteht sie dem thailändischen Roten Kreuz.
Doch dass in der Snake Farm Forschungsaktivitäten Priorität haben, merkt der Besucher in keinem Moment negativ an. Die Hunderten von hier beheimateten Schlangen sind ideal für Besucher dargestellt. Viele davon lasse sich sogar anfassen und aus ihren Käfigen nehmen. Ob dies artgerecht ist, bleibt natürlich eine andere Frage, aber es ist in jedem Fall ein unvergessliches Erlebnis für Kinder, eine mehrere Kilo schwere Schlangen auf den Schultern zu tragen.
Der Höhepunkt des Besuchs ist die „Snakeshow“ gegen halb drei, bei der Königskobras zum Greifen nahe sind. Man kann zudem jeden Vormittag gegen 11.00 Uhr dabei zuschauen, wie das Schlangengift „abgemolken“ wird und erfährt in Filmen und von den dort arbeitenden Wissenschaftlern viele faszinierende Informationen und Anekdoten rund um die Schlangen Thailands – und das ganze für einen bescheidenen Eintrittspreis von 200 Baht.
Besonders empfehlenswert ist ein Besuch mit Kindern für alle, die als nächstes einen Dschungeltrekk oder eine Wandertour in ländlichen Gebieten Thailands vorhaben. Denn zu jeder Schlange wird erzählt, wie man sich bei einem Aufeinandertreffen am besten verhält; es besteht auch die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Das nimmt Kindern die Angst vor den Schlangen – und erhöht ihren Respekt.
Die offiziell „Queen Saovabha Memorial Institute“ benannte Forschungseinrichtung ist übrigens schon mehr als hundert Jahre alt, aber eine sehr moderne Anlage. Sie wurde 1913 eingerichtet, um dringend benötigte Impfstoffe für das Inland zu produzieren und hat sich seitdem global einen guten Ruf verschafft. Hierfür müssen die Schlagen schon lange nicht mehr in der Wildbahn gefangen werden. Zuallermeist entstammen sie dem instituts-eigenen Züchtungsprogramm.
Elefant Nature Park, Chiang Mai
Der Elephant Nature Park in Chiang Mai ist meines Erachtens eine der wenigen, artgerechten Anlagen, in denen aus der Versklavung entlassene oder gerettete Elefanten in Frieden und nach eigenem Willen leben dürfen. Für Kinder stellt die Anlage ein absolut einmaliges Erlebnis dar, diese Dickhäuter von Nahem zu betrachten, für sie sorgen zu können und einen Tag ganz im Takt dieser beeindruckenden Art zu erleben. Tatsächlich würde ich vielleicht nur nach Thailand fliegen, um meinem Sohn dieses Erlebnis gönnen zu können! An einem einzigen Tag begreifen Kinder und Jugendliche (genau wie Erwachsene) mehr über die Seele und Intelligenz von Tieren, unsere Verpflichtung, sie zu schützen und die Tatsache, dass wir von ihnen unendlich viel lernen können, als in allen Biologiestunden zusammen.
In unserem „Tiere in Thailand“-Beitrag über die großen Säugetiere berichten wir ausführlich über den Elefant Nature Park. Deshalb an dieser Stelle nur ein paar Tipps für den Besuch mit Kindern.
Am Allerwichtigsten: früh buchen! Die Anzahl an erlaubten Besuchern pro Tag ist limitiert. Spontane Besuche können klappen, müssen aber nicht – und was kann schlimmer sein im Urlaub als das enttäuschte Gesicht eines Achtjährigen, der sich auf einen ganzen Tag in Gesellschaft eines Elefantenjungen gefreut hat?
Die kürzeste Tour, außerdem perfekt für kleinere Kinder geeignet, dauert einen Tag lang. Sie beinhaltet füttern und baden sowie gemütliche Spaziergänge in einer Gruppe von etwa drei Personen und in Begleitung eines Elefanten. Diese Day Trips beginnen um 07:40 morgens. Rückkehr ist gegen halb sechs abends. Der Tagesausflug kostet 2.500 Baht für Erwachsene und die Hälfte für Kinder (Kinder zahlen immer die Hälfte für Ausflüge im Elefant Nature Park).
An eigener Ausstattung sollte man neben dem obligatorischen Sonnenschutz Wasserschuhe mitbringen. Der Fluss ist zwar flach, aber sein Boden etwas steinig und es ist schade, wenn das Elefantenwaschen deshalb ausfällt. Gerne werden dabei auch mal die Klamotten durchnässt; ausreichend Wechselkleidung ist deshalb ebenfalls eine gute Idee.
Ein paar Worte der Warnung: Auf dem Weg zum Park sowie nach dem sehr guten Lunch werden Videos gezeigt, die das Leben der Elefanten vor ihrem Aufenthalt im Park beschreiben. Auch für junge Kinder, die kein Englisch verstehen, kann der Anblick etwas verstörend sein. Ich habe das Gefühl, dass sie ab etwa sieben bis acht Jahren damit konfrontiert werden können; davor sollte man sich vielleicht eine akustische Alternative für den Bus überlegen und die Vorführung nach dem Lunch ausfallen lassen, wenn man jüngere Kinder hat, die mit dem Konzept der Tiermisshandlung noch nicht vertraut sind. Im Park selbst ist nicht mehr davon die Rede; und man sieht den Elefanten auch keine Verstümmelungen etc. an.
Mit älteren Kindern kann man vorab die Webseite besuchen und die Geschichten der einzelnen Tiere gemeinsam nachlesen; auch ein Newsletter berichtet über den Alltag vor Ort, mit lustigen und oft rührenden Geschichten. Weitere Inforamtionen zum Park.
Khao Kheow Open Zoo, Chonburi Province
Wenn überhaupt ein Zoo in Thailand Erwähnung finden sollte, dann wohl der Khao Kheow Open Zoo in Chonburi Province, etwa 50 km von Pattaya entfernt. Hier leben die Tiere in großzügigen Laufgehegen und können sich (relativ) frei bewegen; Tiershows werden bewusst keine angeboten.
Die Fahrten durch den Zoo sind für Kinder sehr beeindruckend, erinnern sie doch viel mehr an eine Safari als an einen klassischen Zoo-Besuch. Zusätzlich wird schnell klar, dass es dem Zoo um Bildung und Bewahrung vor allem bedrohter Tierarten geht. Für 300 Baht pro Erwachsenem und 150 Baht pro Kind kann man hier einen wunderschönen Tag verbringen.
Allerdings ist das Gelände zu weitläufig, um es zu Fuß zu erkunden. Besonders für junge Kinder ist die Anmietung eines der bereit stehenden Golfkarts empfehlenswert. Das Gelände ist sehr hügelig angelegt, aber abwechslungsreich mit Seen und Regenwaldabschnitten gestaltet. Bei den einzelnen Gehegen steigt man aus, um die dort lebenden Tiere näher zu betrachten. An vielen Stationen gibt es die Möglichkeit, Futter zu erwerben. So kommen etwa die Giraffen oft nah genug heran, um sie mit der Hand zu füttern. Artgerecht ist natürlich etwas anderes – für Kinder ist es dennoch ein absolut überwältigendes Erlebnis.
Wo sonst finden sich Giraffen, Elefanten, Löwen, Nashörner und andere beeindruckende Tierarten so nahe bei in einem Umfeld, das ihrem ursprünglichen derart ähnelt. Besonders aufregend ist die Nachtsafari, die von halb sechs bis halb neun dauert. Innerhalb des Zoos gibt es ein überraschend günstiges, gutes Restaurant zur Verköstigung. Weitere Infos zum Zoo.
Wildlife Friends of Thailand, Tha Yang
Die Wildlife Friends of Thailand bieten auf einem großen Gelände eine sehr friedvolle Umgebung für aus unwürdigen Bedingungen gerettete Tiere – von Affen über Krokodile bis zu Bären. Ein wunderbarer Ort für einen Tagesausflug, auch von Bangkok aus. Hier ist es ebenfalls essenziell, so früh wie möglich eine der vielen auf der Webseite angebotenen Touren zu buchen und sich dann in Bangkok abholen zu lassen. Die Fahrt dauert etwa zweieinhalb Stunden, also ist ein wenig Ablenkungs- und Beschäftigungsmaterial für die Kids nicht verkehrt.
Der ganze Tag wird der Familie als wirklich magisch in Erinnerung bleiben – ich übertreibe nicht. Direkter Kontakt zu Elefanten steht genauso auf dem Programm wie Begegnungen mit Affen, Bären, Vögeln, verschiedenem Wild, Seeottern und sogar Krokodilen. Mittags gibt es ein leckeres Essen, dass gemeinsam mit den im Park arbeitenden Angestellten und Freiwilligen eingenommen wird – eine super Gelegenheit für Kinder, neugierige Frage zu stellen, die gerne beantwortet werden! Weitere Infos
Phang Nga Bay
Wer eine für Kinder besonders aufregende Kanu-Tour mit Wildtier- und Vogelbeobachtungen mit ein paar relaxten Strandtagen verbinden will, sollte sich zur Phang Nga Bay aufmachen.
Per Kanu lassen sich Phang Nga Bay’s welterühmte Höhlen, Inseln und Mangrovenwälder aus allernächster Nähe erforschen. Kinder fühlen sich wie echte Entdecker bei diesen Ausflügen. Keine Sorge, es gibt verschiedene Anbieter und verschiedene Arten von Kajaks und Kanus. Man kann sich entscheiden, selbst zu paddeln, mit dem Nachwuchs im gleichen Boot, gefahren zu werden oder die Kleinen selbst „ans Steuer“ zu lassen. Tagestouren werden von einer ganzen Reihe Anbieter angeboten. Am besten fragt man vorher an, wie gerne Kinder bei den Touren gesehen werden und ob auf sie Rücksicht genommen werden kann.
Unser Geheimtipp: Wer es gerne besonders naturnah haben und ungestört möglichst viele Tiere beobachten möchte, sollte sich einen Anbieter aussuchen, der den Nordosten der Gegend erkundet. Dort sind wesentlich weniger Urlauber unterwegs als in den südlichen oder nordwestlichen Regionen, wodurch sie gerade scheuere Tiere auch weniger gestört fühlen.
Besonders spannend sind hier die Ko Roi Langune (auf thailändisch werden solche Langunen „hong“ genannt) sowie Ko Kudu Noi, Ko Kudu Yai und Ko Batang. Auf dem Weg bietet sich nicht nur die einmalige Gelegenheit, vorbei ziehende Delphine zu sehen. Raubvögel wie der Brahminenweih kreisen im makellosen Himmelsblau, Seeadler werden gesichtet, Langschwanzmakakis schwingen sich durch die Mangroven und Wassermonitor-Eidechsen und Bindenwarane huschen durchs Unterholz.
Von Phuket aus kommt man zum Beispiel wunderbar mit der öffentlichen Fähre nach Koh Yao Noi. Von dort aus starten viele Anbieter. Andere holen Besucher direkt in Phuket ab. Am besten macht man sich zuvor im Internet kurz schlau.
Turtle Heaven, Khao Lak
Wer Schildkröten zu seinen Lieblingstieren zählt, kommt um einen Besuch der Khao Lak Turtle Farm nicht herum. Für Kinder ist diese intensiven Begegnung mit einem ansonsten eher scheuen Meeresbewohner unvergesslich, weil die Entwicklung der Tiere gleichzeitig eingebettet wird in eine größere Erzählung vom „System“ der Ozeane. Von Khao Lak nimmt man am besten ein Taxi zur Schildkrötenfarm, die etwa 30 Kilometer im Süden am Thai Muang Beach liegt; es kostet um die 800 Baht, dafür ist der Eintritt aber umsonst.
Das Centre ist von 08:30 bis 16:30 geöffnet. Es ist nicht primär eine touristische Einrichtung, sondern dient der Erforschung der Küstenlandschaften, ihrer Aquakultur und der Fisch- sowie Schildkrötenbestände. Diese waren auf den Similan Islands und in der ganzen Andamamensee einst in Scharen zu finden, sind nun aber vom Aussterben bedroht.
Im vom Phang Nga Coastal Fisheries Research and Development Centre verantworteten Schildkröten-Rettungsdienst sind große, von oben perfekt einsehbare Tanks aufgestellt, in denen Babyschildkröten in den verschiedenen Stadien des Wachstums beobachtet werden können.
Hier sind die Minischildkröten sicher vor Fressfeinden und können in Ruhe heranreifen, bevor sie mit etwa acht Monaten ins Wasser ausgesetzt werden. Nun kommt die für Kinder immer aufs neue spannende Tradition: Gegen eine Spende kann dies nämlich von Besuchern der Turtle Farm selbst getan werden! Kinder lieben die Gelegenheit, so aktiv etwas zum Schildkrötenerhalt beitragen zu können.
Zusätzlich gibt es Reha-Tanks für kranke oder erholungsbedürftige Schildkröten; sogar ein krankes Krokodil hat hier ein vorläufiges Zuhause gefunden. Viele weitere Tanks beinhalten leuchtende, tropische Fische wie den berühmten Clownsfisch, die sämtlich ausführlich betrachtet werden können.